Riedrode/Kreis Bergstraße. Seit dem 15. Juni grassiert die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Südhessen. Auch der Kreis Bergstraße ist betroffen. Seit dem ersten ASP-Fall in Einhausen im Juli wurden bis Anfang Oktober insgesamt 31 Wildschweine aus dem Kreisgebiet positiv auf das ASP-Virus getestet. Das teilt die Kreisverwaltung mit. Trotz umfassender Bekämpfungsmaßnahmen steige im Ausbruchsgebiet rund um Einhausen, Bürstadt und Biblis die Anzahl der an ASP verendeten Wildschweine kontinuierlich an. Nun seien auch darüber hinaus Fälle bestätigt worden.
Der Kreis Bergstraße hat als örtlich zuständige Veterinärbehörde daher eine aktualisierte Allgemeinverfügung bezüglich der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest erlassen. Diese wird am Samstag, 19. Oktober, über die Homepage des Kreises veröffentlicht und beinhaltet die aktuelle Gebietsfestlegung der Pufferzone (Sperrzone I), infizierten Zone (Sperrzone II) und des Kerngebietes sowie die Festlegung der Seuchenbekämpfungsmaßnahmen innerhalb der Restriktionszone. Aufgrund bestätigter Infektionsfälle bei Riedrode und Hüttenfeld (wir haben berichtet) musste unter anderem die Kernzone ausgeweitet werden. Zudem wurden in Hinblick auf die anstehende Drückjagd-Saison unter anderem die Regeln bezüglich der Vermarktung von Wildfleisch konkretisiert.
Afrikanische Schweinepest im Kreis Bergstraße: Seuchengeschehen hat sich verschärft
Am vergangenen Wochenende fand im ASP-Kerngebiet des Kreises eine großflächige Kadaver-Suche östlich von Riedrode statt. Die komplette Waldfläche nördlich der B47 wurde abgesucht. Im Zeitraum von Freitag bis einschließlich Sonntag wurden so insgesamt 44 Tierleichen in unterschiedlichen Verwesungsstadien von Kadaver-Suchhunden gefunden.
„Die Bergung der Tiere ist durch Mitarbeitende des Veterinäramtes mit Hilfe von freiwilligen Helfern aus der Jägerschaft und mit Unterstützung der Kommunen erfolgt“, erläutert der für das Veterinär- und Jagdwesen zuständige Dezernent Matthias Schimpf. „Vor allem durch die Unterstützung der Jäger war es überhaupt erst möglich, den Großteil der gefundenen Kadaver noch am Wochenende zu bergen und beproben.“ Am Donnerstag bestätigte das Hessische Landeslabor 25 der gefundenen Wildschweinkadaver als positive Verdachtsfälle. Weitere Ergebnisse standen am Freitag noch aus.
Anfang der Woche wurde im Rahmen weiterer Suchmaßnahmen im Waldgebiet südlich der B47 ein Wildschweinkadaver 500 Meter südlich von Riedrode und somit außerhalb des Zaunes, der das ASP-Kerngebiet begrenzt, geborgen und beprobt. Dieser Kadaver wurde ebenfalls positiv getestet. Somit verzeichnet der Kreis Bergstraße sein erstes positives Wildschwein außerhalb des bisherigen Kerngebietes. „Somit müssen wir leider konstatieren, dass sich das Seuchengeschehen insgesamt deutlich verschärft hat“, so Schimpf.
„Deshalb möchte ich noch einmal auf die aktuell gültige Allgemeinverfügung zur Bekämpfung der ASP verweisen und an die Bergsträßerinnen und Bergsträßer appellieren, die Regeln einzuhalten. Insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Pilzsaison, aber auch auf das in dieser Jahreszeit anstehende Sammeln von Maronen, Nüssen und anderen Waldfrüchten möchte ich erneut darauf hinweisen, dass das Verlassen der Wege in Wäldern aktuell untersagt ist. Zudem gilt eine Hunde-Anleinpflicht. Diese Einschränkungen sind dringend nötig, um das Wild nicht aufzuschrecken und eine weitere Ausbreitung der ASP zu vermeiden. Zuwiderhandlungen werden geahndet.“ red
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