Bensheim. Der letzte Spieltag war hart für Heike Ahlgrimm. Im sechsten Jahr ihre Amtszeit beim Frauenhandball-Bundesligisten HSG Bensheim/Auerbach konnte die Trainerin am vergangenen Samstag erstmals ihr Team bei einem Match nicht vor Ort in der Halle betreuen. Krankheitsbedingt verfolgte sie den 26:24-Auswärtssieg der Flames beim SV Halle-Neustadt per Livestream von zu Hause aus. „Das war eine Katastrophe.“
Damit meint die 47-Jährige nicht den Auftritt ihrer Mannschaft in Sachsen-Anhalt, sondern die emotionale Achterbahnfahrt, die mit ihrer Rolle als Zuschauerin vor dem heimischen Bildschirm verbunden war. „Das brauche ich nicht mehr.“
Am Samstag (18 Uhr) im Heimspiel gegen BVB Borussia Dortmund wird Ahlgrimm in der Weststadthalle wieder auf der Bank Platz nehmen. Zu den Vorgängen beim BVB rund um die Freistellung von Coach André Fuhr an diesem Dienstag sowie die Kündigung durch die beiden Nationalspielerinnen Mia Zschoke und Amelie Berger in der Vorwoche (wir haben berichtet) will sich die Flames-Trainerin derzeit nicht äußern. „Das ist eine interne Angelegenheit, die intern aufgearbeitet werden muss.“ Gestern gab der Deutsche Handballbund bekannt, dass André Fuhr den Verband darüber informiert habe, nicht mehr als Trainer für die weibliche U19/20-Nationalmannschaft zur Verfügung zu stehen.
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Den Dortmunderinnen gelang am vergangenen Spieltag bereits ohne ihren Trainer (Fuhr hatte die Mannschaft nach Absprache mit dem Club nicht begleitet) ein überzeugender 38:25-Erfolg bei der Sportunion Neckarsulm.
„Wir beschäftigen uns mit uns und mit der Leistung von Dortmund in Neckarsulm“, blickt Heike Ahlgrimm auf das sportliche Duell mit dem Vize-Meister des Vorjahres. Die Performance ihres eigenen Ensembles in Halle war geprägt von Höhen und Tiefen. „Wir hatten einige gute und einige schwächere Phasen. Wir müssen zusehen, dass unsere guten Phasen länger andauern.“
Gegen die Borussia muss zudem die Anzahl der technischen Fehler verringert werden. „Dortmund ist eine Tempo-Mannschaft und nutzt so etwas sofort aus.“ Im Angriff wünscht sich Ahlgrimm einen konsequenteren Abschluss. „Wir müssen die Chancen, die wir uns herausspielen, besser nutzen.“
Flames und Schwarz-Gelb haben nach zwei Spieltagen jeweils zwei Siege auf dem Konto. Für die HSG-Trainerin ist die BVB-Truppe um DHB-Kapitänin Alina Grijseels der Favorit. „Sie haben eine sehr gute Mannschaft mit vielen sehr guten Spielerinnen“, so Heike Ahlgrimm. Gemeinsam mit Grijseels bilden Harma van Kreij und Dana Bleckmann das starke Dortmunder Rückraum-Trio. In einem Testspiel in der Weststadthalle im August unterlag Bensheim/Auerbach der Borussia mit 25:33. eh
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