Oldenburg/Bensheim. Die „Traum-Reise“ der Flames geht weiter. Bei der Premiere auf europäischem Parkett gelang den Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach der Einzug in die Gruppenphase der European League, dem zweitwichtigsten Club-Wettbewerb der Europäischen Handballföderation nach der Champions League. „Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm nach dem 28:25 (17:12)-Sieg ihres Teams am späten Sonntagnachmittag beim VfL Oldenburg. Bereits das Hinspiel des deutschen Duells in der 3. Qualifikationsrunde hatte die HSG vor Wochenfrist in der Weststadthalle deutlich mit 27:19 gewonnen.
Vor 994 Zuschauern in der EWE-Arena dominierten die Flames die Partie von Anfang an. Die Gefahr, das Acht-Tore-Polster aus der ersten Begegnung zu verspielen, bestand zu keinem Zeitpunkt. Der Tabellenzweite der Bundesliga setzte mit konsequenter Abwehrarbeit in der Anfangsphase ein Zeichen. Der VfL, in der Liga auf Rang sieben gelistet, kam erst in der 9. Minute zu seinem ersten Treffer. „Wir haben in der ersten Halbzeit eine Mega-Abwehr gespielt“, unterstrich Heike Ahlgrimm.
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden (1) – Berger (3), ...
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden (1) – Berger (3), Hurst (4), Kockel, Dekker (2), Soffel (2), Agwunedu (3), Friedberger (6/2), Naidzinavicius (1), van Gulik, Kretzschmar (5), Ziercke (1), Ewald, Holste.
Beste Oldenburger Torschützinnen: Reinemann (4), Feiniler, Korsten, Carstensen (alle 3)
Schiedsrichter: Jovic/Arnautovic (Bosnien-Herzegowina) – Zuschauer: 994. – Siebenmeter: 5/4 (verwandelt: 5/2). – Zeitstrafen: Carstensen, Golla / Friedberger, van Gulik.
Der „Spielfilm“: 0:3 (5.), 1:5 (10.), 3:9 (15.), 6:11 (20.), 9:14 (25.), 12:17-Pausenstand. – 13:20 (35.), 14:21 (40.), 14:25 (45.), 17:26 (50.), 21:26 (55.), 25:28-Endstand.
So geht’s weiter: WM-Liga-Pause bis zum 27. Dezember. eh
Großen Anteil an der starken Leistung in der Defensive hatte Helen van Beurden. Die niederländische Torhüterin der Flames hatte die VfL-Angreiferinnen mit ihren Paraden schon im Hinspiel sowie im Liga-Match Mitte Oktober entnervt. Und auch diesmal bot die 32-Jährige über weite Strecken eine ausgezeichnete Vorstellung. „Helen hat das sehr gut gemacht“, lobte Ahlgrimm ihre Torfrau. Helen van Beurden, die zuvor mit ihren Vereinen in Holland und Schweden auf europäischer Bühne unterwegs gewesen war, bezeichnete das Erreichen der Gruppenphase mit den Flames ebenfalls als einen „Traum“. VfL-Coach Niels Bötel hakte die Pleite relativ schnell ab und richtete den Blick auf die Saison in der Bundesliga. „Wir sind nicht so ins Spiel gekommen, wie wir uns das gewünscht hätten. Die Gruppenphase wäre für uns ein Bonus gewesen. Für uns ist die Liga am wichtigsten.“
Bis zur 9. Minute erzielten Lucie Kretzschmar, Lisa Friedberger (2), Ndidi Agwunedu und Sarah Dekker die Tore zum 5:0 für die Gäste aus Südhessen. Niels Bötel nahm eine Auszeit, um seine Offensive neu auszurichten. In der Folge agierten die Gastgeberinnen mit einer 7-6-Überzahl im Angriff. Die Durchschlagskraft der Aktionen erhöhten sich dadurch nicht. Die Flames zeigten sich flexibel und aufmerksam und ließen kaum gute Wurfpositionen für den Gegner zu. Vor allem die Rückraumschützinnen des VfL, Toni-Luisa Reinemann und Paulina Golla, kamen kaum durch.
Bensheim/Auerbach spielte seine Angriffe mit dem großen Vorsprung im Rücken geduldig aus und nutzte die Lücken, die sich in der Oldenburger Deckung boten. Dass die Flames-Außen im Angriff häufig einrückten, sorgte für Verwirrung in der VfL-Abwehr, die zudem am Kreis erhebliche Probleme mit der quirligen Isabell Hurst hatte.
Nach der 17:12-Führung zur Pause erhöhte die HSG zu Beginn des zweiten Durchgangs die Schlagzahl. Bis zum ersten Treffer für Oldenburg nach dem Seitenwechsel dauerte es knapp zehn Minuten . Helen van Beurden erhöhte mit einem Distanzwurf in den leeren VfL-Kasten auf 25:15 (45.). Nach diesem Zwischenstand schalteten die Flames in den Verwaltungsmodus, die Konzentration ließ etwas nach. Heike Ahlgrimm wechselte ihre Personal nun munter durch, Oldenburg gestaltete das Ergebnis freundlicher. Beste Werferinnen bei der HSG waren Lisa Friedberger (6/2) und Lucie Kretzschmar (5).
Die Bundesliga pausiert wegen der Weltmeisterschaften bis Ende Dezember. Die Gruppenphase in der European League startet im Januar 2024. eh
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