Recycling

Keine gelben Tonnen für den Kreis Bergstraße

Bergstraße. Ein Dauerthema beim Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) ist die Debatte um die gelben Säcke zur Entsorgung von Verpackungsabfällen, die für nicht wenige Kunden ein Ärgernis darstellen. Denn das dünne Material zerreißt leicht, außerdem fliegen die Säcke bei Wind gerne mal durch die Gegend. Zudem gab es immer wieder Versorgungsengpässe. Daher wurde wiederholt die gelbe Tonne als alternative Lösung ins Spiel gebracht. Doch der Behälter ist offiziell in den dem Abfallzweckverband angeschlossenen Kommunen nicht vorgesehen. Und das soll auf absehbare Zeit auch so bleiben.

Von 
Thomas Tritsch
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Der ZAKB wird keine gelben Tonnen einführen, um die gelben Säcke abzulösen. Wer sich privat eine Tonne kauft, hat keine Garantie, dass er sie auch dauerhaft nutzen kann. © Peter Endig/dpa

Bergstraße. Ein Dauerthema beim Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) ist die Debatte um die gelben Säcke zur Entsorgung von Verpackungsabfällen, die für nicht wenige Kunden ein Ärgernis darstellen. Denn das dünne Material zerreißt leicht, außerdem fliegen die Säcke bei Wind gerne mal durch die Gegend. Zudem gab es immer wieder Versorgungsengpässe. Daher wurde wiederholt die gelbe Tonne als alternative Lösung ins Spiel gebracht.

Doch der Behälter ist offiziell in den dem Abfallzweckverband angeschlossenen Kommunen nicht vorgesehen. Und das soll auf absehbare Zeit auch so bleiben. „Für die Allgemeinheit sind die gelben Säcke am Ende die bessere und flexiblere Lösung“, so Verbandsgeschäftsführer Jonas Thiede. Nach mehreren Prüfungen, ob eine Einführung der Tonne sinnvoll ist, sei das Thema nun vorerst abgehakt. Der ZAKB verweist zudem auf den finanziellen und logistischen Mehraufwand, den eine weitere Abfalltonne für den Verband und seine Mitgliedskommunen bedeuten würde.

Privatkauf ist möglich

Der derzeit vom ZAKB beauftragte Entsorger leert die gelben Tonnen aber dennoch. Für 90 Euro kann sich jeder eine solche Box privat kaufen. Allerdings gebe es keine Garantie, dass man es dauerhaft nutzen kann. Selbst wenn sich die Verbandsversammlung für die flächendeckende Einführung der Tonne aussprechen würde, wäre ein Wechsel aufgrund des Ausschreibungszyklus’ der Entsorgungsverträge frühestens im Jahr 2027 möglich. Als Dienstleister des Dualen Systems Deutschland (DSD) sammelt der Verband als öffentlich-rechtlicher Versorgungsträger die gelben Säcke ein und übergibt sie an die Systembetreiber.

Thiede betonte in Bensheim, dass die bisweilen schlechte Qualität der gelben Säcke auch an der Verbandsspitze kritisch beobachtet werde. Wie stabil das Material ist, liege in der Verantwortung des Dualen Systems und seinen Herstellerfirmen. Doch dass die hauchdünnen und transparenten Dinger so wenig aushalten, sei teilweise auch gewollt: Damit die Tüten nicht zweckentfremdet werden, sind sie gerade stabil genug für den Verpackungsmüll, für dessen Transport zum Recycling sie vorgesehen sind.

Ein weiterer Grund für die spezielle Beschaffenheit sind gezielte Materialeinsparungen. Wären sie dicker, würde auch mehr Plastik zur Herstellung gebraucht werden – die Produktion würde teurer. Und der Aufwand würde der Öko-Idee hinter dem Konzept widersprechen.

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