Bensheim. Die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach haben im letzten Heimspiel der Saison einen Sieg eingefahren: Mit 28:24 (16:13) gewannen die Flames am Samstagabend gegen die Handball-Luchse Buchholz-Rosengarten. Vor 500 Zuschauern in der Weststadthalle waren die Gastgeberinnen über weite Strecken das bessere Team, erlaubten sich angesichts der Dominanz einige kleinere Verschnaufpausen, die die Handball-Luchse jedoch nicht nutzten.
Die meisten Treffer für die HSG erzielten Myrthe Schoenaker (7/1) und Christin Kühlborn. Entscheidende Impulse zum insgesamt souveränen Erfolg steuerten die Torhüterinnen Vanessa Fehr und Helen van Beurden bei.
Die Flames gingen die Aufgabe gegen den Tabellenvorletzten mit kleinem Kader an. Nachdem sich das Thema Abstiegsrelegation für Bensheim/Auerbach durch die Niederlage des BSV Sachsen Zwickau in einem Nachholspiel Mitte der vergangenen Woche erledigt hatte, verzichtete Trainerin Heike Ahlgrimm auf die Talente Jana Haas und Neele Orth. Letztere gewann mit den Junior-Flames am Samstag eine Partie in der Aufstiegsrunde zur 3. Liga.
Gezeigt, „dass wir es besser können“
Unterbrochen von „Heike-Heike“-Sprechchören ihrer Spielerinnen während der kurzen Pressekonferenz bilanzierte Heike Ahlgrimm die Partie. „Wir wollten zeigen, dass wir es besser können. Das haben wir geschafft“, war die Flames-Trainerin froh über die gelungene Wiedergutmachung für die Hinspielniederlage gegen die Luchse.
Dass ihre Mannschaft trotz dünner Personaldecke die allerletzten Zweifel am Klassenerhalt aus eigener Kraft beseitigt hat, war Ahlgrimm wichtig. „Wir wollten diese zwei Punkte unbedingt. Ich bin unheimlich stolz auf die Mädels.“
Für Coach Dubravko Prelcec und die Luchse geht der Kampf gegen den direkten Abstieg und für die Relegation weiter. Nach einem guten Start sei sein Team durch die drei vergebenen Siebenmeter aus dem Rhythmus gekommen. Im zweiten Abschnitt habe man die kurzzeitige Aussicht auf ein Comeback nicht nutzen können. „Wir haben das, was wir uns hart erarbeitet haben, im Angriff wieder verloren.“ Seine Spielerinnen seien in dieser Phase an der „guten Bensheimer Torhüterleistung“ gescheitert. eh
Elisa Stuttfeld saß nach einer vor zwei Wochen erlittenen Gehirnerschütterung auf der Bank und hatte einen Kurzeinsatz. Isabell Hurst fehlte wegen einer Schulterverletzung. Um nach Hursts Ausfall Dionne Visser am Kreis entlasten zu können, reaktivierten die Flames ihre ehemalige Akteurin Carolin Hettinger, die in der letzten Spielzeit bei einem personellen Engpass ebenfalls ausgeholfen hatte.
Den besseren Start in die Begegnung erwischte die Truppe aus dem Norden. Die Luchse konterten mit einem 3:0-Lauf die Führung der HSG durch Ivancok zum 1:3. Die Mannschaft von Coach Dubravko Prelcec befindet sich mit Zwickau im Zweikampf um Direktabstieg und Relegation, entsprechend entschlossen traten die Gäste in den Anfangsminuten auf. Den Rhythmus der Gegnerinnen brach Vanessa Fehr mit drei gehaltenen Siebenmetern gegen Marleen Kadenbach, Kim Berndt und Maj Nielsen. Die Keeperin verharrte bei allen drei Versuchen cool auf der Linie und wählte jeweils die richtige Ecke.
Ihre Mitspielerinnen nahmen die Vorlage auf. Durch einen 5:0-Lauf stellte die HSG auf 6:3 (11.). Buchholz-Rosengarten kam nach dieser Schwächephase zwar auf 8:7 und 9:8 heran, musste aber anschließend abreißen lassen. Die Flames erhöhten die Geschwindigkeit deutlich, waren effektiv im Abschluss und lagen nach Dionne Vissers Tor in der 25. Minute mit 16:9 vorne. Friedberger scheiterte mit einem Siebenmeter an Mareike Vogel und verpasste das 17:9.
Beim nächsten Angriff verloren die Luchse den Ball, den folgenden Gegenstoß unterband Kim Berndt mit einem Foul an Kühlborn und kassierte für diese Regelwidrigkeit die Rote Karte (26.). Die Disqualifikation ihrer wichtigen Rückraumspielerin beantworteten die Norddeutschen mit vier Treffern in Serie zum 16:13-Halbzeitstand.
Im zweiten Abschnitt verhinderte Helen van Beurden mit einigen starken Aktionen, dass das Match enger wurde. Unter anderem entschärfte sie mit einem Spagatschritt einen Siebenmeter von Kadenbach (37.) – und zog dem Gegner damit endgültig den Zahn.
Buchholz-Rosengarten verlor erneut den Faden, während die Flames ein weiteres Mal das Tempo verschärften, Tor um Tor nachlegten und auf 25:16 davonzogen (49.). Das Duell war entschieden. Pieszkalla beendete mit dem 25:17 zehn torlose Minuten für die Luchse. Aufgrund des deutlichen Vorsprungs ließ die Konzentration bei der HSG etwas nach. Der Fokus lag bei den letzten Angriffen darauf, Carolin Hettinger in günstige Wurfposition für einen Ehrentreffer zu bringen. Den Kreis verteidigten die HL in den finalen Minuten allerdings sehr engagiert, so dass dieses Vorhaben nicht glückte.
Im letzten Saisonspiel am kommenden Samstag bei der HSG Bad Wildungen wird Carolin Hettinger erneut im Flames-Kader stehen, hat also die Gelegenheit mit Toren dazu beizutragen, gegen den hessischen Rivalen den aktuellen neunten Platz im Klassement für Bensheim/Auerbach abzusichern. eh
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