Tischtennis

Fehlheim sorgt sich um seine ukrainischen Spieler

Von 
Dirk Rosenberger
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Der VfR ist besorgt um seine ukrainischen Spieler wie Oleksi Sarmatov. © Gutschalk

Fehlheim. Über Tischtennis und die Ambitionen des VfR Fehlheim hinsichtlich der beiden richtungsweisenden Auswärtsspiele gegen Bargteheide und Schwarzenbek am Wochenende zu sprechen, fällt Abteilungsleiter Claudio Schubert schwer. Eigentlich hatte der Club die Begegnungen in der 3. Bundesliga Nord als mitentscheidend im Kampf gegen den Abstieg ausgemacht, vor allem gegen den direkten Konkurrenten Bargteheide. Entsprechend gut aufgestellt wollte man in den Norden reisen.

Doch der Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine hat für den Verein den Schwerpunkt verschoben. Immerhin stehen vier ukrainische Spieler auf der Liste des VfR, zuletzt war zum Start der Rückrunde Olexandr Tuzhylin nach Fehlheim gewechselt und hatte sich als die erhoffte Verstärkung erwiesen. Aber auch Dmytro Yaremchuk, Oleksi Sarmatov und Dmytro Drobov kamen in dieser Saison schon zum Teil mehrfach zum Einsatz.

„Ich bin schockiert und fassungslos“, fasste Schubert seine Gefühlslage zusammen. Olexandr Tuzhylin, der aus dem Osten des Landes stammt, hätte am Freitag nach Frankfurt fliegen sollen, schaffte es aber durch die Sperrung des Luftraums nicht mehr aus dem Land. Wie es mit ihm und seinen Mitspielern jetzt weitergeht, ist ungewiss, die Kontaktaufnahme schwierig.

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„Es ist eine einzige Katastrophe, eigentlich unvorstellbar“, versucht Claudio Schubert das bisher Unfassbare in Worte zu fassen. Die Grün-Weißen sind in Gedanken bei ihren Mitspielern, die in den vergangenen Monaten und Jahren zu Freunden geworden sind. „Absolute Teamplayer, freundlich, auf ihren Sport fokussiert, aber aufgeschlossen und immer bereit, sich bei uns gut einzufügen“, umschreibt der Abteilungsleiter das Quartett.

Der Verein sieht durch den von Putin verursachten Krieg durchaus ein Flüchtlingsproblem auf Ost- und Mitteleuropa zukommen. Noch ist zwar völlig unklar, wie es in den nächsten Tagen und Wochen weitergeht, der VfR sei aber bereit, mitzuhelfen und sich zu engagieren – und das aus genereller Überzeugung sowie der persönlichen Verbundenheit und Betroffenheit.

Trotz allem werden die Fehlheimer Richtung Hamburg aufbrechen. „Der Sport ist im Moment zweitrangig, wir werden natürlich dennoch antreten“, so Schubert. Das Team will das Beste rausholen, chancenlos sieht man sich nicht, „auch wenn es jetzt deutlich schwieriger wird“.

Sicher zum Einsatz kommen Andrej Bondarev, Timo Freund und Felix Schubert. Der indische Spitzenspieler Sourav Saha könnte ebenfalls noch zum Kader stoßen. Aktuell liegen die Fehlheimer auf dem vorletzten Rang, punktgleich mit Kassel am Tabellenende, das ein Spiel mehr hat. Am heutigen Samstag (26.) geht es zunächst gegen den TSV Schwarzenbek, der auf Platz vier rangiert. Im Hinspiel lagen die Fehlheimer gegen den Nord-Club schon 4:0 in Führung, mussten sich aber unglücklich 4:6 geschlagen geben.

Zu einer kleinen Vorentscheidung im Abstiegskampf könnte es am Sonntag (27.) beim TSV Bargteheide kommen. Nach der Hinrunde noch Letzter mit einem Zähler, holte die Mannschaft in diesem Jahr schon vier Punkte und belegt den ersten Nichtabstiegsplatz. Ein Sieg für die Fehlheimer wäre daher eigentlich Pflicht und unter normalen Umständen im Bereich des Möglichen gewesen. In der Hinrunde setzen sich die Grün-Weißen mit 6:4 durch und feierten den ersten Erfolg in der Bundesliga.

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