Bergstraße. Der Kreisseniorenbeirat hat ein neues Gesicht - und das ist weiblich. In der konstituierenden Sitzung des Gremiums am Freitagabend im Multimax der Karl-Kübel-Schule in Bensheim wurde Susanne Hagen aus Heppenheim mehrheitlich zur neuen Vorsitzenden gewählt.
Die Diplom-Sozialpädagogin bringt auch wie ihr Vorgänger im Amt, Nikolaus Teves, eine langjährige Erfahrung in der Seniorenarbeit mit.
Während Teves als langjähriger Fachberater und Entwickler kommunaler Demografiekonzepte eher den theoretischen Ansatz verfolgte, kann Susanne Hagen auf eine über drei Jahrzehnte andauernde praktische Sozialarbeit verweisen.
Bedürfnisse älterer Menschen im Kreis
Die 63 Jahre alte Heppenheimerin war bisher zwar nicht im Kreisseniorenbeirat aktiv, hatte aber durch ihre langjährige Mitarbeit beim DRK Heppenheim und als Seniorenberaterin beim Diakonischen Werk immer wieder viele Anknüpfungspunkte mit den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern des Kreisseniorenbeirates.
„Ich freue mich sehr darauf, mit den kompetenten und engagierten Menschen in diesem Gremium zusammenzuarbeiten“, sagte die frischgewählte Vorsitzende im Anschluss der konstituierenden Sitzung im Pressegespräch mit Landrat Christian Engelhardt.
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Der Kreisseniorenbeirat habe den besonderen Blick auf die Bedürfnisse der älteren Menschen im Kreis, die immerhin ein knappes Viertel der Bergsträßer Bevölkerung ausmachen, so der Landrat. Als gewählte Vertreter seien die Mitglieder des Kreisseniorenbeirates Fürsprecher der älteren Generation und daher auch wichtiger inhaltlicher Gesprächspartner für ihn.
Die Arbeitskreise stärken
Aber auch eigene Projekte würden durch das Gremium initiiert und entwickelt, verwies Engelhardt auf die im vergangenen Oktober herausgegebene Broschüre über interessante Ausflugsziele im Kreisgebiet. Die Broschüre war vom Arbeitskreis „Seniorenfreundlicher Kreis Bergstraße“ mit seiner Vorsitzenden Annemarie Russ aus Bensheim-Gronau erarbeitet worden.
Die in den Arbeitskreisen beheimateten Schwerpunktthemen möchte Susanne Hagen stärken und ausbauen. Sie verwies darauf, dass der Anteil der älteren Menschen immer größer werde und sich das auch in der steigenden Zahl der über 100-Jährigen zeige. Für die über 60-Jährigen seien das vier Jahrzehnte, die noch gut gestaltet werden wollen. Dabei gehe es nicht nur um das Wie und Wo, sondern auch um die finanziellen Möglichkeiten. Auch im Alter werde Geld benötigt, doch der älteren Generation falle es oft schwer, ihre Bedürfnisse und Wünsche einzufordern, plädiert Susanne Hagen dafür, sie zum Mitreden zu ermutigen.
Ein wichtiges Thema ist für sie auch das „bewegte Alter“. Sie habe in der Jugend selbst getanzt und wisse, wie wichtig sportliche Betätigung auch im Alter sei. Ebenso soll der aktuell eher ruhende Arbeitskreis Alter und Migration wieder aktiviert werden - und als Anregung bringt die neue Vorsitzende das Thema digitale Teilhabe ein.
Drei Regionalvertreter
Die Vorstandswahlen hatten neben dem Vorsitz auch weitere kleinere Veränderungen mit sich gebracht. Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden wurde der bisherige Beisitzer Joachim Uhde aus Bensheim gewählt. Als weitere Stellvertreterin wurde Anna Elisabeth Bormuth aus Elmshausen im Amt bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurden die beiden Beisitzer Manfred Ochsenschläger aus Glattbach und Randoald M. Reinhardt aus Viernheim. Als Beisitzer neu in den Vorstand gewählt wurde Helmut Schmitt aus Bensheim.
Auch bei den drei Regionalvertretern hat es eine Änderung gegeben. Als neue Regionalvertreterin ist Gerlinde Hellmut aus Lampertheim künftig für das Ried zuständig. Wiedergewählt wurden Adolf Frei aus Birkenau für die Region Odenwald/hessisches Neckartal und Richard Schader aus Bürstadt für die Region Bergstraße.
Noch nicht bestimmt wurden die jeweiligen Vorsitzenden der Arbeitskreise. Wie auch bei den Vorstandswahlen wird es durch den Kreisausschuss einen Wahlvorschlag geben, über den dann in der ersten Sitzung des neu gewählten Gremiums entschieden wird.
Informative Broschüren
Der Kreisseniorenbeirat wurde im Jahr 2005 gegründet, nachdem der Kreistag im September 2004 die Einrichtung dieses Gremiums beschlossen hatte. In der vergangenen fünfjährigen Amtszeit hatte Nikolaus Teves den Beirat geleitet, nachdem er im September 2016 den Vorsitz von Randoald M. Reinhardt übernommen hatte.
Dem Kreisseniorenbeirat gehören 20 ordentliche Mitglieder und deren Stellvertreter an, die mindestens 60 Jahre alt sein sollten. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement vertreten sie die Interessen der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger und setzen sich für deren Belange ein.
Auf dieser Grundlage sind in den vergangenen Jahren eine Reihe von Projekten entstanden. Dazu gehören eine Reihe von informativen Broschüren wie der „Seniorenfreundliche Kreis Bergstraße“, „Seniorenwegweiser“ und „Demenzwegweiser“. Auch die Auszeichnung und Auflistung seniorenfreundlicher Betriebe wurde vom Kreisseniorenbeirat initiiert. Zu den jüngsten Veröffentlichungen zählen die Ausflugsziele für Senioren und die Auflistung der Mahlzeitendienste im Kreis Bergstraße.
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