Handball

Die Flames nehmen viel Positives aus dem Supercup mit

Nach der deutlichen Niederlage im Supercup beginnt heute die Vorbereitung auf das erste Punktspiel am Sonntag in Buxtehude

Von 
Eric Horn
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Leonie Kockel sorgte mit einem Doppelpack dafür, dass die Flames im Supercup auch in der zweiten Halbzeit noch lange am Favoriten Bietigheim dran blieben. © Marco Wolf

Bensheim. Die Stimmung bei Heike Ahlgrimm nach dem verlorenen Supercup-Finale schwankte zwischen Stolz und Enttäuschung. Mit 23:34 (14:15) hatte Vize-Pokalsieger HSG Bensheim/Auerbach am Samstagabend gegen Doublegewinner SG BBM Bietigheim den Kürzeren gezogen (wir haben berichtet). Dabei hatten die Flames dem Favoriten vor 860 Zuschauern in der MHP-Arena in Ludwigsburg über weite Strecken ein offenes Duell geliefert.

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In der 53. Minute führte Bietigheim mit 26:23, bis zur Schlusssirene sieben Minuten später kamen für die SG BBM acht weitere Treffer hinzu. „Das tut schon weh, wenn man nach so einer Leistung mit elf Toren Differenz rausgeht“, bilanzierte die Flames-Trainerin. „Wir können jetzt zwei Tage traurig sein, dann müssen wir auf das Positive schauen und das mitnehmen.“

50 Minuten waren „mega“

Die 48-Jährige bescheinigte ihrem Team, „über 50 Minuten ein Mega-Spiel“ gemacht zu haben. Die Flames fanden nach einem schwierigen Start – 2:5 (7.), 3:8 (10.) – Mittel und Wege, dem Deutschen Meister Probleme zu bereiten. Die frühe Rote Karte für Kapitänin Lisa Friedberger steckte die Mannschaft zunächst erstaunlich gut weg. „Wir haben Bietigheim vor einige Herausforderungen gestellt“, fand Heike Ahlgrimm.

Ab der zehnten Minute waren die Bensheimerinnen auf Augenhöhe unterwegs, was sich auch im Ergebnis niederschlug. Nach einer Viertelstunde war die HSG auf drei Tore dran (7:10), hielt diesen Abstand (10:13/25.) und glich in Überzahl durch einen Wurf aus der eigenen Hälfte von Kim Naidzinavicius, die in der Vorsaison noch für die SG BBM aufgeschlagen hatte, zum 13:13 aus (27.).

Nach dem Seitenwechsel legte Bietigheim vor allem in der Deckung an Aggressivität zu. Die Flames mussten sich in der Folge jede Abschlussposition und jeden Treffer hart erarbeiten. Auf der anderen Seite brachte der Außenseiter ebenfalls eine effektive Deckung um eine starke Vanessa Fehr im Tor auf das Parkett. Waren es im ersten Abschnitt Kim Naidzinavicius (6/2), Isabell Hurst (4) und Lucie Kretzschmar (4), die mit ihren Toren für das knappe Resultat sorgten, hielten in der zweiten Halbzeit Leonie Kockel, Alicia Soffel und Sarah Dekker, alle drei jeweils mit Doppelpack, den Anschluss. Für die Außen Amelie Berger (1), Ndidi Agwunedu (1) und Mia Ziercke (1) boten sich kaum Räume für Torabschlüsse.

"Uns hat die Kraft gefehlt"

In den Schlussminuten eines intensiven Matches gelang es den Flames nicht mehr, den Kontakt zu halten. „Uns hat die Kraft gefehlt und wir haben ein bisschen den Kopf verloren.“ Grund dafür, dass die Flames in der „Crunchtime“ nachließen und die Fehlerquote stieg, war die schwierige personelle Situation. Auf Dionne Visser und Lilli Holste musste Bensheim/Auerbach verletzungsbedingt verzichten. Sarah van Gulik fiel kurzfristig krankheitsbedingt aus.

Und Lisa Friedberger sah bereits in der achten Minute nach einem Foulspiel an Veronika Mala die Rote Karte. „Ich habe das nicht richtig gesehen, von daher kann ich es nicht beurteilen“, sagte Heike Ahlgrimm zu der Szene, die zum Ausschluss der Flames-Kapitänin führte. „Lisa ist das Herzstück der Mannschaft, es war zu erwarten, dass wir ihr Fehlen nicht kompensieren können.“

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Gerade im Rückraum war der Kräfteverschleiß ohne Drei – Friedberger, van Gulik, Holste – gegen die körperlichen robusten Bietigheimerinnen groß. Heike Ahlgrimm versuchte, das Quartett Naidzinavicius, Kretzschmar, Soffel und Kockel zu entlasten, indem sie Rechtsaußen Sarah Dekker auf die rechte Halbposition stellte.

Endlich gegen den BSV gewinnen

„Der individuellen Klasse von Bietigheim hatten wir am Ende nichts mehr entgegenzusetzen“, sagte Ahlgrimm mit Blick auf Xenia Smits und Karolina Kudlacz-Gloc, die mit ihrer Körperlichkeit und ihrem Durchsetzungsvermögen die entscheidenden Akzente setzten.

Nach zwei trainingsfreien Tagen beginnt für die Flames heute die Vorbereitung auf das erste Bundesliga-Spiel der Saison 2023/24 am Sonntag (15 Uhr) beim Buxtehuder SV. Gegen den BSV konnten die HSG in der Bundesliga noch nie gewinnen. Diese Serie soll nach den Worten von Heike Ahlgrimm am Sonntag enden. „Wir wollen gegen Buxtehude endlich den ersten Sieg holen.“

Redaktion

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