Freizeit

Weihnachtsmärkte in der Region Bergstraße - ein Restbestand

Von 
Hans-Joachim Holdefehr
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Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt: Wer darauf auch in diesem Jahr nicht verzichten will, hat in der Region nicht mehr allzu viele Möglichkeiten zur Auswahl. © Jens Kalaene/dpa

Über die Frage, ob es angesichts der aktuellen Pandemie-Lage vertretbar und sinnvoll ist, einen Weihnachtsmarkt zu veranstalten bzw. zu besuchen, lässt sich diskutieren. Einerseits weisen Pneumologen darauf hin, dass die Ansteckungsgefahr im Freien deutlich geringer ist als in Innenräumen. Andererseits fordern Virologen nachdrücklich dazu auf, alle nicht notwendigen Kontakte zu unterlassen und das gesellschaftliche Leben größtmöglich zu reduzieren, um unnötige Risiken zu vermeiden.

Eindeutig ist zumindest: Ohne verschärfte Sicherungsbestimmungen kann es die Veranstaltungen derzeit nicht geben. Das allerdings bedeutet für die Ausrichter einen erheblichen organisatorischen Mehraufwand, der zudem örtlich teilweise gar nicht umsetzbar ist. Dies ist auch der Hauptgrund für die regelrechte Absageflut, die sich in den vergangenen Tagen ergeben hat: Im Kreis Bergstraße findet flächendeckend kein Weihnachtsmarkt mehr statt, selbst in Zwingenberg nicht, obwohl man dort zum Schluss noch ein 2G-Konzept entwickelt hatte.

Lorsch

Einzige Ausnahme im Kreis ist Lorsch, wo man die Sicherheitsmaßnahmen für tragfähig genug hält: eingezäuntes Gelände auf dem Karolingerplatz, 2G-Regel, Maskenpflicht, maximal 2500 Besucher gleichzeitig. Ob dies zu einem verstärkten Weihnachtsmarkt-Tourismus in die Klosterstadt führen wird, wird sich am Wochenende zeigen.

Weihnachtsmarkt Lorsch, Karolingerplatz: Samstag (26.) 14 bis 22 Uhr, Sonntag (27.) 12 bis 20 Uhr

Darmstadt

Nicht anders sieht es in der nördlichen Nachbarschaft aus: Im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist von den ursprünglich geplanten Veranstaltungen so gut wie nichts übriggeblieben. In Darmstadt selbst, wo der Markt anders als bisher dezentral an mehreren Orten in der Innenstadt läuft, wurden seit der Eröffnung am 15. November die Regeln noch einmal verschärft. In den Gastronomiebereichen auf dem Friedensplatz und auf dem Luisenplatz gilt Maskenpflicht. Nur zum Verzehr an den Tischen darf die Maske abgenommen werden. An den Ständen der Weihnachtsmarkthändler auf dem Marktplatz ist in Gedränge-Situationen und in Warteschlangen das Tragen einer Maske verpflichtend. Zudem ist der Friedensplatz eingezäunt. Ab 17 Uhr gibt es Zugangskontrollen, um einem Gedränge in den Abendstunden vorzubeugen.

Weihnachtsmarkt Darmstadt, Innenstadt: bis 23. Dezember montags bis donnerstags 11 bis 21 Uhr, freitags und samstags 11 bis 22 Uhr, sonntags 12 bis 21 Uhr.

Michelstadt

Im Odenwald wurde sogar die traditionsreiche Erbacher Schlossweihnacht abgesagt. Man sei „an einem Punkt angekommen, an dem wir den Markt nicht mehr mit gutem Gewissen ausrichten können“, teilte Bürgermeister Peter Traub mit. Auch das nur schwer vorhersehbare Ausmaß an Besucher-Zustrom aus Gebieten, in denen die Weihnachtsmärkte abgesagt wurden, habe zur Absage beigetragen.

In der historischen Altstadt von Michelstadt hingegen findet der nicht minder traditionsreiche Markt statt. Der Zugang ist an fünf Kontrollpunkten entlang der Stadtmauer möglich. Die Besucherzahl wird begrenzt, damit ausreichend Abstand gewahrt werden kann. Zudem wird ein 3G-Nachweis verlangt.

Weihnachtsmarkt Michelstadt: bis 19. Dezember mittwochs und donnerstags 14 bis 20 Uhr, freitags 14 bis 21 Uhr, samstags 11 bis 21 Uhr, sonntags 11 bis 20 Uhr.

Worms

In Worms wird zur „Nibelungen-Weihnacht“ eingeladen. Die Buden mit Glühwein, Handwerk und Leckereien verteilen sich in der Innenstadt über den Obermarkt, die Kämmererstraße und den Römischen Kaiser. Auf der Bühne am Obermarkt spielen lokale Musikgruppen. Auf dem Marktplatz ist ein Riesenrad aufgebaut. Die Verkostung des Glühweins oder anderer alkoholischer Getränke findet in einem abgesperrten Bereich vor dem Verkaufsstand statt, der unter einer 2G-Einlasskontrolle steht. Zudem gilt über die Laufzeit des Weihnachtsmarkts bis zum 23. Dezember eine Maskenpflicht in der gesamten Wormser Innenstadt.

Ob das traditionelle Turmblasen am 19. Dezember ab 18 Uhr zwischen Dom und Magnuskirche stattfinden kann, wird abhängig von der Corona-Entwicklung kurzfristig entschieden.

Weihnachtsmarkt Worms, Innenstadt: bis 23. Dezember täglich 11 bis 20 Uhr

Mannheim

Der eingezäunte Weihnachtsmarkt rund um den Wasserturm in der Innenstadt verfügt über zwei kontrollierte Eingänge: gegenüber dem Hotel Maritim und auf der Rosengarten-Seite. Alle Personen auf dem Weihnachtsmarkt müssen die 2G-Regeln erfüllen (geimpft oder genesen), sich registrieren (über die Luca-App oder ein Formular) und auf dem Weihnachtsmarktgelände eine medizinische Maske tragen. Schüler, die regelmäßig in ihren Schulen getestet werden, wird mit Schülerausweis Zutritt gewährt. Kinder, die das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet haben oder noch nicht eingeschult sind, haben freien Zugang.

Weihnachtsmarkt Mannheim, am Wasserturm: bis 23. Dezember täglich 11 bis 21 Uhr

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Ehemalige Mitarbeit Hans-Joachim Holdefehr ist Redakteur beim Bergsträßer Anzeiger.

Thema : Weihnachtsmärkte in der Region

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