Handball

Flames fordern den Topfavoriten Thüringen heraus

Die Bensheimer Trainerin Heike Ahlgrimm sieht im Thüringer HC den künftigen Deutschen Meister.

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Verbissen: So wie zuletzt in Buxtehude müssen die Flames – hier Isabell Hurst (re.)– gegen den THC mit einem erbitterten Widerstand der Gegnerinnen rechnen. © Müller

Bensheim. Auf die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach wartet im ersten Heimspiel der neuen Saison eine anspruchsvolle Aufgabe: Der Thüringer HC stellt sich am Samstag (16.) um 18 Uhr in der Weststadthalle vor. Für Heike Ahlgrimm ist der Vize-Meister des Vorjahres diesmal der erste Anwärter auf die Meisterschaft, noch vor Titelverteidiger SG BBM Bietigheim und Borussia Dortmund. „Der THC ist mein Top-Favorit“, sagt die Flames-Trainerin.

Das Team von Coach Herbert Müller ist weitgehend zusammengeblieben und hat sich gut verstärkt, argumentiert Ahlgrimm. Neu beim mehrfachen Deutschen Meister sind Kerstin Kündig (SG BBM Bietigheim), Kathrin Pichlmeier (VfL Oldenburg), Dinah Eckerle (Team Esbjerg/Dänemark) und Ida Gullberg (H65 Höör/Schweden). Mit „Shooterin“ Pichlmeier verfügen die Thüringerinnen nun über eine weitere Alternative im Rückraum und mit der deutschen Nationalspielerin Dinah Eckerle über eine zweite starke Torhüterin. Kopf des THC ist Annika Lott, die vor einige Zeit als beste Spielerin der vergangenen Bundesliga-Spielzeit ausgezeichnet wurde. „Das ist eine sehr gute Mannschaft.“

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Dass die Flames bereits am zweiten Spieltag gegen Thüringen ran müssen, ist Heike Ahlgrimm nicht ganz unrecht. „Gerade am Anfang einer Saison, wenn es bei allen Mannschaften noch nicht rund läuft, hat man gegen die Top-Teams eine Chance.“

„THC spielt nicht gerne gegen uns“

Wie die Flames (30:24 in Buxtehude) gewann auch der THC sein Auftaktmatch in der Vorwoche mit 32:22 deutlich gegen Bayer Leverkusen. Und wie die HSG hatte der Handball-Club einige Startschwierigkeiten und kam erst in der zweiten Halbzeit richtig auf Touren. Diese Saison-Anfangsnervosität dürfte am Samstag weder bei den Gastgeberinnen noch bei den Gästen eine Rolle spielen, meint Heike Ahlgrimm. „Das legt sich nach dem ersten Spiel.“ Die HSG-Trainerin sieht aufgrund der Statistik der vergangenen Jahre für ihr Team gute Möglichkeiten, einen „Überraschungserfolg“ zu landen. Von den letzten sechs Duellen gingen zwei an Bensheim/Auerbach, eine Partie endete unentschieden. „Thüringen spielt nicht gerne gegen uns.“

Auf Bensheim/Auerbach II wartet ein hartes Stück Arbeit

Der Saisonstart der Junior-Flames in der 3. Frauenhandball-Liga verlief wie erhofft. Nachdem die HSG Bensheim/Auerbach II in der ersten Heimpartie der Saison gegen die HSG Marpingen den zweiten Sieg im zweiten Spiel einfahren konnte, wartet nun am Samstag (19.30 Uhr, Europaschule) eine schwere Auswärtsaufgabe beim 1. FC Köln. „Das wird richtungsweisend für uns sein. Wir haben zwar noch nie gegen dieses Team gespielt, doch das Videomaterial, das wir uns angesehen haben, zeigt, dass auf uns ein hartes Stück Arbeit zukommen wird, wenn wir dort die zwei Punkte mitnehmen wollen“, zollt HSG-II-Trainer Sascha Kuhn dem Gegner Respekt.

In den letzten Jahren fehlte es den Kölnerinnen an einem konstanten Kader, doch in dieser Spielzeit scheinen sie über ein starkes Team zu verfügen und zählen zu den Topteams der Liga. „Zuletzt hat der FC in St. Leon mit sechs Toren gewonnen, das ist schon ein kleines Ausrufezeichen,“ meint Kuhn. Aus diesem Grund ist ein Auswärtssieg auch keine Pflichtaufgabe für die Junior-Flames, jedoch erhofft der Coach sich eine Steigerung im Vergleich zum letzten Spiel: „Wenn wir in Köln bestehen wollen, dann müssen wir unsere individuellen Fehler abstellen und unsere Deckung muss wieder besser harmonieren. Sollte dies nicht der Fall sein, dann sehe ich nicht, wie wir mit etwas Zählbarem zurückkehren könnten.“

Jedoch weiß der Übungsleiter, was seine Mannschaft eigentlich auf die Platte zaubern kann – das hat diese in der Vorsaison oft genug gezeigt. Wenn die Junior-Flames 100 Prozent ihrer Leistung abrufen, ist es durchaus möglich, dass sie ungeschlagen bleiben. Personell muss Kuhn weiter auf Sophia Ewald verzichten, die aktuell dem Bundesliga-Kader angehört. Zum Heimspiel gegen Düsseldorf (24. 9.) sollte die Leistungsträgerin aber dem Drittligisten wieder zur Verfügung stehen. Ebenso fällt Zoe Davenport (Meniskus OP) weiterhin aus. lew

Große Stärke des THC ist das Tempo-Spiel. „Wir brauchen wie in Buxtehude eine Mega-Abwehr.“ Ein Ansatzpunkt, um dem Favoriten Schwierigkeiten zu bereiten, ist es, die eigenen Offensivaktionen schnell vorzutragen, um den Angriff-Abwehr-Wechsel des Konkurrenten – Anika Niederwieser kommt regelmäßig von der Bank für den Mittelblock – auszunutzen. „Auch Thüringen hat Schwächen.“

Im Vergleich zum Buxtehude-Spiel muss das HSG-Ensemble vor allem seine Abschlussquote verbessern. „Wir treffen im Angriff die richtigen Entscheidungen, belohnen uns aber nicht“, blickt Heike Ahlgrimm zurück auf die 20 Fehlwürfe aus der Vorwoche. Zudem müssen die Bensheimerinnen mit hoher Einsatzbereitschaft zur Sache gehen. „Wir müssen alles investieren, wenn der Gegner am Ende besser ist, ist das in Ordnung.“

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Personell wird es bei der HSG Bensheim/Auerbach voraussichtlich keine Änderungen geben. Lilli Holste hat nach ihrem Mittelhandbruch das Training wieder aufgenommen, ein Einsatz am Samstag ist jedoch nicht möglich. Sarah van Gulik hat krankheitsbedingt auch in dieser Woche nicht trainiert, das Mitwirken der Rückraumakteurin ist fraglich. Nicht zur Verfügung steht Dionne Visser nach einer Rücken-Operation. eh

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