Fußball

Für den Klassenerhalt muss Gronau zulegen

Absteiger liegt nach vielen personellen Problemen auf dem Abstiegs-Relegationsplatz und hofft auf eine bessere Restsaison

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Andreas Rödel (links) trifft im Spiel gegen die TSV Auerbach II für die SG Gronau, die sich aber als B-Liga-Aufsteiger im bisherigen Saisonverlauf mit dem Toreschießen schwertat und deshalb im Tabellenkeller festsitzt. © Strieder

Gronau. Man hatte sich bei der SG Gronau im Sommer nach dem Aufstieg in die Fußball-Kreisliga B durchaus auf den Abstiegskampf eingestellt. Insgeheim hatte Spielertrainer Daniel Fuchs jedoch die Hoffnung, dass man sich als spielstarkes Team in der neuen Liga leichtertun würden. Der Saisonauftakt glückte dann auch noch mit einem torlosen Unentschieden beim hoch gehandelten SV Affolterbach, danach tat sich der Aufsteiger aber schwer und fand sich schnell am Tabellenende wieder.

Aktuell belegt die Sportgemeinschaft mit neun Punkten und einem Torverhältnis von 25:49 Rang 14. Dieser würde die Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den Vertreter der Kreisliga C bedeuten, was man im Stadtteil aber unbedingt verhindern möchte. Der folgende Wintercheck macht deutlich, dass die Gronauer zuversichtlich sind, am Ende der Saison auf einem Nichtabstiegsplatz zu stehen.

Ist die SG Gronau den eigenen Erwartungen gerecht geworden?

Bedingt. Man hatte sich beim Aufsteiger darauf eingestellt, gegen den Abstieg zu kämpfen, dass man aber phasenweise so deutlich mit dem Rücken zur Wand stehen würde, das hatte Daniel Fuchs nicht erwartet. „Wir hatten uns mehr ausgerechnet, vielleicht war da auch ein wenig zu viel Aufstiegseuphorie mit im Spiel. Nach einer erfolgreichen Saison, in der einem eigentlich durchweg der komplette Kader zur Verfügung stand, mussten wir plötzlich damit zurechtkommen, dass wichtige Spieler verletzungsbedingt nicht da waren. Da ist ein eingespielter Kader plötzlich auseinandergebrochen und diese für uns neue Situation war alles andere als förderlich“, blickt der Gronauer Spielertrainer auf den bisherigen Saisonverlauf zurück.

Was ist bei der SG dennoch gut gelaufen?

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Die Mannschaft tritt trotz der Rückschläge weiterhin als geschlossene und verschworene Einheit auf und lässt trotz zahlreicher Niederlagen die richtige Einstellung nicht vermissen. „Der Teamgeist lebt und die Jungs halten zusammen. Die Trainingsbeteiligung stimmt auch und das zeigt, dass die Mannschaft weiter an sich glaubt. Auch gehen wir selbstkritisch mit unseren Leistungen um“, hebt Fuchs verschiedene positive Faktoren hervor.

In den letzten Wochen vor der Winterpause sind dann auch einige verletzte Spieler in den Kader zurückgekehrt, was zu einer Steigerung geführt hat. Aus den letzten beiden Spielen 2023 holten die Gronauer vier Punkte und haben den letzten Tabellenplatz verlassen.

Wo gilt es, sich nach der Winterpause zu steigern?

Das Torverhältnis von 25: 49 zeigt, dass man sowohl im Angriff wie auch in der Defensive unbedingt zulegen muss. „Hinten muss nach der Winterpause auch mal wieder öfter die Null stehen und vorne müssen wir unsere Chancen, die wir uns ja regelmäßig erspielen, dann auch effektiver nutzen“, bringt es Daniel Fuchs auf den Punkt.

Haben die Neuzugänge gut eingeschlagen?

Man hat im Sommer bewusst auf den Aufstiegskader gesetzt und sich nur punktuell ergänzt. Einer der neuen Gesichter in Gronau ist M Nour Ktneh, den es von Gadernheim in den Bensheimer Stadtteil zog. Ihm stellt Daniel Fuchs ein gutes Zwischenzeugnis aus. „M Nour musste sich wie wir erst einmal an die neue Spielklasse gewöhnen, hat das aber sehr gut gemacht und ist definitiv eine Verstärkung für uns.“

Hat sich in Sachen Personal in der Winterpause etwas bei der SG geändert?

Man setzt beim Aufsteiger weiterhin auf das bewährte Personal und baut darauf, dass nach der Winterpause die langzeitverletzten und angeschlagenen Spieler zurückkehren und man dann mit dem kompletten Kader den Klassenerhalt in die Tat umsetzen kann. „Schon gegen Ende Oktober sind ja einige verletzte Spieler wieder zurückgekehrt, was zu einer Leistungssteigerung geführt hat. Das hat sich da leider noch nicht in den Ergebnissen bemerkbar gemacht. Wir blicken der Fortsetzung der Runde mit einem gesunden Kader aber optimistisch entgegen“, schenkt Daniel Fuchs seinen Spielern volles Vertrauen.

Was ist für den Aufsteiger noch drin?

Die Tatsache, dass es nur einen Direktabsteiger gibt und bereits der Vorletzte in die Relegation geht, lässt berechtigte Hoffnungen aufkommen, dass die SG Gronau am 4. Juni über dem Strich steht. Das ist das erklärte Ziel von Daniel Fuchs und dafür nimmt der Spielertrainer seine Kicker in die Pflicht.

„Wir müssen es einfach schaffen, noch mindestens diesen einen Platz in der Tabelle gutzumachen. Diesem Ziel müssen wir alles unterordnen und versuchen, das Optimale aus dem Rest der Saison zu machen. Vor allem in den direkten Duellen gegen die Konkurrenz im Abstiegskampf gilt es die Punkte zu sammeln“, so der Coach.

Wie sehen die mittelfristigen Perspektiven bei der SG Gronau aus?

Die SG Gronau fühlt sich in der Fußball-Kreisliga B wohl und würde dort auch in den kommenden Jahren gerne Fußball spielen. Daniel Fuchs selbst würde gerne auch über das Saisonende bei der SG Gronau als Trainer tätig sein und findet nur lebende Worte für seinen Verein. „Ich erfahre hier volle Rückendeckung und man steht von Vereinsseite hinter mir. Das ist im Abstiegskampf nicht selbstverständlich. Die Mannschaft zieht auch mit und so müssen wir alles daransetzen, den Klassenerhalt zu schaffen. Es gefällt uns in dieser Liga und in der wollen wir uns dann auch in den kommenden Jahren etablieren“, sieht der Übungsleiter im Klassenerhalt einen wichtigen Faktor für den sportlichen Verlauf der nächsten Jahre. net

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