Handball - HSG Bensheim/Auerbach beendet Saison mit 34:35-Niederlage in Bad Wildungen

Flames fehlen ein paar Körner für das Saisonziel Platz neun

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eh
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Bad Wildungen/Bensheim. Die HSG Bensheim/Auerbach hat sich mit einer unglücklichen Niederlage aus der Saison 2021/22 verabschiedet: Mit 34:35 (17:21) verloren die Flames am letzten Spieltag der Handball-Bundesliga der Frauen das Hessenderby bei der HSG Bad Wildungen. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, die Mädels haben gekämpft und alles reingelegt, was möglich war“, sagte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm zur Vorstellung ihres personell dezimierten Teams am Samstagabend.

In der Abschlusstabelle wurden die Bensheimerinnen von Bayer Leverkusen überholt und belegen nun Platz zehn. Ahlgrimm: „Natürlich wären wir gerne einstellig geblieben.“

Vor 280 Zuschauern in der Sporthalle Edertal war Lisa Friedberger herausragende Akteurin bei den Gästen von der Bergstraße. Die Flames-Kapitänin erzielte 15 Treffer, darunter neun Siebenmeter bei neun Versuchen. Zudem setzte sich die 25-Jährige immer wieder stark in Eins-gegen-Eins-Situationen durch, sechs ihrer sieben Würfe aus dem Feld landeten im Netz.

HSG Bensheim/Auerbach: Fehr (1), van Beurden – Schoenaker, ...

HSG Bensheim/Auerbach: Fehr (1), van Beurden – Schoenaker, Friedberger (15/9), Kühlborn (1), Fackel (1), van Gulik (3), Ivancok (7), Visser (6), Hettinger, Stuttfeld.

Beste Torschützinnen Bad Wildungen: Smits (10), Ingenpass (9), Scheib (7).

Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Lilienthal/Berlin). – Zuschauer: 280. – Siebenmeter: 3/9 (verwandelt 3/9). – Zeitstrafen: Smits (2), Scheib (2), Hafner, Struijs / Visser (2), Schoenaker, Fackel, Stuttfeld, van Gulik.

Der Spielfilm: 3:3 (5.), 9:6 (11.), 10:11 (19.), 12:11 (20.), 17:14 (25.), 21:17-Halbzeitstand. – 21:22 (35.), 24:25 (40.), 27:27 (45.), 32:29 (53.), 35:31 (57.), 35:34-Endstand. eh

In Sachen Personal musste die HSG Bensheim/Auerbach einen weiteren Ausfall managen. Neele Orth zog sich im Training einen Bruch im Mittelfuß zu und wird voraussichtlich bis zu zwölf Wochen fehlen. Die 19-Jährige sollte ursprünglich am Samstag bei den Junior-Flames in der Aufstiegsrunde zur 3. Liga spielen. Anstelle von Orth kam außerplanmäßig Lotta Heider bei der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Die Linkshänderin, die im deutschen Kader für die U20-Weltmeisterschaft in Slowenien steht, steuerte sechs Treffer bei zum wichtigen Sieg der Junior-Flames über die TSG Leihgestern.

Wie vorgesehen schlug mit Jana Haas eine weitere Spielerin aus dem Bundesliga-Aufgebot für die HSG II auf. Aufgrund dieser Abstellungen und mit nur noch neun Feldspielerinnen waren die Wechselmöglichkeiten für Heike Ahlgrimm während der 60 Minuten in Bad Wildungen überschaubar.

Flames und Vipers begegneten sich von Anfang an mit offenem Visier. Der Fokus war bei den Teams eher auf Angriff gerichtet, die Abwehr wurde von beiden Seiten vernachlässigt. Die Gastgeberinnen legten meist vor, Bensheim ließ sich zunächst nicht abschütteln und egalisierte einen 6:9-Rückstand mit einem 3:0-Lauf (15.).

Dass die Südhessinnen im Spiel blieben, war neben Lisa Friedberger auch Ines Ivancok (7 Tore) zu verdanken. Die österreichische Nationalspielerin netzte in ihrem letzten Match für die Flames in dieser Phase einige Male aus der zweiten Reihe ein – unter anderem bei angezeigtem Zeitspiel und Freiwurf mit nur noch einem Abspiel. Auf Ivancok, die über die Mauer zum 6:6 traf. Außer über Friedberger und Ivancok lief bei Bensheim/Auerbach anfangs jedoch wenig in der Offensive.

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Bei den Vipers setzte sich im ersten Abschnitt Annika Ingenpass am Kreis immer wieder durch, erzielte acht ihrer neun Tore vor dem Wechsel und trug in erheblichem Maße zur 21:17-Pausenführung der Nordhessinnen bei. Auf die defensiven Lücken reagierte Heike Ahlgrimm („Unsere Abwehr war in der ersten Halbzeit nicht gut“) und stellte mit Wiederbeginn auf die kräftezehrende 5:1-Formation mit Ivancok in vorgezogener Position um.

Diese Maßnahme entfaltete sofort Wirkung. Mit fünf Treffern in Serie drehten die Flames den Pausenrückstand in eine 22:21-Führung – das hessische Duell war wieder offen. Die Rivalen bewegten sich auf Augenhöhe. Das Angriffsspiel der Bensheimer war flexibler und vor allem über Dionne Visser (6 Tore) am Kreis gelangen einige Treffer. Wie etwa der Kempa, den Elisa Stuttfeld mit einem Einwurf aus der Ecke vorbereitete und Visser spektakulär zum 27:27 verwandelte (45.).

Beim Stand von 29:29 kassierte Bensheim/Auerbach innerhalb weniger Sekunden zwei Zeitstrafen für Stuttfeld und (diskutabel) für Visser. Das Vipers-Ensemble von Trainerin Tessa Bremmer erhöhte in doppelter Überzahl auf 32:29 (53.). Die Flames fighteten zurück, verkürzten auf 32:31 und mussten die nächste harte Zwei-Minuten-Strafe, diesmal gegen Sarah van Gulik, hinnehmen. „Das war dann zu viel, wir hatten eigentlich keine Körner mehr, die Spielerinnen waren blau“, so Ahlgrimm. Die allerletzten Körner der Flames reichten, um auf 35:34 heranzukommen. „Wir haben wirklich alles auf dem Feld gelassen.“ eh

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