Bergstraße. Wurzelschäden beseitigen, die Breite des Radwegs erhöhen und ihn gleichzeitig aufstocken, damit Radfahrer nicht mehr durch das Licht von Autos geblendet werden – das alles fordert der ADFC Bergstraße für den Radweg an B 3 zwischen Bensheim und Heppenheim. Bei einer Rad-Demonstration auf dieser Strecke kamen rund 30 Mitglieder des Vereins zusammen, um gemeinsam auf die Mängel des Radwegs aufmerksam zu machen.
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Kritisch betrachtet der ADFC auch die fehlende Beleuchtung entlang dieser Wegstrecke, die besonders in Anbetracht der Stellung des am meisten genutzten Radwegs zwischen zwei Orten im Kreis Bergstraße längst überfällig sei. Bis zu 1000 Radler würden täglich zwischen Bensheim und Heppenheim in beide Richtungen entlang dieser Bundesstraße fahren. Der Spitzenwert sei in diesem Jahr mit 1635 Radlern an Pfingstmontag registriert worden. Daher fordert der Verein eine schnellstmögliche Sanierung des Radwegs.
Eine Instandsetzung ist erst für das Jahr 2026 geplant
Mit roter und blauer Kreide markierten die Vereinsmitglieder am vergangenen Freitagnachmittag die Schäden vom Ortsausgang Heppenheim in Richtung Bensheim, um die Mängel zu visualisieren. Sie trugen Warnwesten und Plakate mit Aufschriften wie „Mehr Recht fürs Rad” und „Rad fahren, Klima schützen”, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Knapp zehn Wurzelverwerfungen kennzeichneten die Fahrradfahrer entlang der sanierungsbedürftigen Strecke.
Als marode stufe auch die Verkehrsbehörde Hessen Mobil den Zustand des Radwegs auf Anfrage des ADFC ein, so der Verein. Eine Instandsetzung ist laut der Behörde jedoch erst für 2026 geplant. Hessen Mobil reagierte als Folge des Anschreibens mit dem Aufstellen von Schildern, die auf die Unebenheiten hinweisen sollen. Damit seien die Radler gewarnt und im Falle eines Sturzes selbst schuld, kommentiert man beim ADFC. Insgesamt sechs Schilder stehen in beide Fahrtrichtungen an den Seiten des Radwegs. Das reichte dem ADFC jedoch nicht, weswegen sich der Verein jetzt zur Rad-Demo traf. Beim näheren Betrachten fielen kleine und größere Rillen auf, die durch Wurzeln verursacht wurden, was den Radweg an einigen Stellen holprig macht. Bei diesem Radweg sei bekannt, dass es immer wieder zu Schäden durch Wurzeln kommt. Daher müsse unbedingt das Intervall für Sanierungen reduziert werden.
Nicht eingehaltene Mindestbreite des Radwegs und schlechte Sicht in der Dunkelheit
Friedhelm Höcker, der zweite Vorsitzende des ADFC, entdeckte sogar einen Radkasten im hohen Gras. Er berichtete, dass er dort oft Bauschutt und anderen Müll findet, der seiner Meinung nach von Autofahrern aus dem Fenster geworfen wird. Das hohe Gras sorge dafür, dass der Müll oft übersehen und dann bei Mäharbeiten geschreddert wird. Die Vorsitzende, Anette Seip, kritisierte, dass die Mindestbreite von 2,50 Meter für Radwege außerorts nicht eingehalten wird. Zudem sei bei Dunkelheit die Sicht aufgrund des Scheinwerferlichts der entgegenkommenden Autos schlecht, was besonders im Winter problematisch ist. Der ADFC schlägt daher ein intelligentes Beleuchtungssystem vor, das nicht die ganze Nacht alle Lampen leuchten lässt.
Von Bensheim ging es wieder zurück nach Heppenheim. Von dort aus wurde die Rad-Demo von der Polizei begleitet. Die Mitglieder des ADFC fuhren weiter über die Darmstädterstraße, die Bürgermeister-Kunz-Straße, die Tiergartenstraße und schließlich in die Odenwaldstraße, um ein Schreiben bei Hessen Mobil einzuwerfen. Damit will man nochmals auf die Schäden auf dem Radweg an der B 3 hinweisen.
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