Bergstraße. Unilever will den rund 620 Langnese-Beschäftigten in Heppenheim derzeit keine Inflationsausgleichsprämie zahlen. „Die Konzernleitung ignoriert völlig, was bei den Beschäftigten im Portemonnaie los ist“, sagt der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Hermann Soggeberg.
Der letzte Tarifabschluss mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) war vor der Inflationskrise. „Die extreme Inflation übersteigt die Lohnerhöhung um ein Vielfaches. Die Beschäftigten haben mit hohen Preisen zu kämpfen und fordern jetzt zurecht Entlastung vom Weltkonzern“, sagt der Geschäftsführer der NGG-Region Darmstadt und Mainz, Guido Noll.
Seit Wochen dränge der Betriebsrat die Konzernleitung, die Beschäftigten endlich zu entlasten. Andere Unternehmen zahlen ihren Beschäftigten außerhalb von Tarifverhandlungen die Inflationsausgleichsprämie. Unilever zeige allerdings „konsequent die kalte Schulter“, so Soggeberg. Der Unmut der Langnese-Beschäftigten wachse.
Morgen Betriebsversammlung
An diesem Donnerstag findet eine Betriebsversammlung zeitgleich an allen deutschen Standorten statt. Dafür konnte Soggeberg SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert gewinnen. Von ihm erhoffen sich die Betriebsräte Rückenwind für ihre Forderung an Unilever. Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi unterstützt die Forderungen ebenfalls und schickt ein Grußwort.
Konkret geht es Hermann Soggeberg in einem ersten Schritt um mindestens 1500 Euro als Einmalzahlung. Denn die Inflation bleibe auf hohem Niveau, die Verbraucherpreise seien im Januar um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen.
Die Finanzierung einer Prämie für die Heppenheimer Beschäftigten falle Unilever als weltweit viertgrößtem Konsumgüterkonzern nicht schwer, ist die NGG überzeugt: „Wenn die Analysten Recht behalten, geht Unilever mit einem Gewinn von 6,05 Milliarden Euro aus dem letzten Geschäftsjahr. Da ist reichlich Luft für eine Prämie“, sagt NGG-Regionsgeschäftsführer Guido Noll. red
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