Bensheim. Heike Ahlgrimm, Trainerin des Frauenhandball-Bundesligisten HSG Bensheim/Auerbach, macht eine Anleihe aus dem Zitate-Schatz der Fußballer, um die unglückliche Niederlage ihres Teams am Wochenende irgendwie in Worte zu fassen. Eine fundierte sachliche Analyse sei für das bittere 31:32 gegen Bayer Leverkusen nicht angebracht, befand Ahlgrimm gestern mit etwas Abstand zu der Partie. Also titelte sie zum Leverkusen-Match: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!“ Weltmeister Andreas Brehme hat diese Weisheit einst formuliert, die die Flames am Samstagabend vor 460 Zuschauern in der Weststadthalle mit, naja, Inhalt füllten.
Dass die Begegnung höheren Ansprüchen in puncto Intensität, Leidenschaft und Tempo genügte, darüber waren sich Bayer-Coach Johan Petersson und Ahlgrimm direkt nach Spielschluss einig. Diese Einschätzung bestätigte die 46-Jährige nun erneut beim Blick zurück. „Das war ein gutes Spiel, von uns und von Leverkusen.“
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Trotz der personellen Probleme durch die kurzfristigen Ausfälle von Elisa Stuttfeld, die sich in der Vorwoche im Training eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, und Ines Ivancok (krank) sowie den anhaltenden Nachwirkungen von vier Corona-Fällen in der Mannschaft legten die Flames einen beherzten, kämpferisch überzeugenden Auftritt aufs Parkett. „Wir haben sehr viel investiert im Training und in diesem Spiel und stehen dennoch mit leeren Händen da“, klagte Heike Ahlgrimm.
Eine Melange aus Kleinigkeiten habe letztlich den Ausschlag für Leverkusen gegeben: Fehlendes Spielglück in einigen Situationen, ein, zwei Fehler zu viel sowie die ein oder andere ungünstige Entscheidung des Schiedsrichtergespanns führten letztlich dazu, dass es nicht zu einem Punktgewinn reichte.
Morgen gegen Bad Wildungen
Lange Zeit, sich im Nachgang mit dem Spiel zu beschäftigen, haben die Flames nicht. Bereits am morgigen Mittwoch steht in der Weststadthalle ab 20 Uhr das Hessenderby gegen die HSG Bad Wildungen an. „Wir müssen Leverkusen abhaken und uns auf Bad Wildungen konzentrieren“, so Ahlgrimm angesichts des eng getakteten Spielplans.
Zusätzliche Brisanz erhält das Duell durch die Tabellenkonstellation, denn erneut treffen zwei Tabellennachbarn aufeinander. Die Vipers (12. Platz/11:31 Punkte) liegen aktuell zwei Zähler vor dem Abstiegsrelegationsrang, die Flames (10./13:25) haben mehr Luft nach unten und noch zwei Partien mehr auszutragen als die Nordhessinnen. „Klar schauen wir nach hinten. Wir brauchen unbedingt zwei Punkte“, unterstreicht Heike Ahlgrimm.
Personell wird sich bei den Flames im Vergleich zum Leverkusen-Kader vermutlich nichts ändern. Ines Ivancok muss krankheitsbedingt erneut passen, bei Elisa Stuttfeld besteht zumindest die Hoffnung auf eine kurzfristige Rückkehr. Auf der Ausfallliste der HSG sind zudem die Langzeitverletzten Leonie Kockel, Alicia Soffel und Sarah Dekker notiert. eh
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