Fehlheim. Das Abenteuer Bundesliga könnte für die erste Tischtennis-Mannschaft des VfR Fehlheim nach nur einer Saison zu Ende gehen. Im Heimspiel gegen den TTS Borsum hatten die Grün-Weißen – wie kurz berichtet – mit 2:6 das Nachsehen. Mittlerweile steht der Club mit drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer am Tabellenende.
„Die Wahrscheinlichkeit, noch die Klasse halten und in der 3. Bundesliga bleiben zu können, sinkt natürlich von Spieltag zu Spieltag, zumal die Konkurrenten überraschend punkten“, erklärte Abteilungsleiter Claudio Schubert. Zumal der VfR – wie mehrfach berichtet – seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine nicht mehr auf seine ukrainischen Spitzenspieler zurückgreifen kann.
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Sportlich ist das eine enorme Schwächung, wobei Schubert betont, dass angesichts des Schicksals der Menschen in dem Land und den Informationen, die man von den Spielern und ihren Familien erhält, der Sport absolut zweitrangig wird. Dennoch wird man die ausstehenden Partien angehen wie bisher: „Wir wollen kämpfen, unsere Chancen nutzen, falls sie sich bieten und gutes Tischtennis zeigen.“
Konkurrenzfähig sei man jedenfalls in der Liga, das hätten die Begegnungen in der Vorrunde, aber auch in diesem Jahr gezeigt. Das Ergebnis gegen Borsum fiel deutlicher aus als das Spiel letztlich war. Die Fehlheimer hatten bereits die Möglichkeit, ein Doppel für sich zu entscheiden, doch Andrej Bondarev und Felix Schubert brachten eine 2:0-Satzführung nicht ins Ziel.
In den Spitzeneinzeln verlor neben Bondarev auch Sourav Saha gegen Dominik Jonack in fünf Sätzen. Der Abwehrspezialist der Gäste lieferte sich mit seinem Gegenüber spektakuläre Ballwechsel und hatte mit 11:9 im letzten Satz knapp die Nase vorn. Noch enger ging es beim Duell von Mannschaftskapitän Timo Freund zu. Er konnte im letzten Satz einen Matchball nicht verwandeln und verlor ebenfalls.
„Zu diesem Zeitpunkt hätte es statt 0:5 auch 2:3 oder 3:2 für uns stehen können“, haderte Schubert mit den vergebenen Möglichkeiten. So war es Felix Schubert vorbehalten, mit seinem ersten Einzelsieg in der Klasse die Fehlheimer auf die Anzeigetafel zu bringen. Die Freude in den Reihen der Grün-Weißen war entsprechend groß, denn Schubert hatte immer wieder enge und spannende Spiele bestritten, sich bislang aber nie belohnen können.
Sourav Saha verkürzte im Anschluss zwar problemlos auf 2:5, doch Andrej Bondarev gelang es in einer kräftezehrenden Partie gegen Jonack nicht, das Ruder herumzureißen. „Borsum hat letztlich verdient gewonnen. Uns hat in den entscheidenden Momenten ein wenig die Reife gefehlt“, fasste Abteilungsleiter Schubert zusammen.
Für die Fehlheimer geht es am Samstag (12.) gegen den unangefochtenen Spitzenreiter Union Velbert in der AKG-Schulsporthalle weiter. Wann das Spiel genau beginnt, muss noch mit dem Gegner abgesprochen werden. Alles andere als eine deutliche Niederlage wäre in diesem Fall eine Überraschung. „Aufgegeben haben wir uns natürlich nicht. Wir schauen, was machbar ist, vielleicht ergibt sich ja doch eine Möglichkeit für eine weitere Saison in der 3. Bundesliga“, konstatierte Claudio Schubert.
Lampertheim siegt ohne Anca
Eine weitere Spielzeit im Oberhaus stellt für den zweiten südhessischen Vertreter, den TTC Lampertheim, kein Problem dar. Der Club fertigte am Sonntag Borsum mit 6:0 ab, dabei verlor das Team nur vier Sätze – und das ohne Vladimir Anca, von dem sich der TTC zuvor getrennt hatte, ohne näher auf die Gründe einzugehen. Lampertheim festigte damit den zweiten Platz, allerdings hat der Dritte, der SC Buschhausen, bei drei Punkten Rückstand, drei Spiele weniger absolviert.
VfR-Punkte: Saha, Schubert
TTC-Punkte: Udra/Molnar, Mikutis/Kaiser, Udra, Molnar, Mikutis, Kaiser
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