Handball

Die Flames holen nur einen Punkt beim Auswärtsspiel in Halle

Beim 20:20-Unentschieden in der Auswärtspartie bem SV Union Halle-Neustadt hapert es bei der HSG Bensheim/Auerbach vor allem im Angriff. Das Team vergibt zu viele Chancen.

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eh
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In der Abwehr hatten die Flames den SV Union im Griff (v.l. Lucie Kretzschmar, Edita Nukovic, Isabell Hurst), im Angriff ließen sie aber zu viele Chancen aus. © Müller

Halle/Bensheim. „Wir müssen ehrlich sein: Mit dem Unentschieden sind wir gut bedient.“ Heike Ahlgrimm schwankte nach dem 20:20 (10:9)-Remis der HSG Bensheim/Auerbach am Samstagabend beim SV Union Halle-Neustadt zwischen Enttäuschung auf der einen und Erleichterung auf der anderen Seite. „Wir haben unsere Leistung nicht abgerufen und können am Ende froh sein, wenigstens einen Punkt mitgenommen zu haben“, bilanzierte die Flames-Trainerin im Gespräch mit dieser Zeitung die 60 Minuten in der SWH-Arena. „Ich hatte von außen den Eindruck, dass uns heute auf dem Feld ein bisschen die Emotionen gefehlt haben.“

Während die Abwehr des Bergsträßer Bundesligisten mit einer guten Vanessa Fehr zwischen den Pfosten stand, zeigten die HSG-Handballerinnen vor 850 Zuschauern große Schwächen im Angriff. „Wir haben die richtigen Dinge gespielt, aber zu viele Bälle verworfen“, sagte Ahlgrimm.

HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Berger (3), Hurst ...

HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Berger (3), Hurst (3), Kockel, Dekker (1), Soffel (1), Agwunedu, Friedberger (4), Naidzinavicius (4/2), van Gulik, Ewald, Kretzschmar (3), Ziercke (1), Holste.

Beste Torschützinnen Halle-Neustadt: Reuthal (4), Niewiadomska, Mikkelsen (beide 3).

Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin). – Siebenmeter: 3/3 (verwandelt 2/2). – Zeitstrafen: Nukovic (2), Wipper / Hurst, Agwunedu. – Zuschauer: 850.

Der Spielfilm: 1:2 (5.), 5:3 (10.), 6:3 (18.), 7:3 (20.), 8:6 (25.), 10:9-Halbzeitstand. – 11:10 (37.), 13:12 (41.), 13:13 (45.), 16:15 (50.), 17:19 (58.), 20:20-Endstand.

So geht’s weiter: NantesFlames (So., 18 Uhr, European League), FlamesMetzingen (Do., 11. Januar, 19.30 Uhr, Bundesliga). eh

Dass am Ende nur 20 Tore für die Bensheimerinnen notiert waren, lag auch an Sara Sabu. Die ungarische Keeperin der Wildcats, bei denen Sportdirektor Jan-Henning Himborn den erkrankten Coach Till Wiechers an der Außenlinie vertrat, kam insgesamt auf eine Fangquote von über 52 Prozent – eine starke Leistung, die allerdings von der mangelnden Konsequenz der Flames im Abschluss begünstigt wurde. Ahlgrimm: „Wir haben die Torhüterin berühmt geworfen.“ Starke Abwehr, überschaubare Offensive – das galt ebenso für die Gastgeberinnen in diesem umkämpften, von einer hohen Fehlerquote geprägten Duell auf mäßigem Niveau.

Die Flames ließen bereits in der Anfangsphase einige gute Chancen liegen. Unter anderem Isabell Hurst, Ndidi Agwunedu und Sarah Dekker scheiterten mit freien Würfen an Sabu. „Wir müssen 5:1 führen, stattdessen liegen wir mit zwei Toren hinten“, so Heike Ahlgrimm. Nach dem 5:3 für Halle-Neustadt in der zehnten Minute legten beide Teams eine offensive Sendepause ein. Bensheim/Auerbach blieb bis zur 21. Minute ohne eigenen Treffer, die Wildcats mühten sich in dieser Sequenz zu zwei weiteren Toren und stellten auf 7:3.

Kurz vor dem Ende führten die Südhessinnen – kassierten im Finale aber zwei Gegentreffer

HSG-Kapitänin Lisa Friedberger und Kim Nadzinavicius (2) verkürzten auf 8:6. Die Flames-Trainerin hatte aufgrund der offensiven Unwucht im Spiel früh die Rotationsmaschine angeworfen. Ohne Erfolg. „Es hat sich nichts geändert. Die Spielerinnen, die von der Bank kamen, haben es nicht besser gemacht.“

Im zweiten Abschnitt ging es in Sachen Torquote im Schneckentempo weiter. „Wir haben es nicht geschafft, den Schalter umzulegen“, analysierte Ahlgrimm. Beide Mannschaften hatten weiterhin erhebliche Probleme, zu Toren zu kommen. Mit einem Doppelpack sorgten Lucie Kretzschmar und Amelie Berger für den 11:11-Ausgleich (38.). In der Folge gerieten die Gäste aber immer wieder mit zwei Treffern ins Hintertreffen (13:11, 15:13, 16:14), schienen in den Schlussminuten die Begegnung jedoch noch zu ihren Gunsten entscheiden zu können.

Lucie Kretzschmar und Isabell Hurst brachten Bensheim/Auerbach mit 17:19 nach vorne (58.). 90 Sekunden vor dem Ende führten die Südhessinnen mit 18:20 – kassierten im Finale jedoch zwei Gegentreffer. „Wir waren nicht clever genug, den Vorsprung über die Zeit zu bringen, hatten den Sieg aber auch nicht verdient“, erklärte Heike Ahlgrimm.

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Alexandra Lundström verwandelte 13 Sekunden vor der Schlusssirene einen Siebenmeter zum 20:20-Endstand. Der letzte Angriff der Flames endete mit einem Freiwurf von Lucie Kretzschmar, den der Wildcats-Block und Sara Sabu gemeinsam entschärften. Die Punkteteilung feierte der Tabellenneunte aus Halle anschließend wie einen Sieg.

Durch das Unentschieden musste die HSG Bensheim/Auerbach im Klassement die nun punktgleichen Teams Thüringer HC und HSG Blomberg-Lippe (alle 16:4 Punkte) vorbeiziehen lassen und ist aufgrund der Tordifferenz nun Vierter. „Das war ein kleiner Rückschlag für uns, ändert aber nichts daran, dass wir bislang eine fantastische Saison spielen“, resümierte Heike Ahlgrimm das Match. Flames-Nationalspielerin Amelie Berger plädierte nach Spielschluss dafür, sich nicht lange mit der Begegnung aufzuhalten. „Es gibt keinen Grund, jetzt alles in Frage zu stellen. Wir müssen das Spiel schnell abhaken und nach vorne schauen.“ eh

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