Bensheims Hauptstraße vor den Kriegen und heute

Heute in den Bergsträßer Ansichts-Sachen: Die Hauptstraße, als sie noch Auerbacher Straße und Heppenheimer Straße hieß.

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tn/Bild: Thomas Neu
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Die obere Fussgängerzone damals... © Thomas Neu

Bensheim. Unser heutiger Bildvergleich in der Reihe der „Bergsträßer Ansichts-Sachen“ zeigt die obere Fußgängerzone von Bensheim vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und heute.

So wie die Zerstörung die Zeit eingrenzt, so ist es ein Detail im Hintergrund, das eindeutig festlegt, dass dieses Bild vor 1923 entstand. Wie in unserer Ausgabe vom 26. Juli beschrieben, ließ Architekt Heinrich Metzendorf das Fachwerk am Haus Fleck (Hauptstraße 48) im Jahre 1923 freilegen.

Außerdem ist auch die Kleidung der abgebildeten Personen ein Indiz dafür, dass das Foto eher im ersten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts aufgenommen wurde.

...und heute. © Thomas Neu

Das Haus Hauptstraße 20, das so markant an der Ecke zur Obergasse stand, hatte Robert Obst im Jahre 1902 erworben. Dass er in einer Zeitungsanzeige seine Kundschaft über den Umzug in sein neues Haus Auerbacherstraße 25 informierte, ist zunächst verwirrend. Aber für die Zeit zwischen 1837 und 1902 hatte der nördliche Teil der Hauptstraße „Auerbacher Straße“ geheißen und der südliche Teil ab dem Marktplatz „Heppenheimer Straße“.

Auf der Fassade warb Robert Obst mit großen Lettern für seine Papierhandlung mit Buchbinderei und das Einrahmen von Bildern. Außerdem bot er seiner Kundschaft alles rund ums Büro an – von der Einrichtung bis zu allen nötigen Verbrauchsmaterialien.

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Ein weiteres schönes Detail auf dem alten Foto ist der Herrgottsbrunnen vor dem Geschäftshaus. Er ist auf einem Foto nach der Bombardierung am 26. März 1945 noch zu sehen und wurde später entfernt. Einige Meter davon steht seit dem Jahr 1972 der vom Künstler Friedrich Höfer gestaltete Nibelungenbrunnen.

Die historische Postkarte hat uns freundlicherweise das Archiv der Stadt Bensheim zur Verfügung gestellt. Weitere Hintergrundinformationen zu dem Foto lieferte Rudolf Schmitt vom Bensheimer Museumsverein. tn/Bild: Thomas Neu

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