Bergstraße. Schon am frühen Vormittag bildeten sich lange Schlangen auf dem Gelände des Energieparks Hüttenfeld. Der Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) hatte anlässlich seines 20-Jahre-Jubiläums zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Dem ZAKB gehören 21 Mitgliedskommunen an.
„Den ganzen Tag herrscht bereits Hochbetrieb“, berichtete Geschäftsführer Jonas Thiede. Er und seine Mitarbeiter hatten sich eine bunte Mischung aus Unterhaltung für Kinder und Informationen für Erwachsene einfallen lassen. „Abfallwirtschaft ist mehr als nur Mülltonnen abzuholen“, bekräftigte er: „Die Kollegen freuen sich, heute zu zeigen, was sie alles leisten.“
Einmal als Beifahrer eine Runde mit dem Müllauto zu drehen, war zweifellos der Höhepunkt für die Kleinen. „Jonathan wartet immer darauf, bis das Müllauto in unsere Straße einbiegt“, erzählte Peter Schroth aus Viernheim, als sein fünfjähriger Sohn stolz neben dem Fahrer Platz nahm.
Wer wollte, durfte an den Fahrzeugen selbst einmal die Schalter drücken, mit denen die Mülltonnen angehoben und entleert werden. Fasziniert sahen die Schwestern Elvira und Johanna Masch dem Müllwerker Sven Keller beim Hantieren mit den Behältern zu.
Schafe, Esel und Ziegen
Mit dem Cabrio-Bus unternahmen die Besucher eine Fahrt über die rekultivierte Deponie, auf der von 1975 bis 2005 über fünf Millionen Tonnen Müll abgeladen wurden. Am Südhang des Hügels war eine riesige Fläche Sonnenkollektoren zu sehen, deren Energieausbeute ins öffentliche Netz eingespeist wird. Die Fahrt ging vorbei an Sickerwasserbecken, einem Blockheizkraftwerk und mehreren Entgasungspumpen.
„Über die Pumpen entziehen wir Methan, das in Energie für unser Verwaltungsgebäude umgewandelt wird“, informierte Marc Röllich, Leiter der Unternehmenskommunikation. Auf dem 50 Meter hohen Berg habe sich inzwischen eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen angesiedelt, wusste er. Simone Häfele ist für die vierbeinigen Mitarbeiter zuständig. Mit 300 bis 400 Schafen, fünf Eseln und etwa 40 Ziegen beweidet die Schäferin die Grünflächen des Geländes. „Es ist jedes Jahr spannend, bei dieser Veranstaltung dabei zu sein“, lobte sie die Organisation. Neben dem Blick hinter die Kulissen der Abfallwirtschaft konnten sich Interessierte über die Arbeit weiterer kommunaler Partner informieren. Die Mitarbeiter des Wasserbeschaffungsverbands Riedgruppe Ost, des Energiedienstleisters GGEW und von Hessen-Forst gaben bereitwillig Auskunft.
Taucher bei Einsatzübung
Durch die Glasluken des Übungscontainers der DLRG beobachteten Besucher die Taucher. „Der Einsatz von Werkzeug unter Wasser muss für den Ernstfall trainiert werden“, erläuterte Stefan Spitz. Gegenüber zeigte die Rettungshundestaffel des DRK, wie die Tiere im Notfall hilflose Personen aufspüren.
Im Festzelt lauschten die Familien bei Bratwürsten und Kuchen den schwungvollen Melodien des Musikcorps Einhausen, während sich die Kinder auf der Hüpfburg und beim Torwandschießen austobten.
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