Sportlerwahl

DM-Titel als Trost für verpasste EM

Flames-Spielerin Lisa Friedberger wurde mit der Handball-Hessenauswahl der Polizei deutscher Meister.

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eh
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Lisa Friedberger in ihrem Element: Die Kapitänin bejubelt einen Treffer für die Flames; doch nicht nur mit denen war sie im vergangenen Jahr erfolgreich. © Müller

Bensheim. Mit Mannschaften der HSG Bensheim/Auerbach war Lisa Friedberger bereits mehrfach nominiert für die Bensheimer Sportlerwahl. Dass sie als Einzelsportlerin auf der Kandidatenliste für den Wettbewerb 2022 steht, ist für die Flames-Kapitänin allerdings eine Premiere. „Das freut mich sehr.“

Seit 2014 schlägt die gebürtige Heidelbergerin für die Handballspielgemeinschaft auf. Sie schaffte auf Anhieb den Sprung von der HSG-Jugend ins Flames-Bundesliga-Ensemble und stieg mit dem Team 2017 in die 1. Liga auf.

In den vergangenen beiden Saisons entwickelte sich die Rückraum-Spielerin zum Kopf der Mannschaft. Zweimal in Folge war die 25-Jährige beste Torschützin der Flames. In der Spielzeit 2021/22 erzielte sie 139 Treffer, 2020/21 waren es 146 Tore. In der laufenden Runde 2022/23 führt sie die mannschaftsinterne Scorer-Liste mit aktuell 62 Toren an.

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Die sportliche Entwicklung der Rechtshänderin wurde beim Deutschen Handball-Bund (DHB) aufmerksam registriert. Lisa erhielt Einladungen zu DHB-Regionallehrgängen und zur Leistungsdiagnostik. Sie zählte im November 2022 zum erweiterten DHB-Kader für die Europameisterschaften in Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro. Dass sie letztlich von Bundestrainer Markus Gaugisch nicht ins 16-köpfige Aufgebot berufen wurde, betrachtet sie gelassen. „Ich war bereit, hatte aber keine große Hoffnung, nominiert zu werden.“

Die Sache mit der Nationalmannschaft sieht die durchsetzungsstarke Spielmacherin insgesamt relativ entspannt. Dennoch hat sie in Sachen DHB-Auswahl einen Wunsch. Es ist ihr Traum, zu einem regulären Trainings-Lehrgang des Nationalteams eingeladen zu werden. „Ich würde gern zeigen, was ich kann.“

Beste Torschützerin der Titelkämpfe

Da Lisa Friedberger im Vorjahr nicht bei der EM am Start war, war sie während der Bundesliga-Spielpause handballerisch auf anderen Wegen unterwegs. Mit der hessischen Polizeiauswahl gewann sie im November in Wetzlar den Titel bei den Deutschen Polizei-Meisterschaften (DPM).

Und die Polizeikommissarin, die im Ermittlungskommissariat (K 41) der Polizeistation Heppenheim tätig ist, wurde zur wertvollsten Spielerin dieser DPM gewählt. „Persönliche Auszeichnungen sind immer schön.“ Zudem war sie die beste Torschützin der Titelkämpfe. Als Bundesligaspielerin und Mitglied des erweiterten Kaders der Nationalmannschaft gehört sie der Sportfördergruppe der Polizei an und kann dadurch Beruf und Leistungssport verbinden.

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Bei den Flames hat die sichere Siebenmeter-Schützin einen Vertrag bis 2024. „Weiter denke ich momentan nicht, ich konzentriere mich auf die aktuelle Saison.“ Die Flames sind „mein Ding“, wie sie sagt. Lisa identifiziert sich mit dem Verein und dessen Philosophie, dem Umfeld und den Fans sowie der Region. „Das Gesamtpaket stimmt.“

Mit dem Verlauf dieser Runde ist Lisa bislang nicht ganz zufrieden. Sowohl bei der Team-Performance als auch bei ihrer eigenen Leistung erkennt sie Steigerungspotenzial. Die Flames-Mannschaft hält sie 2022/23 für exzellent besetzt. „Die Liga ist sehr ausgeglichen, aber wir können auf jeden Fall um einen Platz in der oberen Tabellenhälfte mitspielen“, blickt sie auf das 14er-Feld. Obschon sie die treffsicherste Akteurin der HSG ist, will sie ihre Abschlussqualitäten weiter verbessern. „Vor allem aus dem Spiel heraus kann in diesem Punkt bei mir noch mehr gehen.“ eh

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