Groß-Rohrheim. Es spricht für die Qualität der Mannschaft, wenn der Trainer im Anschluss nicht wirklich zufrieden ist, aber ein 32:21 (17:10)-Auswärtssieg zu Buche steht. So geschehen beim Spiel der Bezirksoberliga-Handballer des TV Groß-Rohrheim am Samstag beim TV Büttelborn II. Der Spitzenreiter von Trainer Frank Herbert ließ nichts anbrennen, legte mit einer gewohnt stabilen Deckung den Grundstein zum Sieg, aber der Coach meinte: „Das war sicherlich nicht unser bester Handball, den wir heute gespielt haben.“
Der Tabellenführer erwischte einen Blitzstart, führte 4:0 und 8:2 (11.), aber danach leistete sich der TVG vor allem in eigener Überzahl ungewohnte Fehler. „Da haben wir etwas gepatzt“, so Herbert, der auch gewisse Unkonzentriertheiten monierte. „Die Abwehr war gut, aber im Spiel nach vorne war ein Spannungsabfall zu erkennen. Gerade im Abschluss brauchen wir mehr Konsequenz, dann ist das Spiel noch früher entschieden“, meinte er, zeigte sich aber auch versöhnlich: „Wir haben nichts anbrennen lassen und gerade im Umschaltspiel, mit einem wirklich guten Justus Fröhlich, sah das schon gut aus. Da hatte Büttelborn nichts entgegenzusetzen.“
Über 16:8 (27.) und 17:10 zur Pause bauten die Groß-Rohrheimer ihre Führung nach dem Seitenwechsel beim 23:13 (40.) erstmals auf zehn Tore aus und sorgten damit für die frühe Entscheidung. Für die Gastgeber, die als Neunter im Niemandsland der Liga rangieren, spricht, dass sie nicht aufsteckten, sondern weiter alles gaben und dadurch die Niederlage über 15:25 und 18:28 (51.) bis zum 21:32 in Grenzen hielten. „Mit mehr Konzentration im Abschluss gewinnen wir deutlicher, aber unterm Strich haben wir klar und verdient gewonnen“, wollte sich Herbert nicht lange mit dem Spiel aufhalten.
Beachtlich bei Groß-Rohrheim: Bereits in der ersten Hälfte kamen alle 14 Feldspieler zum Einsatz, ohne dass es zu einem Leistungsabfall gekommen wäre. Als Aktivposten agierten einmal mehr Till Haas, der nach dem Ausfall der etatmäßigen Kreisläufer aushalf, und Jonas Sartorius. Der Keeper kam in der Schlussphase für Alexander Wägerle und hatte am Ende genauso wie die etatmäßige Nummer eins 50 Prozent abgewehrter Bälle. „Es ist schon klasse zu sehen, dass man einen Torhüter wie Jonas Sartorius in der Hinterhand hat“, freute sich Herbert. Eigentlich ist Sartorius nur die Nummer drei und vor allem für die Reserve eingeplant, sprang aber in die Bresche, nachdem Luca Fox in den vergangenen beiden Wochen beruflich bedingt im Ausland weilte.
Freies Wochenende steht an
Nun wartet auf den TVG das spielfreie Fastnachtswochenende. In dieser Woche bittet Herbert zwei- statt dreimal zum Training, das Wochenende bleibt frei. „Das haben sich die Jungs verdient“, sagte der Coach. Danach geht es in die Vorbereitung auf heiße Wochen: Nach dem Derby gegen Bensheim/Auerbach folgt die Partie bei der lange als Titelfavorit gehandelten, inzwischen auf Rang acht abgerutschten MSG Roßdorf, ehe Trebur (5.) und Arheilgen (3.) nach Groß-Rohrheim kommen. „Wir tun gut daran, intensiv zu arbeiten und von Spiel zu Spiel zu schauen“, will Herbert noch nicht vom Titel reden, auch wenn die Ausgangslage inzwischen sehr gut ist.
TVG-Tore: Niklas Fries (8/2), Fröhlich, Anthes (je 6), Reis (3), Ryan Haas, Friedrich (je 2), Fiechtner (2/1), Heß, Till Haas, Gabel (je 1). me
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