Energiewende

Ausbau der Windkraft in Südhessen soll beschleunigt werden

Beim Regierungspräsidium Darmstadt entscheidet jetzt eine Projektgruppe über Anträge für neue Windräder.

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red
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Windrad auf dem Stillfüssel bei Wald-Michelbach. © Kopetzky

Südhessen. Über Anträge zur Errichtung von Windkraftanlagen im gesamten Regierungsbezirk Darmstadt entscheidet seit kurzem eine abteilungsübergreifende Projektgruppe des Regierungspräsidiums (RP). Durch kürzere Entscheidungswege soll die Antragsbearbeitung laut einer Pressemitteilung effizienter werden. Bei der Landesbehörde erwartet man einen „kräftigen Wiederanstieg der bezirksweiten Antragseingänge“.

„Wir wollen den Ausbau der Windkraft beschleunigen und unseren Beitrag zum Gelingen der Ener-giewende in Hessen leisten“, so Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid zur Einrichtung der Projektgruppe.

Anträge für 100 zusätzliche Windkraftanlagen

Ziel sei es, den Antragstellern schon im Vorfeld eine so umfassende Beratung zu bieten, dass der Zeitraum vom Einreichen der Unterlagen bis zur Genehmigung möglichst kurz ist. „Mit der neuen Struktur bilden wir eine hochkompetente Einheit, die die Prozesse weiter optimiert und beschleunigt“, erklärt die Behördenleiterin.

Im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren deutet sich beim RP Darmstadt laut Pressemitteilung eine regelrechte Welle an. So wurden gegenüber der Behörde bereits Anträge für 100 zusätzliche Anlagen angekündigt, mit deren Eingang sie größtenteils in diesem Jahr rechnet.

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Aktuell liegen beim RP für den gesamten Regierungsbezirk Darmstadt noch Anträge für 49 Windkraftanlagen zur Genehmigung vor, über die die Behörde jedoch noch nicht entscheiden kann, da noch Unterlagen fehlen. Insgesamt gehe es bei den rund 150 Anlagen um eine Gesamtleistung von über 800 Megawatt bei einer Investitionssumme von mindestens 600 Millionen Euro.

In bestimmten Gebieten hat Windenergie vorrang

Das wiedererwachte Interesse der Windkraft-Projektierer liege unter anderem daran, dass seit diesem Februar für den gesamten Regierungsbezirk Darmstadt feststeht, wo noch neue Anlagen gebaut werden dürfen. In insgesamt 122 Gebieten, die 1,5 Prozent des Regierungsbezirks ausmachen, hat die Windenergie Vorrang – außerhalb dieser Flächen dürfen keine Windkraftanlagen mehr gebaut werden.

Dies haben die Regionalversammlung Südhessen sowie die Verbandskammer Frankfurt-Rhein-Main so beschlossen und bringt für Investoren eine höhere Planungssicherheit mit sich.

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Im Kreis Bergstraße gibt es drei Vorranggebiete für Windenergie mit 297,4 Hektar, 49,5 Hektar und 15,6 Hektar bei Wald-Michelbach sowie ein weiteres bei Fürth und Grasellenbach mit 51,3 Hektar (Quelle „Wind-Atlas Hessen“).

Die Projektgruppe Windenergie, die am Darmstädter RP-Standort angesiedelt ist, führt ab sofort alle immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren für beantragte Anlagen im Regierungsbezirk durch, einschließlich der Verfahren für Kabeltrassen und Zuwegungen. Sie agiert hierbei gleichzeitig als Fachbehörde für die naturschutz- und forstrechtlichen Belange, welche bei der Entscheidung über die Anträge zu berücksichtigen sind. red

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