Landtagswahl 2023

Die Bensheimerin Josefine Koebe tritt im Wahlkreis Bergstraße-Ost an

Die 34-Jährige tritt damit als Kandidatin die Nachfolge der SPD-Landtagsabgeordneten Karin Hartmann an.

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Thomas Tritsch
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Die Bensheimerin Josefine Koebe wird bei der Landtagswahl 2023 im Wahlkreis Bergstraße-Ost für die Bergsträßer SPD antreten. © Thomas Neu

Bergstraße. Bei der zweiten Wahlkreiskonferenz der Bergsträßer SPD wurde Josefine Koebe am Freitagabend als Landtagskandidatin für den Wahlkreis Bergstraße-Ost nominiert. In Auerbach erhielt die ehrenamtliche Bensheimer Stadträtin 50 von 51 möglichen Delegiertenstimmen. Die 34-Jährige tritt damit als Kandidatin die Nachfolge der langjährigen SPD-Landtagsabgeordneten Karin Hartmann (Grasellenbach) an, die im nächsten Jahr nicht mehr antreten wird. Als Ersatzkandidatin wurde im Bürgerhaus Kronepark einstimmig Susanne Boor aus Einhausen aufgestellt. Die 37-jährige Betriebswirtin und Marketing-Managerin ist dort seit August 2021 stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende.

Die promovierte Volkswirtschaftlerin Koebe betonte in Auerbach ihre große Motivation, weitere politische Verantwortung zu übernehmen. Als Bildungs- und Familienökonomin will sie ihre wissenschaftliche Expertise nach Wiesbaden tragen und für eine deutliche Aufwertung im Bereich der frühkindlichen Bildung kämpfen. Aber auch bei Umwelt- und Klimathemen fordert sie mehr Bewegung auf Landesebene ein. Aus ihrem wissenschaftlichen Hintergrund heraus möchte die gebürtige Bensheimerin konkrete Impulse in die Politik weiterleiten.

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Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für die vierfache Mutter ein Herzensthema, wie sie in ihrer Rede betonte. Sie kenne die Lebensrealitäten von Familien gut und will, dass diese besser politisch vertreten sind. Im Bildungsbereich dürften berufliche Perspektiven nicht von der sozialen Herkunft abhängig sein. „Ich möchte dazu beitragen, dass Bildungs- und Familienpolitik in Hessen wieder diesen Namen verdient.“ Dies beginne bereits beim dringend nötigen Ausbau der Kindertagesbetreuung.

„Hessen rot und Herzen froh“

Bei den Landtagswahlen Ende 2023 peilt die stellvertretende Vorsitzende der SPD Bergstraße ein Direktmandat an. Koebe selbst rechnet sich dafür gute Chancen aus. Sie bringe dafür genügend Leidenschaft, Begeisterung und Erfahrung sowie Fachwissen und ein breites Netzwerk mit. „Wir wollen machen. Hessen rot und Herzen froh“, gab die Ökonomin mit internationaler Berufserfahrung in Auerbach den Kurs vor. In ihrer Rede gab sie sich pragmatisch, authentisch und sozialdemokratischen Werten verpflichtet, gleichermaßen aber intellektuell fundiert, politisch modern und offen für neue Denkmodelle. Hessen brauche dringend eine SPD, die „Lust auf Zukunft“ mache.

An der Bergstraße machte sich Josefine Koebe unter anderem als Schulsprecherin des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums und als Initiatorin einer regionalen Kreis-Schülervertretung einen Namen. Sie war Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin und Mitarbeiterin im Bundestagsbüro von Christine Lambrecht.

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Im Herbst 2020 hatte sich Josefine Koebe im Wahlkreis 188 um ein Direktmandat für den Bundestag beworben, unterlag bei den Wahlen aber Sven Wingerter. Lambrecht hätte sie gerne als ihre Nachfolgerin gesehen. Koebe galt bei vielen Bergsträßer Genossen als sehr aussichtsreiche Bewerberin.

Sie kenne den parlamentarischen Betrieb auf vielen Ebenen, so die Landtagskandidatin in Auerbach. Seit knapp einem Jahr ist sie Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im Kreis Bergstraße. Dort engagiert sie sich vorrangig für Frauen- und Gleichstellungspolitik. Auch Susanne Boor gehört zum geschäftsführenden Vorstand der regionalen Frauenorganisation.

Lobende Worte

Die SPD Bensheim hatte Koebe bei einer Vorstandssitzung im Juli einstimmig als Wahlkreiskandidatin für die Landtagswahl im kommenden Jahr nominiert. Auch die Genossen aus Lautertal und Lindenfels hatten sich geschlossen hinter ihre Kandidatur gestellt. Karin Hartmann sieht in ihr eine „hervorragende Kandidatin“, die gute Chancen habe, ihre Nachfolgerin zu werden. Ihre Konkurrentin von der CDU ist Birgit Heitland, die im kommenden Jahr zum zweiten Mal als Direktkandidatin im Wahlkreis 55 antreten wird.

Lobende Worte hörte Josefine Koebe in Auerbach von Reimund Strauch (SPD Einhausen), Brigitte Wagenknecht (Bensheim), Stefan Ringer (Lindenfels) und vom ehemaligen Ersten Kreisbeigeordneten Karsten Krug. Walther Fitz vom Ortsbezirk Bensheim-Mitte bescheinigte ihr gute Ideen, eine hohe Qualifikation und viel Tatkraft. „Sie wird gewählt, weil sie gut ist und nicht zuvorderst, weil sie eine Frau ist“, so Fitz. Heinz-Jürgen Schocke, ebenfalls SPD Bensheim, sieht in Josefine Koebe ein frisches Gesicht, das die Zukunft der Partei repräsentiere.

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