Bensheim. Das war eine Meisterschaft mit Ansage: Im Jahr 2020 stellte die HSG Bensheim/Auerbach die Weichen für eine dritte Frauenhandballmannschaft unter Trainerin Ingrida Bartaseviciene. Zuerst bremste Corona die ehrgeizige junge Truppe, dann aber waren sie nicht mehr zu bremsen: Mit 20:0 Punkten und einem überragenden Torverhältnis von 347:165 feierten die HSG Bensheim/Auerbach III die Meisterschaft in der Bezirksliga B und steigt damit souverän in die Bezirksliga A auf.
Dieser Aufstieg soll noch nicht der letzte gewesen sein. Die dritte Mannschaft soll ein Bindeglied zwischen der Jugend und der zweiten Mannschaft darstellen, die sich anschickt, in die 3. Liga aufzusteigen. Und dazu ist mittelfristig die Bezirksoberliga das Ziel, im Idealfall sogar die Landesliga.
Doch ganz so einfach ist dieses Unternehmen nicht. Ingrida Bartaseviciene muss als Trainerin jedes Jahr einen Aderlass verkraften und gleichzeitig neue Spielerinnen, die in der A-Jugend-Oberliga spielen oder aus der Jugend herausgewachsen sind und noch nicht den Sprung in eine der beiden ersten Flames-Mannschaften schaffen, einbauen. Hierbei stehen der früheren Bundesliga-Spielerin mit Thomas Jochem als Co-Trainer und rechte Hand sowie Christiane Ott als Organisatorin im Hintergrund zwei engagierte Unterstützer zur Seite. Schließlich gilt es, immer wieder neu den Kader zusammenzustellen, teilweise binnen einer Woche zwei fast völlig unterschiedliche Teams auflaufen zu lassen. „Wir müssen tatsächlich viel improvisieren und die Spiele aufeinander abstimmen“, so Jochem.
Louisa Rusch (Nummer 99, Tor): Wichtiger und zuverlässiger ...
Louisa Rusch (Nummer 99, Tor): Wichtiger und zuverlässiger Rückhalt für unsere Abwehr.
Susanne Hintz (Nr. 1, Tor): Zuverlässige und starke Torhüterin.
Lea Kappelar (Nr. 12, Tor): Lea ist immer motiviert und hält die Bälle, wie keine andere. Wir sind froh, dass sie nicht nach Büttelborn gegangen ist, sondern zu uns.
Pia Neuhäuser (Nr. 2, Rückraum links und Mitte): Pia hat einen sehr starken Zug aufs Tor und sehr gute Täuschbewegungen.
Zoe Haßlinger (Nr. 32, Linksaußen): Hat mit dem Handball erst wieder angefangen und macht große Fortschritte.
Zoe Montag (Nr. 4, Links- und Rechtsaußen): Sie ist nicht nur RA, sondern auch LA der Rückhalt in der Abwehr, auch im Angriff holt sie immer das Beste aus sich raus.
Erin Yildirim (Nr. 5, Kreis): In der Abwehr lässt sie keinen durchkommen und motiviert alle.
Merle Senßfelder (Nr. 9, Linksaußen, Rückraum): Merle hat einen starken Überzieher, den man nicht verteidigen kann.
Leonie Lüdtke (Nr. 6, Rückraum rechts und Rechtsaußen): Leo motiviert jeden Spieler dazu, an sein Maximum zu gehen. Auf dem Spielfeld hat sie immer neue Ideen und zeigt Kreativität.
Nicki Schüttler (Nr. 7, Rückraum Mitte und Rechtsaußen): Nicki ist auf dem Spielfeld eine unserer flinksten Spielerinnen. Was ihr an Geduld fehlt, macht sie als Motivator wieder wett. Eine der besten Kapitäninnen, mit denen ich je spielen durfte und ein herzensguter Mensch.
Hanna Gumb (Nr. 10, Linksaußen): Hannah motiviert mit ihrer Art immer die Mannschaft und läuft die Gegner mit ihrer starken Ausdauer kaputt. Mit ihren langen Beinen und großen Schritten rennt sie jedem Gegner davon.
Kathrin Jochem (Nr. 18, Rückraum): Kopf der Mannschaft. Kann das Spiel sehr gut steuern und ist sehr kreativ im Angriff.
Lara Krapp (Nr. 89, Links- und Rechtsaußen, Kreis): Ist wieselflink und gibt immer Vollgas. Kann fast auf jeder Position spielen.
Johanna Striening (Nr. 20, Rückraum links): Ist eine sehr gute Abwehrspielerin und hat einen starken Wurf aus dem Rückraum.
Antonia Müller (Nr. 42, Linksaußen): Zuverlässige und schnelle Linksaußen, rennt 60 Minuten lang unermüdlich die Konter.
Anna Schuster (Nr. 22, Rückraum rechts): Anna ist eine sehr starke Rückraumspielerin, die schnell das Spiel lesen kann und einen starken Zug aufs Tor hat.
Laura Lipusch (Nr. 3, Links- und Rechtsaußen): Toller Supporter und kleiner Sonnenschein.
Laura Staben (Nr. 96, Links- und Rechtsaußen): Schnelle und zuverlässige Rückläuferin in die Abwehr.
Giulia Saglimbene (Nr. 9, Links- und Rechtsaußen): Giulia hat einen starken Wurf von außen und überzeugte mit einer starken Abwehrleistung. Die Vorstellung wurde von den Spielerinnen untereinander vorgenommen, was die große Kameradschaft innerhalb des Teams unterstreicht.
Zwar verfügt die dritte Mannschaft über einen kleinen, festen Stamm, aber ohne die Unterstützung aus der Oberliga-A-Jugend oder von Spielerinnen der Juniorflames, die dort nicht regelmäßig zum Einsatz kommen oder nach Verletzung Spielpraxis benötigen, wäre das zukünftige A-Liga-Team kaum spielfähig. Entsprechend mussten auch in dieser Saison einige Spiele verlegt werden, wobei Jochem das Entgegenkommen der Konkurrenz hervorhebt: „Wir haben immer mit offenen Karten gespielt, haben gesagt, dass wir beispielsweise wegen Jugendspielen verlegen wollen. Das war nie ein Problem“, dankt er den anderen Teams.
Dass die HSG III den Titel holen würde, das war früh klar. In nahezu jedem Spiel war man deutlich überlegen, zeigte sich spielerisch und vor allem athletisch besser als die Konkurrenz. „Wir haben mit unserem Tempospiel überzeugt“, bringt es Bartaseviciene auf den Punkt. Dabei bemühte sich die Trainerin, immer ihren gesamten Kader einzusetzen, aber egal, wie sie spielen ließ: Die jungen Spielerinnen waren ihren Gegnerinnen voraus. Und dabei wurde die Mannschaft – obwohl in Teilen zusammengewürfelt – immer mehr zu einer echten Einheit. „Es herrscht hier eine tolle Stimmung und Kameradschaft“, findet Jochem.
Neue Liga wird schwieriger
In der Bezirksliga A erwarten die Bensheimerinnen nun etwas engere Spiele, doch das Ziel Aufstieg wird offensiv formuliert. „Aber es wird sicherlich deutlich schwieriger“, warnt der Co-Trainer davor, die neue Liga auf die leichte Schulter zu nehmen: „Wir werden alleine schon durch die größere Anzahl an Spielen mehr gefordert sein und tun gut daran, mit Respekt an die Aufgabe zu gehen.“
Und dann werden auch einige Spielerinnen das Meisterteam schon wieder verlassen, neue, in der Flames-Jugend bestens ausgebildete, nachrücken. „Aber das muss erst wieder zusammenwachsen“, so Jochem, der aber überzeugt ist, dass das Ingrida Bartaseviciene auch wieder gelingen wird. esi
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-bergstrasse-handball-a-liga-aufstieg-ist-erst-der-anfang-fuer-hsg-bensheimauerbach-iii-_arid,1952084.html