Bensheim. Die HSG Bensheim/Auerbach hat am 21. Spieltag der Handball-Bundesliga der Frauen eine umkämpfte Partie gegen Bayer Leverkusen verloren: Mit 31:32 (17:17) zogen die Flames am Samstag vor 460 Zuschauern in der Weststadthalle den Kürzeren gegen den deutschen Bundesliga-Rekordmeister. Beide Mannschaften lieferten sich mit hohem körperlichen Einsatz über 60 Minuten einen temporeichen Schlagabtausch, der auf den Rängen sowie auf beiden Trainerbänken für reichlich Emotionen sorgte.
Mitte der zweiten Halbzeit setzten sich die im Abschluss einen Ticken konsequenteren Gäste aus Leverkusen mit drei Toren ab und retteten einen knappen Vorsprung über die Ziellinie. Beste Werferinnen bei den Flames, die kurzfristig auf Elisa Stuttfeld (Gehirnerschütterung) und Ines Ivancok (krank) verzichten mussten, waren Lisa Friedberger (8/5), Christin Kühlborn und Sarah van Gulik (beide 6). Bei den Werkselfen ragte Svenja Huber heraus. Die Ex-Nationalspielerin aus Heddesheim, die nach dieser Saison ihre Karriere beendet, erlaubte sich bei ihrem letzten Bundesliga-Auftritt in der Weststadthalle keinen Fehlwurf und erzielte 14/7 Treffer.
Stress mit den Schiedsrichtern
Das Match der Tabellennachbarn nahm sofort Geschwindigkeit auf. Nach 44 Sekunden waren für Leverkusen (vor dem Spiel auf dem 10. Platz, jetzt auf dem 9.) zwei Tore und für die Flames (vorher 9., jetzt 10.) eine Zweiminutenstrafe für Isabell Hurst notiert. Nach knapp drei Minuten waren die Gastgeberinnen nicht nur wieder komplett, sondern hatten durch Lotta Heider und einen verwandelten Siebenmeter von Friedberger auf 2:2 gestellt.
Myrthe Schoenaker traf zur 6:4-Führung der HSG (7.), die Bayer kurze Zeit später durch Huber egalisierte (11.). Die Werkselfen verteidigten offensiv, schoben mehrere Spielerinnen auf die Neun-Meter-Linie, um den Rückraum und den Spielfluss der Bensheimerinnen zu stören. Die Flames fanden dennoch Lücken. Schoenaker netzte aus der zweiten Reihe ein, Friedberger und Sarah van Gulik tankten sich mit Einzelaktionen durch, Kühlborn war von außen erfolgreich.
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Hurst (2), Heider ...
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Hurst (2), Heider (2), Schoenaker (5), Haas, Friedberger (8/5), Kühlborn (6), Fackel, van Gulik (6), Orth, Visser (2).
Beste Torschützinnen Leverkusen: Huber (14/7), Sprengers (5), Thomaier (5/1).
Schiedsrichter: Kern / Kuschel (Bellheim/Karlsruhe) – Zuschauer: 460. – Siebenmeter: 5/8 (verwandelt 5/8). – Zeitstrafen: Hurst, van Gulik (2) / Hinkelmann, Cormann, Bruggemann.
Der „Spielfilm“: 4:4 (5.), 6:6 (11.), 10:10 (16.), 13:13 (20.), 16:16 (26.), 17:17-Halbzeitstand. – 21:21 (35.), 23:25 (40.), 25:28 (45.) 28:30 (50.), 29:31 (55.), 31:32-Endstand.
So geht’s weiter: Flames – HSG Bad Wildungen Vipers (Mi., 20 Uhr, Weststadthalle); TuS Metzingen – Flames (Sa. 19.30 Uhr). eh
Neben der sportlichen Darbietung sorgten die Entscheidungen der Unparteiischen bisweilen für erhöhten Geräuschpegel in der Halle und erhöhten Puls in der Coachingzone. Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm hatte ebenso wie ihr Kollege Johan Petersson im Verlauf der Begegnung einige Male Gesprächs- und Erklärungsbedarf in puncto Schiedsrichterentscheidungen.
Zwischenspurt nach der Pause
Bis zur Pause düsten die Teams im Gleichschritt durch die Arena, mal legte Bensheim/Auerbach vor, mal Bayer Leverkusen. Mit einem 17:17-Gleichstand verabschiedeten sich die Mannschaften in die Halbzeit – und kamen offensichtlich gut erholt aus der Kabine. Nach sechseinhalb absolvierten Minuten in Durchgang zwei waren zehn Tore gefallen, fünf auf jeder Seite.
Bayer kam dann durch zwei Siebenmeter von Huber zum 22:24 (39.). Bei den Flames schlichen sich vorübergehend kleinere Unkonzentriertheiten ein. Zudem parierte Bayer-Torfrau Kristian Graovac den ein oder anderen Ball. Die Rheinländerinnen, bei denen HSG-Sommerneuzugang Lilli Holste nicht zum Einsatz kam, erarbeiteten sich eine konstante Drei-Tore-Führung (23:27, 25:28, 26:29, 27:30). Bensheim fightete zurück und war nach dem Billard-Tor von Christin Kühlborn zum 30:31 siebzig Sekunden vor der Schlusssirene wieder dran.
Den anschließenden Angriff der Werkselfen verteidigte die HSG stark, provozierte einen Fehler beim Gegner und kam zehn Sekunden vor dem Abpfiff in Ballbesitz. Heike Ahlgrimm nahm eine Auszeit und beorderte für das Finale sieben Feldspielerinnen aufs Parkett. Mit Isabell Hurst und Dionne Visser am Kreis sollte der Ausgleich unter hohem Zeitdruck über diese Position erzielt werden. Obschon gut vorbereitet, misslang das Anspiel an den Kreis – und die zwei Punkte gingen nach Leverkusen.
Für die Flames geht es in der Liga bereits am kommenden Mittwoch (13.) mit einem Nachholspiel weiter. Die Vipers aus Bad Wildungen schlagen ab 20 Uhr zum Hessenderby in der Weststadthalle auf. eh
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