Bensheim. Die HSG Bensheim/Auerbach hat zum Abschluss einer tollen Vorrunde in der Handball-Bundesliga der Frauen nochmals ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Flames gewannen ihr Heimspiel gegen Bayer Leverkusen souverän mit 32:26 (17:12) Toren und untermauerten damit mit nunmehr 20:4 Punkten ihren überragenden dritten Tabellenplatz. Beste Werferinnen beim Sieger waren vor 1000 Zuschauern in der Weststadthalle Lisa Friedberger (9/3), Sarah Dekker (7) und Amelie Berger (6).
Zahlen, Daten und Fakten zum Spiel
- HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Berger (6), Dekker (7), Soffel (3), Agwunedu, Friedberger (9/3), Naidzinavicius (2), van Gulik, Kretzschmar (3), Ziercke (1) und Holste (1).
- Beste Bayer- Torschützinnen: Lopes (11/2), Thomakier (6/1), Ingenpass (3).
- Schiedsrichter: Fabian und Christian vom Dorff (Kaarst).
- Zeitstrafen: Agwundedu, Naidzinavicius / Teusch, Souza.
- Zuschauer: 1000.
- Der „Spielfilm“: 3:1 (3.), 6:4 (12.), 11:4 (19.), 13:10 (25.), 16:11 (27.), 17:12-Pausenstand. - 19:14 (36.), 22:14 (40.), 25:19 (45.), 30:19 (54.), 30:22 (57.), 32:26-Endstand.
- So geht’s weiter: Flames – Buxtehude (Di. 19.30 Uhr, Weststadthalle). hs
Bensheim/Auerbach kam gut in die Partie und setzte sich früh ab (5:2/7.). Die Mannschaft von Trainerin Heike Ahlgrimm profitierte dabei von zahlreichen Leverkusener Fehlversuchen und hatte in der glänzend aufgelegten Torhüterin Vanessa Fehr, einen starken Rückhalt, die zudem einen der schönsten Treffer des gelungenen Flames-Abends einleitete: Nach einer Fußabwehr ins Toraus warf Fehr den Ball über das ganze Feld auf Amelie Berger, die den Ball im Sprung fing und zum 4:2 abschloss. Spätestens mit einem 4:0-Lauf zwischen der zwölften und 19. Minute zum 11:4 sorgte die HSG frühzeitig für klare Verhältnisse.
Bezeichnend für den schwachen Auftritt der Gäste: Beim Spielstand von 8:4 (15.) nahm Bayer-Trainer Michael Biegler seine erste Auszeit – als er bereits vier Minuten später abermals die Time-out-Karte erneut einsetzte, hatte sein Team keinen weiteren Treffer erzielt (11:4/19.).
Van Beurden hält zwei Strafwürfe
Insbesondere von Mareike Thomaier hatten die Flames mehr Gefahr erwartet. Die Nationalspielerin – vor der Partie zweitbeste Liga-Torschützin – leistete sich ungewohnt viele Fehlwürfe. Nicht nur aus dem Spiel heraus: Dreimal trat sie zum Siebenmeter an - einmal traf sie ins Tor, einmal scheiterte sie an Helen van Beurden (die zudem auch noch einen Strafwurf von der Leverkusener Topscorerin in Bensheim, Mariana Ferreira Lopes, hielt), einmal setzte sie den Ball an den Pfosten.
Die Bensheimerinnen trotzten erneut dem personellen Engpass, denn nach der Handverletzung von Sophia Ewald am Vorwochenende mussten sie völlig ohne eine „gelernte“ Kreisläuferin antreten, nachdem ja auch Dionne Visser (verletzt) und Isabell Hurst (krank) immer noch nicht einsatzfähig waren. Einmal mehr übernahm die etatmäßige Rückraumspielerin Lisa Friedberger den Part am Kreis, wobei die Flames-Kapitänin hier diesmal mehrfach von der eigentlichen Linksaußen Ndidi Agwunedu entlastet wurde.
Auch in der zweiten Halbzeit gerieten die Flames nie in Gefahr. Leverkusen hielt zwar nach dem 17:12-Pausenergebnis den Rückstand zunächst konstant, doch ein Bensheimer Zwischenspurt führte zur höchsten Führung der HSG in dieser Partie (30:19/54.). Diese schmolz dann allerdings noch etwas zusammen, weil Heike Ahlgrimm im Hinblick auf die aktuelle Belastung mit vielen „englischen Wochen“ die Gelegenheit nutzte, um das Personal munter durchzuwechseln.
„So kann’s weitergehen“, frohlockte Rechtsaußen Amelie Berger nach dem zehnten Liga-Saisonsieg: „Es ist aber alles ganz schön anstrengend für uns und die Fans. Ich hoffe, dass Ihr alle am Dienstag wiederkommt“, sagte die Nationalspielerin im Flames-Trikot mit Blick auf die nächste, bereits morgen Abend stattfindende Bundesliga-Partie gegen den achtplatzierten Buxtehuder SV. Heike Ahlgrimm war froh, dass ihr Team den Gegner bis weit in die zweite Halbzeit hinein nicht zur Entfaltung hatte kommen lassen.
„Wir haben das Leverkusener Spiel gut durchschaut und die Kreise der Bayer-Leistungsträgerinnen eingegrenzt.“ Doch die Flames-Trainerin ärgerte sich auch „ein wenig darüber, dass wir nur mit sechs Toren Differenz gewonnen haben“. Aber sie schränkte gleich ein, dass dies ein „Jammern auf hohem Niveau“ sei, „denn auch im Hinblick auf das nächste Spiel am Dienstag haben wir die klare Führung genutzt, um einiges auszuprobieren“.
Nicht zufrieden war natürlich ihr Gegenüber Michael Biegler, der trotz des vorangegangenen Leverkusener 29:23-Sieges gegen Metzingen „nicht mit dem Anspruch nach Bensheim gekommen war, um hier zu gewinnen. Ich habe höchsten Respekt, mit welcher Qualität hier ein Kader zusammengestellt wurde. Das Ergebnis sieht heute für uns auf dem Papier eigentlich gar nicht so schlecht aus. Aber wir haben unser Spiel nicht auf die Platte gebracht. In der Deckung waren wir nicht aggressiv genug und vorne haben wir einfach zu viel verworfen.“ kr/hs
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