Bensheim. Oriane Ondono, Tamara Horacek, Lena Grandveau: Drei Handball-Weltmeisterinnen stehen im Team von Les Neptunes de Nantes. Vor drei Wochen sicherte die französische Equipe den Titel bei der Frauen-WM. In Finale bezwangen die Französinnen im dänischen Herning Norwegen mit 31:28. Kreisspielerin Ondondo kam im Endspiel nicht zum Einsatz, die Rückraumakteurinnen Horacek und Grandveau avancierten mit jeweils fünf Treffern zu den erfolgreichsten Torschützinnen ihrer Mannschaft. Vor allem die 20-jährige Lena Grandveau bremste mit ihren Treffern in der Schlussphase die Aufholjagd der Norwegerinnen aus.
Am morgigen Sonntag (7.) messen sich die Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach mit den Weltmeisterinnen aus Nantes. Am ersten Spieltag der Gruppenphase der European League treffen die Flames in Gruppe C auf die Neptunes. Anwurf der Partie in der Mangin-Beaulieu-Halle in Nantes ist um 18 Uhr. „Da kommt einiges auf uns zu“, blickt Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm auf den Gegner. Im Neptunes-Kader stehen mit Anna Lagerquist (4. Platz mit Schweden bei der WM) und Kelly Vollebregt (5. mit den Niederlanden) zwei weitere Nationalspielerinnen.
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Trainiert wird der aktuelle Dritte der französischen Liga von Helle Thomsen. Die Dänin heimste als Nationaltrainerin von Schweden und den Niederlanden bei EM und WM Silber- und Bronzemedaillen ein. In der Runde 2020/21 gewannen die Neptunes die European League, im Vorjahr scheiterte der Verein aus dem Westen Frankreichs dramatisch im Viertelfinale des Wettbewerbs an Borussia Dortmund.
„Nantes hat große internationale Erfahrung und spielt seit Jahren europäisch“, sieht Heike Ahlgrimm in Sachen internationale Routine Vorteile beim Kontrahenten. Aus der Flames-Mannschaft waren vor dieser Spielzeit nur Helen van Beurden, Nationalspielerin Amelie Berger und Kim Naidzinavicius in europäischen Clubwettbewerben unterwegs.
Während die Flames nach der WM-Pause bereits zwei Partien in der Liga absolviert haben, datiert das letzte Pflichtspiel der Neptunes von Ende November 2023. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine Rolle spielt“, meint Heike Ahlgrimm und verweist in diesem Zusammenhang auf die professionellen Bedingungen, unter denen in Nantes gearbeitet wird. „Das ist anders als bei uns.“
Beim Videostudium ist der Flames-Trainerin unter anderem der Angriff/Abwehr-Wechsel bei Nantes aufgefallen. „Sie wechseln immer zwei Spielerinnen.“ Das eröffnet Chancen für das offensive Tempospiel der Bensheimerinnen. „Das müssen wir versuchen, auszunutzen.“ Im Angriff agieren die Neptunes häufig mit einer siebten Feldspielerin. „Darauf sind wir vorbereitet.“
Im Vergleich zum letzten Auftritt in der Bundesliga (20:20 in Halle-Neustadt) muss die HSG deutlich zulegen. Heike Ahlgrimm kann der mäßigen Vorstellung durchaus etwas Positives für die Begegnung im Europapokal abgewinnen. „Damit haben wir unser schlechtes Spiel für diese Saison schon weg und zweimal hintereinander werden wir nicht unter unseren Möglichkeiten bleiben.“
Die 48-Jährige betrachtet ihr Ensemble in Frankreich als Außenseiter. „Wir sind der Underdog. Aber wir wollen jedes Spiel gewinnen.“ In den zurückliegenden Tagen war im Team laut Ahlgrimm eine „gewisse Anspannung“, aber auch „riesige Vorfreude“ zu spüren. „Wir freuen uns alle auf das Spiel und werden das genießen.“
Erstes Heimspiel am 13. Januar
Personell gibt es im Vergleich zum Halle-Spiel (vom 30. Dezember) eine Veränderung im Kader: Leonie Kockel hat die Flames bekanntlich zum Jahresende verlassen und sich dem Drittligisten Bergischer HC angeschlossen. Weiterhin nicht zur Verfügung steht die Langzeitverletzte Dionne Visser
Während das Team erst am Sonntagmorgen per Flugzeug nach Nantes startet, haben sich gut zwei Dutzend Fans bereits am Samstagmorgen auf den Weg gemacht, um ihr Team zu unterstützen. Das erste Europapokal-Heimspiel bestreiten die Bensheimerinnen dann am 13. Januar (Samstag) in der Untermainhalle in Elsenfeld gegen den rumänischen Club CS Gloria. eh
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