Handball - HSG geht mit personellen Sorgen, aber auch einigen Trümpfen ins Saisonfinale

Flames bangen auch um Sarah van Gulik

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Verschnaufpausen bekamen Flames-Leistungsträgerinnen wie (v.l.) Lisa Friedberger, Dionne Visser und Christin Kühlborn im Heimspiel gegen Bietigheim, um die Kräfte für das Saisonfinale zu schonen. © Müller

Bensheim. Die sportlichen Sorgen der HSG Bensheim/Auerbach sind kleiner geworden nach dem vergangenen Spieltag in der Handball-Bundesliga der Frauen, dagegen haben die personellen Sorgen seit Samstag weiter zugenommen. Sportlich ist die Sache nach den Ergebnissen des Wochenendes klar: Der direkte Abstieg hat sich für die Flames (15:33 Punkte) erledigt angesichts von fünf Zählern Vorsprung auf die HL Buchholz-Rosengarten (10:38) bei zwei noch ausstehenden Partien in dieser Saison. Bensheim landet im Abschlussklassement in jedem Fall vor den Handball-Luchsen.

Die Relegation ist dagegen weiterhin nicht abgehakt für die Bergsträßerinnen. Das gilt ebenfalls für Bayer Leverkusen (15:31), die HSG Bad Wildungen (15:33) und den VfL Oldenburg (14:34). Die Gefahr für diese Clubs besteht nach wie vor, weil aus dem Hintergrund der BSV Sachsen Zwickau (9:35) nachlegen könnte. Das aktuelle Schlusslicht hat insgesamt noch vier Begegnungen zu absolvieren. Und das Programm für den BSV ist durchaus machbar. Zweimal muss Zwickau gegen den Siebten Sport-Union Neckarsulm ran, dazu kommen die Duelle gegen Leverkusen und Oldenburg. „Alles ist möglich“, sagt Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm mit Blick auf die Konstellation und die Ausgeglichenheit der Mannschaften. „Gut ist, dass wir es selbst in der Hand haben.“

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Mit einem Sieg aus der Partie gegen Buchholz-Rosengarten am Samstag (7.) in der Weststadthalle oder eine Woche später beim Rundenfinale in Bad Wildungen wären die Bensheimerinnen sicher durch. „Wir haben zwei Matchbälle.“ Ein weiteres Plus für die Flames ist die derzeit deutlich beste Tordifferenz aller gefährdeten Teams (-46). Das Torverhältnis entscheidet bei Punktgleichheit über die Platzierung. „Das ist wie ein zusätzlicher Punkt“, sagt Heike Ahlgrimm.

Der Mittwoch bringt Klarheit

Bereits am späten Mittwochabend nach dem ersten Vergleich zwischen Neckarsulm und Zwickau dürfte für die HSG-Handballerinnen mehr Klarheit herrschen über die Anforderungen für die beiden letzten Auftritte. Soweit die sportliche Situation für Bensheim/Auerbach.

Personell bleibt die Lage bei den Flames angespannt. Neben den Langzeitverletzten Alicia Soffel, Leonie Kockel und Sarah Dekker fehlten am Samstag bei der 27:36-Heimniederlage gegen den deutschen Meister SG BBM Bietigheim auch Isabell Hurst (Schulterverletzung) und Elisa Stuttfeld (Gehirnerschütterung). Im Spiel zog sich Sarah van Gulik eine Bänderverletzung im rechten Fuß zu und verfolgte den Großteil der zweiten Halbzeit von der Bank aus. Gestern standen bei allen drei Spielerinnen Untersuchungen an. „Wir wissen nicht, ob sie am Samstag dabei sein können“, so Heike Ahlgrimm.

Aufgrund der dünnen Personaldecke wechselte die HSG-Trainerin gegen Bietigheim von Anfang an viel durch. Im zweiten Abschnitt verschaffte sie dem Rückraum-Trio Lisa Friedberger, Myrthe Schoenaker und Ines Ivancok immer wieder Verschnaufpausen, schonte zudem Dionne Visser, die einzige Kreisspielerin, und Linksaußen Christin Kühlborn. Dafür erhielten „meine beiden Zwerge“ (Ahlgrimm) Jana Haas (18) und Neele Orth (19) viel Einsatzzeit, ebenso wie Saskia Fackel im rechten Rückraum. „Saskia hat ein gutes Spiel gemacht.“ Dazu agierte Rechtsaußen Lotta Heider auf der ungewohnten Position am Kreis.

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Diese Formation bot der verlustpunktfreien Über-Mannschaft aus Bietigheim mutig Paroli. SG-Coach Markus Gaugisch hatte nach einer Acht-Tore-Führung kurz nach dem Seitenwechsel die Rotationsmaschine angeworfen. Das heißt beim Star-Ensemble aus Baden-Württemberg: Eine Nationalspielerin geht, eine andere Nationalspielerin kommt. Als sich die Flames auf vier Tore (24:28) herangekämpft hatten, schickte Gaugisch wieder seine Top-Besetzung ins Rennen, um nichts anbrennen zu lassen auf dem Weg zum wettbewerbsübergreifend 48. Sieg in Folge.

„Wir können stolz sein auf unsere Leistung“, schaut Heike Ahlgrimm zurück auf die 60 Minuten. Die Niederlage fiel für sie auf der einen Seite „zwei, drei Tore zu hoch“ aus, auf der anderen Seite hatte die SG BBM in den Wochen zuvor die Liga-Kontrahenten reihenweise zweistellig aus den Hallen geschossen. „Also, alles in Ordnung. Wir wissen, dass wir uns gegen Buchholz-Rosengarten in der Abwehr steigern müssen.“ eh

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