Handball European League

Flames sind überzeugt: „Wir können das schaffen“

Die Flames müssen am Samstag im Rückspiel des Europapokal-Viertelfinales gegen Dijon einen Vier-Tore-Rückstand aufholen. Trainerin Heike Ahlgrimm setzt auf die Comeback-Qualitäten ihres Teams.

Von 
Eric Horn
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Matilda Ehlert war erstmals nach ihrer Verletzung wieder für die Flames im Einsatz und zeigte ein gute Leistung. © Lisa Schuster

Bensheim. Mit „gemischten Gefühlen“ kehrten Trainerin Heike Ahlgrimm und die HSG Bensheim/Auerbach von ihrer Viertelfinal-Premiere in einem europäischen Handball-Wettbewerb zurück. Mit 27:31 (13:18) hatten die Flames - wie berichtet - am Sonntagnachmittag das Hinspiel in der K.o.-Phase der European League bei JDA (Jeanne d‘Arc) Dijon verloren.

Dabei legten die Bensheimerinnen vor 1900 Zuschauern im Palais des Sports Jean-Michel Geoffroy eine Vorstellung mit Höhen und Tiefen auf das Parkett. Ein starker Beginn mit einer Drei-Tore-Führung (4:7) und einer erfolgreichen Aufholjagd zum 26:26 (51.) standen zwei Phasen mit einem 3:11-Lauf in der ersten Halbzeit und einem 1:5-Lauf in den Schlussminuten gegenüber.

Optimismus in der Flames-Kabine

Durch diese Torflauten handelten sich die Gäste die Hypothek eines Vier-Tore-Rückstandes für das entscheidende zweite Duell gegen Dijon am kommenden Samstag (16 Uhr) in der Untermainhalle in Elsenfeld ein. Nur ein Sieg mit mindestens fünf Toren Differenz bringt den deutschen Vizemeister der Vorsaison ins Final Four, das am 3. und 4. Mai im österreichischen Graz ausgetragen wird.

„Das ist möglich“, zeigte sich Heike Ahlgrimm am Sonntagabend hinsichtlich der Teilnahme am Endturnier zuversichtlich. Der Optimismus speist sich auch aus der kämpferischen Stimmung, die nach dem Spiel in der Flames-Kabine herrschte, von der die 49-Jährige berichtete. „Alle haben sofort positiv nach vorne geblickt. Wir können das schaffen. Die erste Halbzeit ist gespielt, wir haben schon häufig bewiesen, dass wir solche Rückstände in der zweiten Halbzeit aufholen können.“

Nach einer konzentrierten Startphase, in der sich die Gäste aus Südhessen eine Drei-Tore-Führung erarbeiteten (2:4, 3:6, 4:7), ging zunächst die Konsequenz in der Abwehr und anschließend die Abschlussqualität verloren. Dijons deutsche Torhüterin Ann-Cathrin Giegerich sorgte mit ihren Paraden - unter anderem gegen Mia Ziercke, Amelie Berger oder Kim Irion - dafür, dass die Truppe von Coach Clement Alcacer das Match mit fünf Toren zum 9:7 innerhalb von fünf Minuten drehte. „Wir haben den Zugriff in der Abwehr verloren“, analysierte Ahlgrimm.

Bis zur 17. Minute und dem 10:13 blieben die Flames auf Tuchfühlung. Zwei nahezu zeitgleiche Zwei-Minuten-Strafen für Isabell Hurst und Edita Nukovic sowie eine steigende Anzahl von technischen Fehlern sorgten aber für einen Bruch im Spiel. Die zweite Zeitstrafe kassierte die HSG wegen eines Wechselfehlers. „Ich kann mich nicht erinnern, wann uns das zum letzten Mal passiert ist“, ärgerte sich Ahlgrimm. „In doppelter Unterzahl war es schwer. Wir haben etwas den Faden verloren und uns ein bisschen den Schneid abkaufen lassen.“ Die Gastgeberinnen dominierten mit ihrem Tempohandball und ihrer körperbetonten Spielweise das Geschehen und bauten ihren Vorsprung bis zur Pause auf 18:13 aus.

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Auf die Schwächen in der Defensive reagierte Heike Ahlgrimm mit einer Umstellung ihrer Abwehrformation mit Lucie Kretzschmar und später auch Matildas Ehlert auf vorgezogener Position. Zudem legten die Flames in Sachen Körperlichkeit merklich zu. JDA Dijon hatte Probleme, sich auf die veränderten Begebenheiten einzustellen.

Weder über das Tempospiel noch über das Positionsspiel kamen die Französinnen in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts in gute Abschlusspositionen. Mit vier Treffern in Serie verkürzte Bensheim/Auerbach auf 18:17 (38.). „Die 5-1-Abwehr hat super funktioniert. Wir haben in der zweiten Halbzeit lange viele Dinge richtig gemacht.“ Dijon verteidigte in der Folge eine knappe Führung (20:18, 23:22). In der 51. Minute belohnte sich die HSG schließlich für den hohen Aufwand: Nina Engel erzielte den 26:26-Ausgleich.

Nach einem freien Tag nehmen die Flames das Training wieder auf

Auf der Zielgeraden hatte der Dritte der ersten französischen Liga jedoch den längeren Atem. „Die Aufholjagd hat einige Körner gekostet, am Ende hat uns auch ein bisschen die Kraft gefehlt“, erklärte die Flames-Coachin das Tief ihres Teams in der Schlusssequenz. Mit einem 5:1-Lauf in den finalen Minuten erspielte sich JDA schließlich den Vier-Tore-Vorsprung.

Nach einem freien Tag gestern nehmen die Flames heute das Training wieder auf. In dieser Woche steht kein Mittwochspiel in der Bundesliga an, so dass der Fokus auf das zweite Duell gegen Dijon gerichtet ist. Heike Ahlgrimm: „Wir können in dieser Woche Kraft tanken, werden konzentriert trainieren und uns sehr gut auf das Rückspiel vorbereiten.“

Redaktion

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