Bergstraße. Es war ein ziemlich hartes Programm, das die Bundesliga-Handballerinen der HSG Bensheim/Auerbach in der letzten Woche der Saison 2021/22 absolvierten: Liga-Spiel gegen die HSG Bad Wildungen, Team-Abschlussfahrt nach Mallorca und zum großen Finale die „härteste“ Trainingseinheit des Jahres.
Die Sponsoren der Bundesliga-Mannschaft hatten sich am vergangenen Freitag zum gemeinsamen Üben mit den Flames in der Sporthalle der TSV Auerbach am Weiherhausstadion eingefunden. Eine gut einstündige Einheit spulte die bunt gemischte Truppe ab. Es wurde sich ordentlich aufgewärmt, anschließend ging es beim Fußball und Handball zur Sache. Die gute Nachricht: Es gab keine Verletzten – zumindest nicht bei den Handballerinnen. Bei den Sponsoren, die überwiegend mit hohem Engagement und Einsatz unterwegs waren, ließ sich das nicht genau sagen. Einige der Unterstützer lagen nach dem Abpfiff jedenfalls bäuchlings oder rücklings auf dem Boden und bewegten sich nach dem Aufstehen nicht mehr ganz so rund.
Komplizierte Bewegungsabläufe
Begonnen hatte das Training harmlos mit einigen Aufwärmübungen, die Flames-Spielerin Sarah van Gulik anleitete. Interessant zu beobachten waren die unterschiedlichen Interpretationen einer Standwaage oder von diversen Dehnübungen. Koordinativ schwierig wurde es für manche Sportler bei der Übung mit einer auf dem Hallenboden platzierten doppelten Strickleiter – vergleichbar dem Feld des Kinder-Hüpfspiels „Himmel und Hölle“.
Die Kästchen sollten – allerdings ohne vorher ein Steinchen werfen zu müssen – in bestimmten kurzen Schrittfolgen durchlaufen werden. Richtig kompliziert wurde es, als die Arme kreisend in den Bewegungsablauf eingebunden werden sollten. Das Ganze kam als eine Mischung daher aus „über heiße Kohlen laufen“ und dem Dance-Move zu „Medicopter Mainz 17“ („Mach den Hub Hub“), einem Ballermann-Song. Bewegungstechnisch musste der ein oder andere Sponsor während dieser Sequenz durch die Hölle gehen.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
Nach dem Warm-up folgte die erste Spielform: Fußball. Geprägt war das Match von vielen intensiven Zweikämpfen. GGEW und Sparkasse rasselten einige Male heftig aneinander unter den Augen von Bürgermeisterin Christine Klein, die das Geschehen von der Zuschauerbank aus verfolgte. Der Vorsitzenden des Aufsichtsrates der GGEW und Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Sparkasse dürfte bei diesen Duellen städtischer Einnahmequellen nicht ganz wohl gewesen sein.
Fußballspielende Handballerin
Der Vertreter von Dentsply Sirona, dem größten Arbeitgeber in der Stadt, hielt sich zumeist fern vom größten Gedränge, nahm aber jeden Fight an, der über seine Außenbahn geführt wurde. Dabei erwischte es die Brille des Sportlers, die mitten im Wettkampf provisorisch mit Tape zusammengeflickt wurde.
Beste fußballspielende Handballerin war Vanessa Fehr. Die Flames-Torhüterin zog den Ball immer wieder mit der Sohle zurück und ließ mit diesem Trick ihre Gegner reihenweise ins Leere laufen. Ihre Schusstechnik zeichnete sie ebenfalls als gute Fußballerin aus, die eben beim Abschluss nicht lange fackelt, sondern das Leder auch mal mit der Pike im Netz versenkt. Bis zum Übertritt in den Frauenbereich hat Vanessa in Jugendmannschaften im Verein aktiv Fußball gespielt.
Heike Ahlgrimm schlug als Strafraumwühlerin auf. Trotz überschaubarem Aktionsradius bot sich der Flames-Trainerin Chance um Chance, die sie zunächst allesamt versemmelte. Dennoch besorgte die 46-Jährige – bekanntermaßen kein großer Fan von Bayern München – den Treffer, der den Puls aller Bayern-Anhänger steigen ließ in Erinnerung an das Endspiel im Europapokal der Landesmeister 1987: Mit dem Rücken zum Tor verwandelte Heike „Madjer“ Ahlgrimm eiskalt mit der Hacke.
Zum Abschluss ein kaltes Getränk
Bei der anschließenden Disziplin Handball hielten sich die Flames-Spielerinnen eher zurück, agierten als Passgeber und Vorbereiter und ermöglichten ihren Gästen Würfe aus kurzer Distanz, die bisweilen im Kasten landeten. Abgerundet wurde das Event mit einem kalten Getränk im Stehen.
Für die Flames ging es anschließend in die Sommerpause, für die Sponsoren (vermutlich) in den Muskelkater.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/region-bergstrasse_artikel,-bergstrasse-die-flames-brachten-ihre-sponsoren-ins-schwitzen-_arid,1956585.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.bergstraesser-anzeiger.de/vereine_verein,_vereinid,18.html