„Lesestart“

Büchertaschen für die Leseförderung an der Bergstraße

Im Kreis Bergstraße beteiligen sich 23 Bibliotheken an der bundesweiten Aktion für Kleinkinder ab einem Jahr. Alle Infos zum Angebot gibt es hier.

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sku/ü
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Bergstraße. Die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung und die Pisa-Studie belegen es: Sprach- und Leseverständnis bei Schulkindern gehen zurück. „Da gibt es große Defizite“, sagt Alexander Budjan von der Hessischen Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken. Zum Teil hänge der Wandel in der „Leselandschaft“ mit der Migration zusammen, gibt Landrat Christian Engelhardt zu bedenken. Gegensteuern will das bundesweite Förderprogramm „Lesestart“, das sich an Familien mit Kindern zwischen einem und drei Jahren wendet.

Und zwar in Form kleiner Sets: In einer Stofftasche gibt es ein Buch und einen Ratgeber. Sie werden entweder bei Kinderärzten verteilt oder in öffentlichen Bibliotheken. Kreisweit beteiligen sich 23 Bibliotheken an der „Lesestart“-Aktion. In Heppenheim sind allein vier Einrichtungen beteiligt, in Lorsch, Bensheim oder Zwingenberg jeweils eine.

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Engelhardt stellt die Aktion jetzt in der Katholischen öffentlichen Bücherei St. Bartholomäus in Mörlenbach vor, wie er sagt, „exemplarisch“, denn sie leiste hervorragende Arbeit. Außerdem: „Bibliotheken spielen eine besondere Rolle, und der Kreis ist Partner in Sachen Leseförderung.“ Das „Lesestart“-Projekt lege den Fokus auf verschiedene Altersstufen, sagt er und erinnert an die ersten Bücher für die Kleinsten: „Sie können ein haptisches Gefühl vermitteln, das macht glücklich.“

Mit Kindern in die Welt der Bücher eintauchen

Erst recht, wenn sich die Eltern die Zeit nehmen, um gemeinsam mit den Kleinen in die Welt der Bücher einzutauchen. „Wir können nicht sagen, was mit den Sets daheim passiert“, erklärt Budjan, doch ist die Aktion für ihn gleichwohl ein Mittel, um „eine Öffentlichkeit zu erzeugen“.

Die „Handreichungen“ für Eltern seien zudem in häufig vertretenen Fremdsprachen wie Türkisch, Rumänisch, Englisch oder Arabisch zu haben, immer mit dem Ziel, Kinder und Eltern an die deutsche Sprache heranzuführen. Die örtliche KöB-Leiterin Andrea Rösser geht auf die Rolle der Einrichtung ein: „Wir beliefern hier drei Kindergärten mit den Sets.“ Und zwar in steigender Zahl. Waren es 2021 noch 70 Sets, so kamen im Folgejahr 30 weitere in Deutsch und Ukrainisch hinzu, während es 2023 dann 80 waren.

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Das Handy sei der „Gegner“ des Lesens, nickt Engelhardt: „Der Zugang zu den Medien hat sich dramatisch verändert.“ Doch werde das Wissen eben immer noch in gedruckter statt in audiovisueller Form vermittelt, und es sei wichtig, den Zugang dazu zu fördern.

Nach wie vor gibt es hier Favoriten, berichten die Ehrenamtlichen: Die „Was ist was“-Reihe steht noch immer hoch im Kurs, ebenso die Bänder der „Licht an“-Serie, „Harry Potter“, Abenteuergeschichten – und Comics, sagt Leiterin Jutta Mayer: „Wir haben gerade eine ,Asterix’-Renaissance.“ sku/ü

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