Evangelischer Kindergarten

Nach langem Warten fließt endlich der erste Kita-Zuschuss nach Einhausen

Von 
Jörg Keller
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Einhausen. 557 902 Euro: Der krumme Betrag erwecke ein wenig den Anschein, als ob wirklich die letzten Euros aus der Kasse ausgezahlt werden, sagte Diana Stolz gestern in Einhausen. Die Erste Kreisbeigeordnete war zur Baustelle der neuen Evangelischen Kita in die Martin-Luther-Straße gekommen, um dort der Gemeinde den seit Monaten sehnlichst erwarteten Förderbescheid zu übergeben. Durchaus gespannt war Bürgermeister Helmut Glanzner angereist, der bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, wie hoch die Summe ausfallen würde, die der Bund aus seinen Steuergeldern für das Bauprojekt in Einhausen zuschießen würde.

Letztlich ist es weniger als ursprünglich erwartet. 3,6 Millionen kostet der Kindergarten laut Planung. Ursprünglich war man in Einhausen davon ausgegangen, dass aus dem Investitionsförderprogramm ein Drittel der Summe bezahlt wird – also 1,2 Millionen Euro. Doch dann stellte sich heraus: Die vom Bund vorgesehenen eine Milliarde Euro Steuermittel für Betreuungseinrichtungen in ganz Deutschland waren weitaus schneller weg als gedacht, resümierte Diana Stolz, die davon ausgeht, dass sie den letzten Förderbescheid für Mittel aus diesem Topf jetzt nach Einhausen gebracht hat. Und auch dafür habe man sehr kämpfen müssen. In der Weschnitzgemeinde hatte man zwischenzeitlich schon Plan B eingeleitet, um die notwendigen Kita-Neubauten im Ort zeitnah realisieren zu können.

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1,73 Millionen Euro erhält Einhau sen aus Steuermitteln von Bund und Land über das Städtebaupro gramms "Wachstum und nachhal tige Erneuerung" - ehemals Stadt umbau. Das geht aus einer Presse mitteilung des Hessisches Ministe

Die für den evangelischen Kindergarten fehlenden 1,2 Millionen Euro wurden über Darlehen finanziert. „Zu einem Zinssatz von 0,01 Prozent bei einer über 20 Jahre laufenden Zinsbindung“, wie Helmut Glanzner betont. Das gleiche gilt auch für die neue kommunale Kita an der Ecke Friedhofstraße/Carl-Benz-Straße. Das Gebäude wird vom gleichen Bauträger und in gleicher Bauweise hergestellt wie die evangelische Kita. Die Kosten belaufen sich ebenfalls auf 3,6 Millionen Euro. Eine Zusage für einen Zuschuss von Bund oder Land gibt es derzeit noch nicht. Diana Stolz machte jedoch Hoffnung, dass noch Steuergelder des Landes für das Bauprojekt nach Einhausen fließen werden. Hessen sei eingesprungen, nachdem der Bundestopf erschöpft war. Wann und wie viel Geld genehmigt wird, dazu konnte sie Helmut Glanzner noch nichts sagen. Der Bürgermeister freute sich über den zumindest noch in Teilen in die Gemeinde strömenden warmen finanziellen Regen. Die aufgenommenen Darlehen müssen dennoch in voller Höhe wahrgenommen und folglich in den kommenden Jahren zurückgezahlt werden. Das ist in erster Linie ein haushaltstechnisches Problem, da die Tilgungsleistungen den Ausgleich des Etats erschweren. „Dabei helfen uns die nachträglichen Zuschüsse nur wenig“, sagt Glanzner.

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Abseits der finanziellen Fragen können die Verantwortlichen mit dem Baufortschritt zufrieden sein. Beim Evangelischen Kindergarten ist der Rohbau fast schon fertig, bei der kommunalen Kita wurde planungsgemäß mit den vorbereitenden Erdarbeiten begonnen. Wenn es nicht zu unerwarteten Verzögerungen – etwa durch das Wetter oder die Pandemie – kommen, könnte der Evangelische Kindergarten Ende April/Anfang Mai, die kommunale Kita dann zum neuen Kindergartenjahr im August in Betrieb gehen.

Voraussetzung ist aber, dass das entsprechende Personal da ist. Und Erzieherinnen zu finden, ist derzeit alles andere als einfach, wie die Leiterin der Evangelischen Kita Ursula Müller-Löhle berichtet. Die vergrößerte Einrichtung braucht zum Komplettbetrieb die zweieinhalbfache Menge an Personal. „Die Mitarbeiter muss man erst einmal finden“, so Müller-Löhle.

Redaktion Redakteur, Ressorts Lorsch, Einhausen und Region

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