Bensheim/Elsenfeld. Zweites Spiel, zweiter Sieg für die Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach in der Gruppenphase der European League: Mit 34:32 (14:18) bezwangen die Flames am Samstagnachmittag in einer engen Partie den mehrfachen spanischen Meister Super Bera Bera.
Vor 550 Zuschauern in der Untermainhalle in Elsenfeld, der Heimspielstätte der HSG im Europapokal, verdiente sich das Team von Heike Ahlgrimm den Erfolg mit einer starken Leistung in der zweiten Halbzeit. „Es war das erwartet schwere Spiel, wir sind sehr froh, dass wir gewonnen haben“, bilanzierte die Flames-Trainerin. Nach zwei absolvierten Spieltagen führt der deutsche Vizemeister seine Vierergruppe verlustpunktfrei an. Beste Werferinnen bei Bensheim/Auerbach waren Nina Engel mit elf und Kim Irion mit sieben Treffern. Für den Club aus San Sebastian erzielten die argentinische Nationalspielerin Elke Karsten und Elba Alvarez jeweils sieben Tore.
Zahlen, Daten und Fakten zum Spiel
- HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Berger (3), Hurst (5), Engel (11), Ehlert (1), Agwunedu (2), Friedberger (1/1), Irion (7/2), Kretzschmar (4), Ziercke, Goldmann, Polsz.
- Beste Torschützinnen be Super Bera Bera: Karsten (7), Alvarez (7/7).
- Schiedsrichter: Geraets/Gereats (Niederlande). – Siebenmeter: 4/7 (verwandelt 3/7). – Zeitstrafen: Kretzschmar (2), Agwunedu, Hurst / Hernandez, Louis. – Zuschauer: 550 in Elsenfeld
- Der „Spielfilm“: 2:3 (5.), 5:6 (10.), 7:9 (15.), 10:13 (20.), 11:15 (25.), 14:18-Halbzeitstand. – 19:21 (35.), 23:22 (40.), 26:23 (45.), 29:26 (50.), 32:31 (56.), 34:32-Endstand.
- So geht’s weiter; Bundesliga: VfL Oldenburg – Flames (Mi., 19 Uhr). eh
Das Duell der beiden Sieger vom ersten Gruppenspieltag eröffnete Engel mit dem Tor zum 1:0. Nach dem Ausgleich durch Selva Hernandez, besorgte die deutsche Nationalspielerin auch das 2:1 – für lange Zeit die letzte Führung für die HSG. Bis zum 7:7 (12.) bewegten sich die beiden Mannschaften auf Augenhöhe. Anschließend schlichen sich mehr und mehr Ungenauigkeiten ins Spiel der Flames ein. „Ich bin sehr dafür, mutig und mit Risiko zu spielen, aber wenn fünf No-Look-Pässe an den Kreis nicht ankommen, muss man etwas ändern“, sagte Ahlgrimm mit Blick auf einige unglückliche Angriffsaktionen. Hinzu kamen weitere unnötige Ballverluste: Im ersten Abschnitt leisteten sich die Gastgeberinnen neun technische Fehler.
Die Gäste stellten mit einem 3:0-Lauf zunächst auf 7:10 und erhöhten später auf 11:15 (25.). In der Defensive bekamen die Flames Elke Karsten nicht in den Griff. Der Rückraumakteurin gelang es immer wieder, sich von der halblinken Position in Eins-gegen-Eins-Situationen durchzusetzen. „Wir hätten sie früher annehmen müssen“, meinte die HSG-Coachin.
Probleme hatte Bensheim/Auerbach auch mit der körperlich starken Kreisläuferin Lyndie Tchapchet Defo, die an der Sechs-Meter-Linie kaum zu verteidigen war. „Wir waren in der Abwehr nicht aggressiv, nicht gallig genug.“ Super Bera Bera wies im ersten Durchgang eine hohe Abschlussquote auf und ging mit einem Vier-Tore-Vorsprung in die Pause.
Erfolgreiche Aufholjagd mit starker Abwehrarbeit
„Wir haben in der Kabine gesagt, dass wir mehr Abwehr inklusive Torhüterin brauchen und im Angriff weniger Risiko gehen“, beschrieb Ahlgrimm die Marschroute für die zweiten 30 Minuten. Die Flames setzten die Vorgaben nach Wiederbeginn umgehend um. Die HSG-Defensive schaltete Karsten nahezu komplett aus, die Rechtshänderin war kein großer Faktor mehr beim spanischen Titelträger. „Und Helen (van Beurden) hat einige Bälle weggenommen“, lobte die 49-Jährige ihre Torhüterin. Van Beurden hatte bereits vor dem Seitenwechsel Vanessa Fehr zwischen den Pfosten abgelöst und gab ihrem Team mit einigen herausragenden Paraden wichtige Impulse. Zeitweise lag die 33-Jährige bei 40 Prozent gehaltener Bälle.
Die Steigerung in der Abwehr bildete die Basis für die erfolgreiche Aufholjagd. In der 37. Minute glich Ndidi Agwunedu zum 21:21 aus. Amelie Berger netzte zum 22:21 ein – die erste Führung für die Bensheimerinnen seit dem 2:1 zum Auftakt der Partie. Der aktuelle Bundesligasechste nahm nun richtig Fahrt auf und baute den Vorsprung auf vier Tore aus (27:23, 30:26). Super Bera Bera stellte auf eine offensive Abwehr um und agierte im Angriff mit einer siebten Feldspielerin. „Das war nicht ganz einfach für uns, aber wir haben es ganz gut gemacht“, so Heike Ahlgrimm. Bemerkenswert, dass Ndidi Agwunedu im Sechs-gegen-Sieben gleich drei Steals glückten. „Das hat Ndidi stark gemacht.“
Die Truppe von Coach Imanol Alvarez blieb dennoch dran und verkürzte in der 56. Minute auf 32:31, auch weil Alvarez vom Siebenmeterpunkt keine Nerven zeigte und alle sieben Strafwürfe verwandelte. Den Anschlusstreffer des Gegners zum 32:31 vier Minuten vor der Schlusssirene konterten die Flames mit zwei Treffern durch Irion (57.) und Lucie Kretzschmar (59.) zum 34:31 – damit war das Match entschieden.
Für Bensheim/Auerbach steht in der Bundesliga bereits am Mittwoch (22./19 Uhr) das Auswärtsspiel beim VfL Oldenburg auf dem Programm. In der European League geht es am Samstag (25./20 Uhr) ebenfalls auswärts weiter für die Flames. Dann müssen sie bei Paris 92 antreten. Die Französinnen verloren am Samstag zu Hause gegen Fredrikstad 26:28 und sind als einzige Mannschaft in der Gruppe noch ohne Zähler.
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