Heppenheim. Wer ein enges Derby in der Handball-Bezirksoberliga erwartet hatte, sah sich getäuscht. Nach einer furiosen zweiten Halbzeit bezwang der Tabellensechste SV Erbach den Achten HC VfL Heppenheim vor 200 Zuschauern zumindest in der Höhe unerwartet 35:18 (13:8).
Der Party mit Erbachs Trainer Jens Becker stand somit nichts mehr im Wege. Der wurde unter der Woche 60 Jahre alt und feierte am Samstag nach. Und die Stimmung hätte nach dem furiosen Sieg gegen den Lokalrivalen kaum besser sein können. „Natürlich genießen wir diesen Erfolg“, freute sich Erbachs Abteilungsleiter Thomas Flath am späten Freitagabend. Damit hatte seine Mannschaft eine beeindruckende Antwort auf das 23:25 in Einhausen in der Woche zuvor gegeben.
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Dabei kamen die Erbacher schwer in dieses Derby, lagen nach acht Minuten 2:4 zurück. „In dieser Phase haben wir es gut gemacht. Allerdings offenbarten wir schon hier unser großes Manko der vergangenen Wochen: die Chancenverwertung“, analysierte HC-VfL-Trainer Simon Meier, der „die nötige Konsequenz“ vermisste.
So fanden die Gastgeber immer besser in die Partie und gingen Mitte des ersten Durchgangs durch Lukas Klenk erstmals in Führung. Bis zur Pause blieb das Spiel noch eng. Was in der zweiten Halbzeit passierte, ist aus Sicht der Heppenheimer unerklärlich. „Es war kaum zu ertragen, wie viele technische Fehler wir uns erlaubt haben. Wir hatten keinerlei Durchsetzungsvermögen mehr“, kritisierte Meier, dessen Mannschaft zwischen der 42. und 50. Minute nur noch ein Treffer gelang.
Der große Unterschied für den Übungsleiter am Freitagabend: Erbach habe den Sieg unbedingt gewollt, sei so in die Zweikämpfe gegangen. Dass mit Nico Glanzner der Dreh- und Angelpunkt des Heppenheimer Spiels schon früh ausgewechselt werden musste, wollte Meier nicht als Entschuldigung gelten lassen: „Das müssen wir auffangen können.“
Für SVE-Abteilungsleiter Flath gab es kaum Grund für Kritik: „Lob an unsere junge Mannschaft. Wie sie sich in das Spiel geworfen hat, war stark. In den vergangenen Jahren haben wir oft gegen den HC VfL verloren, zum Teil auch deutlich. Dieses Mal war es andersrum.“
SVE-Tore: Heß (9/5), Diesterweg (6/3), Grebe, Luca Jordan, Bänsch (je 4), Rougelis, Jakob Lulay, Hafner (je 2), Greene, Klenk (je 1). – HC-VfL-Tore: Leon Schütz, Schneider (je 4), Fickel (3), Kasper (2/2), Zajonz, Glasner (je 2), Lautenscheidt (1). ki/ü
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