Bensheim. Die Flames waren nach der Schlusssirene einfach nur glücklich, dass ihnen der Auftakt in die neue Saison der Frauenhandball-Bundesliga gelungen war. So feierten die Spielerinnen der HSG Bensheim/Auerbach mit den Fans auf den Rängen überaus ausgelassen den 33:28 (15:15)-Heimerfolg gegen Bayer Leverkusen. Und rund 600 Zuschauer in der Weststadthalle durften weitgehend zufrieden mit der Vorstellung des Teams von Trainerin Heike Ahlgrimm gewesen sein.
Allerdings war nicht alles Gold, was glänzte, aber das spielte letztlich keine Rolle. „Hauptsache gewonnen“, lautete die einhellige Meinung. Und es herrschte Erleichterung, dass eine Schwächephase zwar die mögliche Pausenführung kostete, aber im zweiten Spielabschnitt noch korrigiert werden konnte.
Die hochmotivierte HSG-Mannschaft startete in beide Halbzeiten stark. Mit tempo- und variantenreichem Spiel wurden teils sehr sehenswerte Treffer erzielt. Gleich in der sechsten Minute traf Lisa Friedberger nach Kretzschmar-Zuspiel per Kempa-Trick zum 3:1, zwischen der 16. und 19. Minute gab es zunächst einen erfolgreichen Unterarmwurf von Sarah van Gulik zu bejubeln (8:5), während Lotta Heider (9:5, 11:7) und Ndidi Agwunedu (10:6) für drei Treffer in Folge von Rechts- bzw. Linksaußen sorgten.
HSG Bensheim/Auerbach: van Beurden – Kockel, Heider (5), ...
HSG Bensheim/Auerbach: van Beurden – Kockel, Heider (5), Schoenaker (1), Stuttfeld, Haas, Agwunedu (4), Friedberger (8/4), van Gulik (4), Orth, Kretzschmar (6), Ewald, Holste und Visser (5).
Beste Leverkusener Torschützinnen: Leuchten (8), Lopes (6/2) und Thomaier (5).
Schiedsrichter: Biehler/Dietz (Offenburg). – Zeitstrafen: Heider, van Gulik (2), Kretzschmar / Thomaier, Boeters (2), Ronge, Lopes. – Siebenmeter: 4:4 (verwandelt: 4:2). – Zuschauer: 600 (451 zahlende).
Der „Spielfilm“: 3:1 (6.), 6:3 (12.), 9:5 (17.), 11:7 (19.), 12:10 (23.), 15:11 (26.), 15:15-Pausenstand. – 17:15 (32.), 22:18 (38.), 23:20 (41.), 26:22 (49.), 29:24 (53.), 32:26 (58.), 32:28-Endstand.
So geht’s weiter: Halle-Neustadt – Flames (Sa. 19 Uhr). – Nächstes Heimspiel: Flames – Dortmund (Sa. 24.9., 18 Uhr, Weststadthalle). hs
Die Flames waren eigentlich beständig auf der Siegerstraße unterwegs, zumal Leverkusen durch bestes HSG-Rückzugsverhalten nicht ins Tempo kam und seine Treffer größtenteils gegen eine aufmerksame Bensheimer Abwehr geduldig und hart erarbeiten musste. Doch in den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel kam vorübergehend Sand ins Flames-Getriebe, zumal Friedberger nach ihrem Treffer zum 15:11 die erste Bensheimer Zeitstrafe absitzen musste. Leverkusen kam nicht nur auf 15:14 heran, sondern per Siebenmeter nach der Halbzeitsirene auch noch zum 15:15-Ausgleich, nachdem kurz zuvor Leonie Kockel unbedrängt an Bayer-Keeperin van der Linden gescheitert war.
Doch mit wiedererwachtem Schwung kamen die Gastgeberinnen zum Wiederanpfiff auf die Platte und setzten sich gleich über 17:15 ab, wobei das 21:18 (36.) von Kreisläuferin Dionne Visser nach einem Rückhandanspiel von Friedberger die Zuschauer begeisterte. Leverkusen steckte aber nicht auf und verkürzte auf 22:20, ließ danach aber zwei Siebenmeter-Chancen durch Thomaier, die das Ziel verfehlte, und durch Kuipers (Pfostentreffer) liegen.
Die Flames führten weiterhin mit drei oder vier Toren Differenz, kombinierten sich zum Beispiel zum 27:23 durch Friedberger (52.) und ließen nun im Gegensatz zu den Gästen, denen Kräfte und damit die Konzentration schwanden, nicht mehr nach. So wuchs der Vorsprung der HSG noch auf 32:26 an, ehe nach zwei weiteren Gegentreffern Flames-Linksaußen Agwunedu den Schlusspunkt zum 33:28 setzte.
Nicht nur Agwunedu spielte sich von den Bensheimer Neuzugängen gleich in die Herzen der Fans, sondern auch Lucie Kretzschmar hatte mit ihren Schnelligkeit und Sprungkraft viele starke Momente, ließ aber auch drei Großchancen ungenutzt und leistete sich unnötige Fehlpässe. Dennoch deutete die Rückraumspielerin und Beachhandball-Weltmeisterin, die in der Abwehr vorgezogen agierte, an, dass sie eine echte Verstärkung für die Flames ist.
Neben Rechtsaußen Lotta Heider, die letztlich gekürt wurde, waren sicherlich auch Torfrau Helen van Beurden und Kreisläuferin Dionne Visser mit sehr guten Leistungen in der engeren Auswahl zur „Spielerin des Tages“, während Kapitänin Lisa Friedberger und Routinier Sarah van Gulik in bewährter Weise beherzt und Erstere zudem als sichere Siebenmeterschützin vorangingen.
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