Flames-Experimente enden mit Turniersieg in Fritzlar

Bensheim. Die Intensität ist hoch in diesen Tagen bei der HSG Bensheim/Auerbach. Am späten Sonntagabend kehrten die Bundesliga-Handballerinnen mit dem Turniersieg beim Domstadt-Cup in Fritzlar im Gepäck an die Bergstraße zurück, am Montagmorgen um 6 Uhr startete der Flames-Express schon wieder Richtung Österreich. In dieser Woche absolviert das HSG-Team ein fünftägiges Trainingslager in Imst/Tirol. „Auspacken, Sportklamotten waschen, wieder einpacken“, beschrieb Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm ihre Tätigkeiten in den wenigen Stunden zwischen Ankunft aus Nordhessen und Abfahrt nach Österreich.

In Imst steht für die Bensheimerinnen neben Training und Teambuilding-Maßnahmen ein Test gegen Triple-Sieger SG BBM Bietigheim an. Die Flames scheinen ordentlich gerüstet zu sein für das Duell mit der Über-Mannschaft der Vorsaison: In Fritzlar besiegte die HSG Bensheim/Auerbach in der Gruppenphase mit dem SV Union Halle-Neustadt und der Sport-Union Neckarsulm zwei Bundesligisten sowie das Team des Gastgebers SV Germania Fritzlar (3. Liga). Im rein hessischen Bundesliga-Finale bezwangen die Flames die HSG Bad Wildungen nach Siebenmeterschießen. „Es ist ziemlich gut gelaufen, wir haben viele Dinge richtig gemacht“, bilanzierte Ahlgrimm die vier Partien innerhalb von zwei Tagen.

Die Vorgaben, die Heike Ahlgrimm ihrer Truppe für die drei Gruppenspiele (Spielzeit zweimal 20 Minuten) machte, hatten jeweils andere Schwerpunkte. Im ersten Match gegen Halle-Neustadt lag der Fokus auf der Deckung. Mit der Abwehrleistung des Teams war die Trainerin beim 27:14 sehr zufrieden. „Das hat sehr gut funktioniert, vor allem in der zweiten Halbzeit.“ Nach der Pause mussten die Flames lediglich fünf Gegentore hinnehmen.

Im Vergleich mit Neckarsulm galt das Augenmerk der Offensive. „Neckarsulm hat Probleme in der Abwehr, das wollten wir ausnutzen.“ Die HSG spielte ihre Angriffe lange aus und testete einige einstudierte Varianten. Mit 25:23 entschieden die Flames die Angelegenheit für sich. Beim 25:11-Pflichtsieg gegen Fritzlar stand das Tempospiel im Mittelpunkt.

Das Finale gegen die überraschend starken Vipers, die in der zweiten Vorrundengruppe Bayer Leverkusen und Vorjahressieger Buxtehuder SV hinter sich ließen, wurde zu einer Auseinandersetzung auf Augenhöhe. „Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen“, sagte Ahlgrimm mit Blick auf den 26:25 (23:23)-Sieg der Flames über den hessischen Rivalen. Im Shoot-Out verwandelten für Bensheim Sarah van Gulik, Myrthe Schoenaker und Lisa Friedberger. Torfrau Vanessa Fehr wehrte den dritten Versuch der Vipers ab.

„Wir freuen uns über den Erfolg, wollen das Ganze aber nicht überbewerten. Alle Mannschaften haben viel ausprobiert und haben in allen Bereichen noch Luft nach oben“, relativierte die Flames-Trainerin.

Hurst fällt bis Oktober aus

In Sachen Personal ließ Heike Ahlgrimm in Fritzlar munter rotieren. Einige Akteurinnen wie etwa Comebackerin Leonie Kockel oder die stark belastete Dionne Visser bekamen längere Auszeiten. Dass Kreisspielerin Visser in Fritzlar besonders gefordert war, lag am Ausfall von Isabell Hurst. Bei der 22-Jährigen traten in der vergangenen Woche erneut Probleme an der im März ausgekugelten rechten Schulter auf, die mit einer längeren Pause verbunden sind. „Isi wird leider bis Oktober ausfallen“, teilte Ahlgrimm mit.

Beim Domstadt-Cup sorgten Lotta Heider und Ndidi Agwunedu für Vissers Entlastung am Kreis. Während des Turniers verletzte sich zudem Elisa Stuttfeld am Fuß und war ebenso wie Kockel im Finale nicht mehr dabei. Nicht im Fritzlar-Kader standen Alicia Soffel und Neele Orth, die nach auskurierten Verletzungen geschont wurden, sowie die langzeitverletzte Sarah Dekker.

Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager am Freitag bestreiten die Flames am Samstag (20.) einen weiteren Test und messen sich dabei in Neckarsulm erneut mit der Sport-Union.

Flames-Tore beim Domstadt-Cup: Friedberger 23/10, Heider 19, Visser 15, Agwunedu 11, van Gulik 9/3, Haas 7, Schoenaker 5/1, Kockel 4/1, Kretzschmar 3, Stuttfeld 2, Holste 2. eh