Jahreshauptversammlung

Zwingenberger Kunst- und Kultur-Förderer setzen auf ein bewährtes Team

Von 
Hannah Schäfer
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Die Jahreshauptversammlung des Förderkreises Kunst und Kultur Zwingenberg bildete auch den Rahmen für Neuwahlen. Unser Bild zeigt (v.l.) Kassenprüfer Roland Pfeifer, Schatzmeisterin Ute Dieckhoff, Beisitzerin Katharina Ziemann, Vorsitzende Ulrike Fried-Heufel, Beisitzerin Annelore Knecht und den zweiten Vorsitzenden Holger Habich. © Thomas Neu

Zwingenberg. Der Förderkreis Kunst und Kultur Zwingenberg blickte bei der jüngsten Jahreshauptversammlung auf ein abwechslungsreiches Jahr 2020 sowie vor allem auf das nun zu Ende gehende Jahr 2021 zurück. Aufgrund der anhaltenden Corona-Lage konnten Aktivitäten nur in einem reduzierten Umfang stattfinden, trotzdem zeigte sich die Vorsitzende und Zwingenberger Künstlerin Ulrike Fried-Heufel zufrieden.

So wurde das im Sommer 2020 eingeweihte Nibelungenkunstwerk durch das Engagement des Schülers Mika Ränker ergänzt, der eine Initiative des wanderfreudigen Bürgermeisters und zweiten Vorsitzenden Holger Habich umsetzte und einen hölzernen Briefkasten schreinerte, von dem aus Wanderer auf Kosten der Stadt Grüße verschicken können. Die dazu passende Postkarte gestaltete eine Klasse der Melibokusschule Zwingenberg unter Leitung von Verena Ränker. Diese Einbindung von Bürgern in die Gesamtkonzeption des Kunstwerks fand bei der Sitzung viel Lob.

Zwingenberg als Schwerpunkt

Auch gab es eine Rückschau auf die Exkursion des Vereins zum Schlossmuseum in Darmstadt im vergangenen Jahr. Im Mittelpunkt stand das aufwendig restaurierte Gemälde „Prospect von dem Meliboco und dessen Gegend“ von Johann Tobias Sonntag. Bekanntermaßen hatte Katharina Ziemann, Beisitzerin im Fördervereinsvorstand, eine private Spendeninitiative gestartet, um einen finanziellen Beitrag zu den Restaurierungskosten zu leisten. Weitere Mitglieder und die Stadt Zwingenberg, die im Zentrum des 1747 erschaffenen Werks zu sehen ist, hatten ebenfalls gespendet. Bei ausreichendem Interesse schlug Ulrike Fried-Heufel eine Wiederholung dieses Ausflugs vor. Ganz im Sinne des Gemäldes legten auch die kulturellen Veranstaltungen dieses Jahr einen besonderen Fokus auf die Stadt Zwingenberg. So animierte eine „Mal- und Gestaltungsaktion“ die Bürger dazu, den Zwingenberger Slogan „Modernes Leben in historischen Mauern“ künstlerisch umzusetzen. „Mit Freude und Kreativität wurden viele originelle Werke geschaffen“, so die Vorsitzende. Die rege Teilnahme von Menschen unterschiedlichsten Alters zeigte sich auch in der Vielfalt des künstlerischen Ausdrucks. Die Fotografien, Malereien, Collagen und vieles mehr wurden in Kooperation mit der Stadtbücherei Zwingenberg in deren Fenstern als „Freiluft-Galerie“ ausgestellt.

Ferienspiele abgesagt

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Nicht umgesetzt werden konnte die Idee des Vereins für einen Ferienspielbeitrag unter dem Motto „Ich sehe was, das du nicht siehst“, denn für das von der Stadt in Kooperation mit einigen Vereinen im Sommer dieses Jahres angebotenen Programm hatten sich schlichtweg zu wenige Kinder angemeldet. Geplant war eine Stippvisite im ehemaligen Steinbruch oberhalb von Zwingenberg. Dort sollten die Mädchen und Jungen nach fantasievollem Blick auf die Felsformation künstlerisch umsetzen, was sie gesehen haben.

Zwei pralle Wochenende

Auf Initiative von Holger Habich entstand dieses Jahr das neuartige Konzept der „Musik-Collagen“ Zwingenberg. An zwei Wochenenden im Oktober, organisiert vom Förderkreis, fanden klassische Konzerte statt, örtliche Winzer luden zur Weinprobe und Zwingenberger Restaurants zur kulinarischen Abwechslung ein.

Sechs ortsansässige Künstler – Reiner Schlestein, Vera Menche, Ludwig März, Ulrike Fried-Heufel, Trude Schumacher-Jansen und Katharina Ziemann – präsentierten parallel dazu einen Querschnitt ihrer Werke in der Ausstellung „Zwingenberger Kunst-Szene“ in der Remise beim Alten Amtsgericht und unterstrichen die Vielseitigkeit der Kunst durch verschiedenste Ausdrucksformen und Stile. Und unter dem Titel „Abstracts“ stellte die Bergsträßer Künstlerin Bettina Sumalowitsch, die nun auch Mitglied im Förderverein wurde, ihre Werke im Diefenbachsaal aus. Die Pandemie habe ihre Wahrnehmung der Welt durchaus verändert, was sich in der zunehmenden Abstraktion ihrer Werke widerspiegele. Die sehr gute Besucherresonanz bestätigte den Eindruck einer erfolgreichen Veranstaltung, sodass auf der Sitzung eine Weiterführung der „Musik-Collagen“ im Herbst des nächsten Jahres als Programmpunkt festgehalten wurde.

Die sympathische Präsenz des „kleinen, aber aktiven“ Förderkreises im Zwingenberger Kulturleben wurde am Abend der Jahreshauptversammlung auch in Form von drei neuen Mitgliedern deutlich.

Der Ausblick auf das nächste Jahr ist durch die Corona-Situation noch unbeständig, doch zeigt sich der Förderkreis entschlossen, bestehende Projekte weiterzuführen sowie neue anzugehen. Dazu zählen die Ermunterung der Bürger, sich selbst als Kunstschaffende zu betätigen, Exkursionen des Vereins und ein gemeinsames Projekt mit der Grundschule zum Thema „Ton- und Farb-Empfindungen“.

Ulrike Fried-Heufel wiedergewählt

Auf Kontinuität setzten die Mitglieder des Fördervereins Kunst und Kultur auch bei den Neuwahlen des Vorstands, die nach der Entlastung des Leitungsgremiums erfolgten. Alle Positionen wurden einstimmig wiedergewählt. So verbleiben Ulrike Fried-Heufel und Holger Habich als harmonierendes Vorsitzendenteam, Schatzmeisterin beziehungsweise Kassenprüfer sind erneut Ute Dieckhoff beziehungsweise Roland Pfeifer. Annelore Knecht und Katharina Ziemann führen ihr Engagement im Verein als Besitzerinnen weiter. Die Wahl des Schriftführers wurde vertagt.

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