Bergstraße. Derzeit sind in der Bensheimer Zeitstadt noch 270 Menschen untergebracht. Vor allem junge Männer aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. „Eine Entwarnung ist das noch lange nicht“, sagte Kreisbeigeordneter Matthias Schimpf gestern im ZDF-Mittagsmagazin.
„Ein trügerischer Schein, die Lage ist keineswegs entspannt.“ Denn das Land Hessen habe mitgeteilt, dass ab September wieder mit deutlich mehr Zuweisungen zu rechnen ist. Es werden viele zusätzlich kommen, die nicht hierbleiben werden oder deren Perspektive schwierig sei. „So gelingt Integration nach wie vor nicht“, macht Schimpf klar.
Im ZDF-Beitrag werden junge Syrer vorgestellt, alle nach eigenen Angaben illegal eingereist. 7000 Dollar hat einer für den Schleuser bezahlt. Seine Frau und seine Kinder will er so bald wie möglich nachholen.
„Ich will arbeiten, ich bin ein guter Fliesenleger, habe Erfahrung, aber erstmal muss ich Deutsch lernen“, sagt er. Aber leider gebe es für ihn keinen Sprachunterricht. Im Bericht heißt es weiter, dass viele Flüchtlinge Deutschland als Ziel gewählt hätten, weil der Familiennachzug hier einfacher sei als in anderen Ländern.
Auch die Stadt Lindenfels ist von steigenden Flüchtlingszahlen betroffen. Laut Bürgermeister Helbig reichen die verfügbaren Unterbringungsmöglichkeiten nur noch bis zum vierten Quartal. Für die Aufstellung von Containern sieht der Verwaltungschef aufgrund der Topographie keine Chance. mir/stn
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