Fußball

Auerbacher Probleme liegen in der Defensive

Neuling kämpft um Klassenerhalt, hat aber nicht enttäuscht

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Neuzugang Nils Thobe (links; hier im Derby gegen seinen Ex-Verein FC 07) hat sich als Verstärkung für die TSV Auerbach erwiesen. © Strieder

Auerbach. Die TSV Auerbach überwintert auf einem Abstiegsrang in der Fußball-Gruppenliga. Für die Mannschaft von Trainer Giuliano Tondo sind nach 19 absolvierten Spielen 19 Punkte und 40:58 Tore notiert, das bedeutet Rang 13 im 16er-Feld. Inkludiert in diese Bilanz sind die „kampflosen“ Gutschriften gegen Rückzieher Sportfreunde Heppenheim. Im Rahmen der Rückrundenbesprechung unterstrich Klassenleiter Robert Neubauer, dass voraussichtlich die vorgesehenen drei sportlichen Absteiger am Ende der Saison gibt.

Aufsteiger Auerbach vergrößerte im Sommer seinen Kader mit einigen höherklassig erfahrenen Akteuren. Trotz der Verstärkungen schlitterte die Elf aus dem Weiherhausstadion in der Wintertabelle in den ungemütlichen Sektor. Im BA-Wintercheck beleuchten wir den bisherigen Saisonverlauf und die weiteren Ziele der Rot-Weißen.

Ist die TSV hinter den Erwartungen zurückgeblieben?

In diesem Punkt weist Guiliano Tondo auf den Status seines Teams als Neuling hin. „Aufsteiger haben erstmal den Klassenerhalt im Blick, das ist bei uns nicht anders. Man darf die Erwartungen nicht zu hoch schrauben.“ Zumal die Auerbacher einige Neuzugänge integrieren mussten. „Es kann dauern, bis man eine neue Mannschaft aufgebaut hat.“ Aus dieser Perspektive heraus sieht der Coach die Rot-Weißen nicht hinter den Erwartungen liegen. „Selbstverständlich würden wir lieber über dem Strich stehen, aber wir haben alle Chancen.“

Was ist bis zur Winterpause gut gelaufen bei der TSV?

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Trotz der angespannten tabellarischen Situation kam keine Unruhe auf – weder im Verein noch im Team oder im Trainerstab. Die neuen Spieler waren menschlich ein Gewinn. „Alle haben an einem Strang gezogen, die Stimmung war gut, die Mannschaft war eine Einheit, auch wenn es sportlich nicht einfach war.“ Zudem war Tondo mit den spielerischen Leistungen seines Ensembles in vielen Begegnungen zufrieden. „Wir haben daraus aber zu wenig gemacht.“

Auch wenn die Trefferquote der Rot-Weißen angesichts der Vielzahl von herausgespielten Chancen besser sein könnte, bewegt sich die Truppe aus dem Weiherhausstadion in Sachen Tore im oberen Mittelfeld der Liga. 40 Mal haben die Auerbacher eingenetzt – und liegen in diesem Ranking gemeinsam mit dem FC 07 Bensheim auf Platz fünf.

Was muss besser werden im Auerbacher Team?

Ganz klar: Die Defensivarbeit. 58 Gegentore haben die Auerbacher in 19 Partien kassiert – die meisten in der Liga. „Natürlich müssen wir uns in der Defensive steigern“, sagt Tondo. Dass die TSV-Abwehr häufig wackelte, lag an den vielen verletzungsbedingt notwendigen Personalwechseln im Deckungsverband. „Wir haben da keine personelle Konstanz reinbekommen.“

Waren die Neuzugänge Verstärkungen?

14 Akteure hatte die TSV Auerbach im Sommer verpflichtet, nicht alle schafften dauerhaft den Sprung in die Gruppenliga-Elf. Zu den Verstärkungen rechnet Tondo etwa Rene Brunner, mit elf Treffern bislang bester Torschütze des Neulings. Zur deutlichen Belebung des TSV-Spiels trugen ebenso Adrian Hoffmann, Burak Türkyilmaz, Leon Fesser, Ankido David, Nils Thobe oder Lars Hein bei. „Die Neuzugänge haben ihre Leistungen gebracht“, so Tondo. Allerdings fielen aus diesem Pool aus verschiedenen Gründen immer wieder Spieler aus. „Das war leider nicht optimal.“

Gibt es personelle Veränderungen in der Winterpause?

Ja. Nico Jäger, der nach einem halben Jahr von der FSG Riedrode zurückkehrt ins Weiherhaus, verleiht der TSV-Offensive weitere Geschwindigkeit und Torgefahr. „Mit Nico sind wir vorne noch flexibler“, freut sich Tondo über den „alten“ Neuen. In der Defensive hat die TSV ebenfalls nachgelegt. Mit Famara Sanyang (26, vom ASC Neuenheim) kommt eine 1,96 Meter-Abwehrkante an die Bergstraße. „Wir kennen uns schon lange, jetzt hat es endlich geklappt“, erzählt Tondo zu seinem „Wunschspieler“.

Sanyang könnte gemeinsam mit Timo Fischer die Innenverteidigung bilden. Fischer war im Sommer nach Auerbach gewechselt, hat verletzungsbedingt jedoch bisher kein Match für die TSV bestritten. „Timo ist für uns wie ein Neuzugang.“ Von dem Duo verspricht sich der Coach mehr Stabilität im Abwehrzentrum, zugleich kann er dadurch die anderen Defensivpositionen neu besetzen. „Wir haben jetzt viele Optionen.“

Verlassen haben den Verein in der Winterpause Emirhan Yalcin, Joel Adamek, Steven Percin (alle SV Unter-Flockenbach II) und Janis Breuer (Umzug nach Frankfurt). Arbnor Torfaj hatte sich im Herbst aus Auerbach verabschiedet.

Was ist noch möglich in dieser Saison für die TSV Auerbach?

Das Ziel ist der Klassenerhalt. Aktuell liegt die TSV vier Punkte hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz. Die Rot-Weißen wollen die Reise über den Strich offensiv angehen, agieren statt reagieren. „Wir wollen mutig sein und Vollgas geben. Es wird schwer, aber ich bin sicher, dass wir es schaffen.“

Wie sind die weiteren Perspektiven?

Bei der TSV Auerbach sind die Weichen für die Saison 2023/24 weitgehend gestellt. Giuliano Tondo und sein Co-Trainer Ricardo Bastias haben ihren Vertrag verlängert. Laut Tondo haben auch die meisten Spieler ihre Zusage für die nächste Runde gegeben. Aus dem Nachwuchsbereich kommen einige vielversprechende Talente nach oben. „Mit dieser Mannschaft wollen wir dann den nächsten Schritt machen“, sagt der Trainer – und dieser nächste Schritt soll in der Gruppenliga erfolgen. eh

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