Leserbrief. Das Radfahren wird von Politikern und Funktionären zu Recht als gesunde und nachhaltige Alternative zum automobilen Individualverkehr gepriesen. Doch dazu braucht es vor allem sichere Radwege, die ein ungefährdetes Fahren möglichst abseits von viel befahrenen Straßen ermöglichen.
Eine solche Verbindung gibt es zwischen Lorsch und Einhausen, die zum Teil entlang der Abfahrt von der A 67 verläuft und als offizieller Radweg ausgeschildert ist. Dieser etwa 400 Meter lange Abschnitt befindet sich allerdings seit Jahren in einem miserablen Zustand: Die Wurzeln der Bäume und Sträucher haben den Asphalt an vielen Stellen so stark angehoben, dass das Überqueren dieser Querrillen eher einem wilden Rodeoritt als einem sanften Dahingleiten gleicht, wobei man durchaus in Gefahr schwebt, abgeworfen zu werden. Die Situation verschärft sich selbstredend im Herbst und Winter, wenn nasses Laub oder gar Eis die Fahrbahn rutschig machen. Ich kenne die meisten Radwege in der näheren Umgebung, aber solche Verwerfungen habe ich nirgendwo sonst vorgefunden.
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Besonders ärgerlich ist, dass ein aufmerksamer Nachbar schon im Jahr 2022 das Lorscher Bau- und Umweltamt schriftlich auf diesen Missstand hingewiesen und ihn mit mehreren Fotos belegt hat. Darüber hinaus machte er auch praktikable Vorschläge zur Abhilfe. Doch auf erneute Nachfragen erhielt er nur ausweichende oder gar ablehnende Antworten. Und obwohl der Straßenzustand sich jährlich verschlechtert, erschöpft sich die bisherige „Problemlösung“ lediglich im Aufstellen zweier „Achtung“-Schilder, die auf „Straßenschäden“ hinweisen, wobei das eine schon seit längerem umgeworfen im Gras liegt. Immerhin sind nach einem Telefonat meines Nachbarn mit dem Behördenleiter die beiden Verkehrszeichen nun fest im Boden verankert, was das eigentliche Übel natürlich nicht beseitigt.
Folgt man dem Radweg weiter in Richtung Riedrode, wird die Fahrt durch Büsche und Sträucher behindert, die mittlerweile so weit in die Fahrbahn ragen, dass es kaum ein Durchkommen gibt, schon gar nicht bei Gegenverkehr.
Bevor bei möglichen Unfällen Menschen zu Schaden kommen, kann man nur an die zuständige Behörde appellieren, das bisher gezeigte Desinteresse aufzugeben und sich einen alten Werbeslogan zu eigen zu machen, der da lautet: „Wir machen den Weg frei.“ Es wäre ja schon ausreichend, wenn sie ihn ebnen würde.
P.S.: Vielleicht kann Bürgermeister Schönung als engagierter Pedaleur die Strecke einmal selbst unter die Räder nehmen und sich ein Bild verschaffen – meine Frau und ich laden ihn danach gerne zu einem Getränk und einem Stück Kuchen ein.
Norbert Krauth,
Einhausen
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