Entsorgung

In zwei Jahren ist an der Bergstraße mit höheren Müllgebühren zu rechnen

Der Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße erwartet Mehrkosten und fallende Papierpreise

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Die ZAKB-Verbandsversammlung fand gestern im Bensheimer Bürgerhaus statt. © Thomas Neu

Bergstraße. Im vergangenen Jahr konnte der ZAKB seine liquiden Mittel auf 1,7 Millionen Euro erhöhen. Das Eigenkapital wuchs im Vergleich zu 2020 von 3,7 auf fünf Millionen Euro. Der Jahresüberschuss betrug rund 2,5 Millionen Euro vor. Im laufenden Geschäftsjahr geht der Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße erneut von einem Jahresplus in Höhe von rund 163 000 Euro aus. Dennoch geht der kommunale Entsorger in den nächsten zwei bis drei Jahren von steigenden Gebühren aus.

Wie passt das zusammen? Geschäftsführer Jonas Thiede begründet diese Prognose damit, dass der Verband mit zahlreichen Kostentreibern konfrontiert sei.

540 000 Liter Diesel für ZAKB-Lkw

Unter anderem müsse man mit rasant steigenden Transportkosten aufgrund der hohen Energie- und Treibstoffpreise kalkulieren – der ZAKB tankt rund 540 000 Liter Diesel im Jahr. Preissteigerungen erwarte man auch bei den neu auszuhandelnden Entsorgungsverträgen für Abfälle. Die Novellierung der Bioabfallverordnung tangiere den Betrieb der Biogasanlage in Heppenheim, und auch die Entsorgungssituation bei Asbest und Mineraldämmstoffen sei angespannt. Hinzu kommen steigende Personalkosten.

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Sorgen macht dem Verband vor allem der Papierpreis. Nach einer erneut positiven Entwicklung auf dem Markt für Altpapier im vergangenen Jahr erwartet der ZAKB in diesem Segment kurz- bis mittelfristig wieder eine Abwärtsspirale. Schlimmstenfalls sogar eine Halbierung der Erlöse. Das würde laut Thiede einen Gesamtverlust in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro bedeuten.

Die finanziellen Rücklagen fließen zwar ebenso wie alle anderen Faktoren – ob positive oder negative – in die nächste Gebührenkalkulation mit ein.

Rechne man alles zusammen, sei das Polster des Verbands aber bald aufgebraucht. Es sei daher aktuell kaum davon auszugehen, dass die Abfallgebühren wie in den vergangenen vier Jahren stabil bleiben, so die Geschäftsführung bei der letzten Verbandsversammlung vor der Sommerpause im Bensheimer Bürgerhaus. tr

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