Gastronomie

Spitzenkoch: Tischt Tristan Brandt bald in Weinheim auf?

Spitzengastronom und die Stadtverwaltung planen eine Zusammenarbeit im Schlossparkrestaurant. Noch sind die Verträge aber nicht unterzeichnet.

Von 
ik/ü
Lesedauer: 
Spitzenkoch Tristan Brandt will das Weinheimer Schlossparkrestaurant übernehmen. Die Verhandlungen sind offenbar weit fortgeschritten. © Michael Pisarri

Rhein-Neckar. Noch ist nichts in trockenen Tüchern. Doch die Nachricht lässt aufhorchen: Spitzenkoch Tristan Brandt hat sich um die Pacht des Weinheimer Schlossparkrestaurants beworben. Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärte die Stadtverwaltung, die das Prestigeobjekt vermietet: „Wir können bestätigen, dass eine Bewerbung von Tristan Brandt für das Schlossparkrestaurant vorliegt und erste weiterführende Gespräche stattgefunden haben, in denen beide Seiten ihren Willen bekräftigt haben, auf eine Verpachtung an Tristan Brandt hinzuarbeiten.“

Im Moment seien die Stadt und Brandt in Abstimmung über die Modalitäten, die Grundlage eines Vertrages werden sollen. Mehr wollte das Rathaus nicht verraten. Erst nach dem Vertragsabschluss wolle man sich ausführlicher dazu äußern. Wie weit die Verhandlungen bereits fortgeschritten sind, zeigt aber die Tatsache, dass anderen Anwärtern bereits abgesagt wurde. Das bestätigte die Stadtverwaltung auf Nachfrage.

In einer nur dreiwöchigen Bewerbungszeit im Dezember hatten fast zehn Kandidaten ihr gastronomisches Konzept und ihren Businessplan eingereicht.

Gesucht wurde ein fachlich erfahrener Gastronom mit einer modernen Küchenausrichtung, mit Bezug zu regionalen Produkten sowie entsprechendem Eigenkapital. Wer außer Brandt noch gerne im historischen Ambiente gekocht hätte, dazu hält sich die Stadtverwaltung bedeckt.

Nach der überraschenden Schließung von Weinheims „Guter Stube“ im Oktober sollten neue Wege bei den Vergabemodalitäten beschritten werden. Neu ist auch, dass Oberbürgermeister Manuel Just die Entscheidung zusammen mit der Verwaltung trifft, aber ohne den Gemeinderat. Das beschleunigt die Sache. Denn im März soll das Schlossparkrestaurant schon wieder bewirtschaftet werden, um im Heimattage-Jahr ein Mittelpunkt der gastfreundlichen Stadt zu sein. So der Plan.

Brandt ist bereits Namensgeber mehrerer Gourmet-Restaurants

Auch wenn die Verträge noch nicht unterzeichnet sind, gerät der Oberbürgermeister schon jetzt ins Schwärmen: „Das ist eine große Chance, Weinheim als gastronomischen Standort über die Region hinaus bekannt zu machen.“ Und auch Brandt erklärt: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, den Gästen und Besuchern ein spannendes Erlebniskonzept im Schlossparkrestaurant anzubieten. Dies wäre eine attraktive Möglichkeit für mich, um einen Präsenz-Standort in der Metropolregion aufzubauen.“

Mehr zum Thema

Gastronomie

Bergsträßer achten im Restaurant mehr auf den Preis

Veröffentlicht
Von
Angela Schrödelsecker
Mehr erfahren
Bananeweb

Vegetarisch oder vegan? So stehen Jugendliche dazu

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Gastronomie

Warum hat es das Gossini so schwer?

Veröffentlicht
Von
kes/ü
Mehr erfahren

Ein Präsenz-Standort? Das würde bedeuten, dass Brandt in Weinheim selbst am Herd steht und sich nicht nur als Konzeptgeber einbringt oder das Restaurant lediglich unter sein Patronat stellt wie andernorts. Der Ausnahmekoch fungiert als „Patron und Namensgeber“, wie er es nennt, für mehrere Gourmet-Restaurants. Neben aktuellen Beratungsaufträgen, Projekten in der Pipeline und Eventauftritten sind das „Marcobrunn by Tristan Brandt“ (Deutschland) und der „Tambourine Room“ (USA) sowie das „artis by Tristan Brandt“ (Schweiz) seine aktuellen Patronschaften.

Zuletzt machte Brandt als Geschäftsführer im „Restaurant 959“ und in „Pino’s Bar“ in Heidelberg von sich reden. Aktuell ist er kulinarischer Patron der Heidelberger Dinnershow „WinterVarieté“. Er repräsentiert eine moderne Küche französischen Ursprungs mit asiatischen Einflüssen. ik/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger