Umwelt

Warnstufe 2 für Hitze im Kreis Bergstraße erreicht

Das Landesministerium für Soziales und Integration warnt vor extremer Hitzebelastung. Vor allem Kinder, gesundheitlich geschwächte und ältere Menschen seien bei Hitze gefährdet.

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red
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Die Hitze der letzten Tage ist nicht unge fährlich. Symbolbild: Sascha Lotz © Sascha Lotz

Bergstraße. Bergstraße. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden zuletzt an mehreren Tagen gefühlte Temperaturen von über 32 Grad Celsius im Kreis Bergstraße sowie im Odenwaldkreis registriert. Damit wird Hitzewarnstufe 2 des hessischen Warnsystems erreicht.

Das Landesministerium für Soziales und Integration warnt vor extremer Hitzebelastung. Vor allem Kinder, gesundheitlich geschwächte und ältere Menschen seien bei Hitze gefährdet. Staatssekretärin Anne Janz appelliert an die Bürger, ihr Verhalten anzupassen: „Halten Sie sich möglichst in kühlen Räumen auf, vermeiden Sie körperliche Aktivitäten und öffnen Sie die Fenster insbesondere zu kühleren Zeiten, zum Beispiel nachts und am frühen Morgen, um zu lüften.“

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Das Verdunkeln der Wohnung durch Rollläden oder Außenmarkisen verhindert direkte Sonneneinstrahlung, die die Wohnräume zusätzlich erwärmt. Eine kühle Dusche oder ein kühles Bad können zusätzliche Abkühlung verschaffen. Auch kühle Packungen oder Wickel, feuchte Handtücher und Fußbäder verschaffen Linderung. Darüber hinaus sollte vor allem leichte Kost verzehrt und viel getrunken werden, am besten Mineralwasser. Alkoholische, koffeinhaltige oder stark gezuckerte Getränke sind zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs weniger gut geeignet. Zudem sollte auf einen Ausgleich des Salzverlusts durch Schwitzen geachtet werden.

Der Unterschied zwischen starker und extremer Wärmebelastung

Das hessische Hitzewarnsystem basiert auf den Warnmeldungen des Deutschen Wetterdiensts und besteht aus zwei Warnstufen. Stufe 1 warnt vor einer starken Wärmebelastung und wird bei einer gefühlten Temperatur von über 32 Grad erreicht. Eine extreme Wärmebelastung (Warnstufe 2) liegt vor, wenn die gefühlte Temperatur 38 Grad übersteigt oder Warnstufe 1 an vier aufeinander folgenden Tagen andauert.

Seit 2017 werden ältere und pflegebedürftige Personen im Warntext des DWD ergänzend und gezielt angesprochen, wenn die gefühlte Temperatur 36 Grad übersteigt. „Für sie ist Hitze bereits oberhalb dieses Schwellenwerts eine extreme Belastung“, heißt es aus dem Ministerium.

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Der DWD weist auch darauf hin, dass in Stadtgebieten aufgrund der verringerten nächtlichen Abkühlung eine zusätzliche Wärmebelastung auftreten kann. Janz teilt mit, dass die Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe über die hessischen Pflegeaufsichtsbehörden dazu aufgerufen wurden, verstärkt für den Schutz der ihnen anvertrauten Menschen zu sorgen. „Wichtig ist, dass gerade ältere Menschen ausreichend trinken.“

Behörden stellen Tipps bereit

Da in Hessen nur jeder vierte pflegebedürftige Mensch in einem Heim lebt, bittet Janz auch Pflegedienste und pflegende Angehörige, bei der häuslichen Betreuung und Pflege auf die anhaltend hohen Temperaturen zu reagieren.

Zur Unterstützung dieser Pflegebedürftigen, aber auch grundsätzlich zur Aufmerksamkeit gegenüber besonders gefährdeten älteren Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen seien Angehörige, Nachbarn und die betreuenden Ärzte aufgerufen. Um sie zu unterstützen, habe das Land zu Beginn dieses Sommers Handlungsempfehlungen herausgegeben, die sich an Angehörige und ambulante Dienste richten.

Die Pflege- und Betreuungsaufsicht im Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) hat für stationäre Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe Handlungsempfehlungen für außergewöhnliche Hitzeperioden erarbeitet. Diese Empfehlungen stehen auf der Homepage des HLfGP bereit. Auf der Homepage des Ministeriums gibt es zudem Verhaltenstipps zum Schutz vor Hitze und UV-Strahlung. (red)

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