Politbarometer

Die letzte Umfrage vor der Wahl: CDU/CSU verliert, AfD legt zu

Im Politbarometer der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen müssen die Unionsparteien Einbußen hinnehmen. Für die Regierungsbildung könnte es ganz eng werden.

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Walter Serif
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Kontrahenten: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und sein Herausforderer Friedrich Merz (CDU). © Michael Kappeler/dpa-Pool/dpa

Mannheim. Kurz vor der Bundestagswahl am 23. Februar kommt Bewegung in die Parteienlandschaft. Im aktuellen Politbarometer der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen muss die CDU/CSU Einbußen hinnehmen. Sie verliert zwei Prozentpunkte und liegt jetzt bei 28 Prozent. Die Grünen erzielen 14 Prozent (unverändert). Auch die SPD kann mit ihren 16 Prozent keinen Boden gutmachen. Die AfD verbessert sich dagegen auf 21 Prozent (plus eins). Auch die Linke legt um einen Prozentpunkt zu und landet in der Umfrage bei acht Prozent. Jeweils einen halben Prozentpunkt gewonnen haben die FDP und das BSW, die beide 4,5 Prozent erreichen. Damit ist der Einzug der Linken in den Bundestag anscheinend sicher, während der von FDP und BSW fraglich bleibt.

Quelle: Forschungsgruppe Wahlen © mm

Nach den Verlusten der Unionsparteien in der Umfrage sieht es nicht so aus, als könnte Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) nach dem Wahlsonntag einen Partner für das von ihm favorisierte Zweier-Bündnis frei auswählen. Von den politisch denkbaren Zweier-Koalitionen würde es auf Basis der Umfrage nur noch für eine Regierung aus Union und SPD reichen. Die Mehrheit wäre aber extrem knapp und aufgrund der statistischen Fehlerbereiche nicht sicher. Eine klare Mehrheit hätte dagegen eine Dreier-Koalition aus Union, SPD und Grünen.

Die Forschungsgruppe betont, dass die Umfrage keine Prognose für den Wahlausgang darstellt. Bis zum Wahltag könne es für die verschiedenen Parteien durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge noch zu Veränderungen kommen. Außerdem wüssten zurzeit 27 Prozent der Befragten noch nicht sicher, ob und wen sie wählen wollten.

Nur leichte Veränderungen bei der K-Frage

Bei der Bundestagswahl 2021 landete die SPD mit 25,7 Prozent auf Platz eins. Die Union – sie erzielte 24,2 Prozent – musste sich mit Rang zwei begnügen. Die Grünen kamen auf 14,7, die FDP auf 11,4 Prozent. Die AfD erreichte vor drei Jahren 10,4 Prozent. Die Linke kam auf 4,9 Prozent und konnte nur deshalb in den Bundestag einziehen, weil sie sich drei Direktmandate sichern konnte.

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Auch kurz vor der Wahl gibt es nur leichte Veränderungen bei der Frage, wen die Deutschen am liebsten als Bundeskanzler hätten. Weiterhin liegt Friedrich Merz mit 32 Prozent (minus eins) klar vor Robert Habeck (Grüne) mit 21 Prozent, Olaf Scholz (SPD) kommt auf 18 Prozent (plus eins) und Alice Weidel (AfD) liegt mit 14 Prozent unverändert hinten.

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft

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