Bilanz

Zwingenberger Cittaslow-Projekt im Jahr 2023

Bürgermeister Holger Habich berichtet über die Aktivitäten in Sachen Weingartenhaus, Kunst im Weinberg, Stadtwein und Abendmarkt.

Von 
Michael Ränker
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Im Jahr 2023 wurden verschiedene Cittaslow-Projekte geplant und teilweise bereits umgesetzt – beispielsweise der naturkundliche Lehrpfad (Bild li.), das Weingartenhaus (oben, re.) oder das Vorhaben „Kunst im Weinberg“ (unten, re.). © Stadt Zwingenberg

Zwingenberg. Vor nunmehr fünf Jahren hat Zwingenberg sich der Cittaslow-Bewegung angeschlossen und ist seitdem – nach erfolgreicher Zertifizierung – Mitglied im internationalen Netzwerk der „lebenswerten Städte“. Mehrfach im Jahr versammelt sich der örtliche Arbeitskreis Cittaslow im Rahmen von öffentlichen Treffen, um Projekte zu planen, bei denen – getreu den Zielen der Initiative – die Steigerung von Lebensqualität und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen.

Und einmal im Jahr berichtet Rathauschef Holger Habich, auf dessen Initiative die Teilnahme des ältesten Bergstraßenstädtchens an Cittaslow zurückgeht, im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss der Stadtverordnetenversammlung über die Aktivitäten des zurückliegenden Jahres. Und auch für 2023 kann sich die Bilanz durchaus sehen lassen:

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Weingartenhaus: Da ist zum Beispiel das sogenannte „Weingartenhaus“ oberhalb der Luciberghütte beziehungsweise der Weinlage „Alte Burg“ zu nennen, das im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens errichtet wurde und in 2023 nahezu fertiggestellt werden konnte. Wie Bürgermeister Habich den Kommunalpolitikern berichtete, soll das „Weingartenhaus“ nicht nur als Location für Weinverkostungen der am Projekt beteiligten Winzer dienen, sondern es soll auch als Etappe in die geologischen Exkursionen des Geo-Naturparks Bergstraße/Odenwald eingebunden werden.

Überdies soll das Domizil auch von der Stadt sowie vom Landschaftspflegeverein „Alte Burg“ für Veranstaltungen genutzt werden. Vor dem Gebäude ist mittlerweile dank der Unterstützung durch zwölf Baumpaten eine Streuobstwiese angelegt worden.

Kunst im Weinberg: Ebenfalls inmitten der Wingerte wird ein weiteres Cittaslow-Projekt umgesetzt, nämlich das von Künstlerin Ulrike Fried-Heufel initiierte Vorhaben „Kunst im Weinberg“. Bekanntermaßen wurde im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens eine Anlage zur Tröpfchenbewässerung der Reben installiert.

Die zur Unterbringung des Mess- und Regeltechnik nötigen Verteilerboxen sollen zur „Open-Air-Galerie“ werden: Motive, die von Künstlern aus der Region gestaltet wurden, sollen im Laufe des Jahres 2024 mittels bedruckter Klebefolien auf die Boxen aufgebracht werden. Dazu soll es auch einen erläuternden Flyer geben, mit dem ausgestattet sich Bürger und Gäste der Stadt durch die „Galerie“ bewegen können.

Auf Tour gehen können Interessierte übrigens auch auf dem neuen, in 2023 eingeweihten naturkundlichen Lehrpfad, der den ehemaligen Weinlehrpfad ersetzt. Zum Thema „Blüten, Stein und Wein“ gibt’s auf sieben Tafeln Informationen zur Geologie, der Flora und Fauna, zum Weinbau und zum Klima.

Stadtwein-Projekt: Zu den Cittaslow-Aktivitäten des Jahres 2023 zählten aber nicht nur Neuerungen, sondern auch die Neuauflagen bereits bewährter Ideen, so zum Beispiel die Fortsetzung des Stadtwein-Projekts. Jährlich liefert ein anderer mit Zwingenberg verbundener Winzer dafür einen Rebensaft, der dann mit einem ebenfalls wechselnden Künstler-Etikett versehen wird. Überdies wird das Produkt mit dem kommunalen Wappen sowie der Cittaslow-Schnecke als Stadtwein kenntlich gemacht.

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In einer Auflage von 400 bis 800 Flaschen erfolgt der Verkauf dann sowohl im Bürgerbüro der Stadt als auch beim Winzer. Im neuen Jahr 2024, in dem Zwingenberg das Jubiläum 750 Jahre Stadtrechte feiert, soll es als Stadtwein einen Cuvée aus den Rebensäften verschiedener Winzer geben.

Tag der offenen Gärten: Im Jahr 2023 in der zweiten Auflage veranstaltet wurde der Tag der offenen Gärten, dessen eigentlich für 2021 geplante Premiere seinerzeit wegen der Coronavirus-Pandemie ausfallen musste. In seiner Bilanz sprach Rathauschef Holger Habich von einer „großen Resonanz“ und „positiven Rückmeldungen“ auf die Veranstaltung, bei der ein Dutzend Gartenbesitzer auf ihre Grundstücke eingeladen hatte.

Abendmarkt: Nach wie vor ein Erfolgsschlager ist der Zwingenberger Abendmarkt: Von April bis Oktober wird im 14-tägigen Rhythmus der Rathaushof zum beliebten Treffpunkt für Bürger und Gäste der Stadt. Örtliche und regionale Anbieter öffnen ihre Stände, überdies gibt es einen Weinausschank und kleine Speisen. Die „Herausforderung“ bestehe allerdings darin, so Habich, „dass die Veranstaltung sich nicht zu einem kleinen Weinfest auswächst“. Überdies sei es nicht einfach, „Standbetreiber mit einem passenden Warenangebot zu finden und diese dann auch zu halten“.

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