Bensheim. Die Bühne der ausverkauften Weststadthalle mit 2000 Zuschauern nutzte Michael Geil am Mittwochabend für eine bemerkenswerte Personalmitteilung. Vor der Heimpartie der HSG Bensheim/Auerbach gegen den HSV Solingen-Gräfrath (37:22) gab der Flames-Geschäftsführer per Mikrofon zur Freude des Publikums sechs Personalentscheidungen bekannt: Kapitänin Lisa Friedberger, Sarah Dekker, Lucie Kretzschmar, Alicia Soffel, Isabell Hurst und Ndidi Agwunedu haben ihre im Sommer 2024 auslaufende Kontrakte beim aktuellen Zweiten der Handball-Bundesliga der Frauen jeweils verlängert.
Eine Entwicklung, die Heike Ahlgrimm erfreut, aber nicht unbedingt überrascht. „Sportlich gibt es in Deutschland derzeit kaum eine bessere Mannschaft als uns“, blickt die HSG-Trainerin selbstbewusst auf die sportlichen Leistungen und das Klassement. Und: „Die Mädels wissen, was sie bei den Flames haben und schätzen das sehr.“
Neue Spielerinnen klopfen an
Die Personalplanungen für 2024/2025 sind damit weit fortgeschritten, der Großteil des Flames-Kaders für die nächste Saison steht. Die „Arbeitspapiere“ der Torhüterinnen Helen van Beurden und Vanessa Fehr sowie von Kim Naidzinavicius, Dionne Visser und Mia Ziercke gelten bis 2025 oder länger (Naidzinavicius). Gespräche mit Nationalspielerin Amelie Berger, Lilli Holste, Sophia Ewald und der dritten Torhüterin Tabea Coors (alle Vertrag bis 2024) wurden bereits geführt. Laut Heike Ahlgrimm sind hierzu Entscheidungen „im Januar“ zu erwarten.
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Da mit Sarah van Gulik (Karriereende nach der Saison) und Leonie Kockel, die sich ab 1. Januar dem Drittligisten Bergischer HC anschließt, zwei Abgänge zu verzeichnen sind, schauen sich die Flames auf dem Transfermarkt nach neuen Kräften um. Die Suche nach Neuzugängen gestaltet sich im Gegensatz zu den vergangenen Jahren diesmal aufgrund der sportlichen Erfolge erstaunlich unproblematisch für die HSG. „Wir können uns praktisch zurücklehnen, die Spielerinnen kommen auf uns zu“, erklärt Heike Ahlgrimm. Auch in puncto Zugängen soll zeitnah Klarheit herrschen.
Heute Auswärtsspiel in Halle
Sportlich geht es für die Flames nach dem deutlichen Sieg gegen Solingen nun heute (30.) mit der Auswärtspartie beim SV Union Halle-Neustadt weiter. Anwurf der Partie des zehnten Spieltages in der SWH-Arena in Halle ist um 19 Uhr. Der SV Union kassierte am Mittwoch zum Re-Start nach der WM-Pause eine empfindliche Heimniederlage. Vor mit 1200 Zuschauern ausverkaufter Halle verlor das Team von Coach Till Wiechers das Derby gegen den BSV Sachsen Zwickau mit 22:25. „Das hat Halle richtig wehgetan“, sagt Heike Ahlgrimm zu dem Ergebnis. Bei drei Absteigern befindet sich Halle-Neustadt (10.) im Dunstkreis der Abstiegszone des 14er-Feldes.
Als Tabellenzweiter fahren die Bensheimerinnen mit Selbstvertrauen nach Halle. Die Voraussetzungen sind anders als in den vergangenen Jahren, findet Ahlgrimm. „Es ist diesmal kein Duell auf Augenhöhe“, meint die 48-Jährige mit Blick auf die Rangliste. „Wir sind der Favorit und nehmen diese Rolle auch an. Ein Selbstläufer wird das aber nicht.“ Die Trainerin wart vor allem vor dem starken Rückraum der Gastgeberinnen mit Cecilie Woller, Helena Mikkelsen und Ex-Flames Julia Niewiadomska. „Julia hat gegen Zwickau ein gutes Spiel gemacht.“
Beeindruckt von der voll besetzten Weststadthalle
Mit der Vorstellung ihres Ensembles gegen Solingen-Gräfrath war Heike Ahlgrimm im Großen und Ganzen zufrieden. „Das war sehr ordentlich.“ Die Startschwierigkeiten führt sie zum einen auf die fehlende Wettkampfpraxis nach zuvor sechswöchiger Pause zurück. „Wir haben etwas gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden.“ Zum anderen waren die Flames-Handballerinnen durchaus beeindruckt von der bereits lange vor dem Anwurf voll besetzten Weststadthalle. „Ich weiß gar nicht, wann wir das letzte Mal ausverkauft waren, so eine Kulisse beschäftigt die Spielerinnen dann doch.“
Personell ändert sich bei den Flames im Vergleich zum Mittwoch-Spiel nichts. Lucie Kretzschmar hat ihre Kniebeschwerden überwunden und gegen Solingen das erste Mal in dieser Runde ohne Tapeverband gespielt. Mit acht Treffern war sie beste Torschützin ihres Teams. „Man hat am Mittwoch ja gesehen, dass Lucie ihre Verletzung auskuriert hat“, so Heike Ahlgrimm. eh
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