Personalie

Ulla Heß ist neue Rektorin der Melibokusschule Zwingenberg

Von 
Michael Ränker
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Die 43-jährige Griesheimerin Ulla Heß, die im Jahr 2010 als Konrektorin an die Melibokusschule kam, ist jetzt zur neuen Rektorin der Zwingenberger Grundschule ernannt worden. Unser Bild entstand vor dem neuen Schul-Logo. © Thomas Zelinger

Zwingenberg. Ulla Heß hat jetzt zwei Buchstaben und zwei Satzzeichen übrig – auf das „i.V.“ hinter „Rektorin“ kann sie nämlich verzichten: Die Leitung der Zwingenberger Grundschule obliegt ihr nicht mehr „in Vertretung“, sondern Ulla Heß ist die neue Rektorin. Ihre Ernennungsurkunde hält die bisherige Konrektorin zwar noch nicht in den Händen – die offizielle Übergabe in einem feierlichen Rahmen verschiebt sich wegen der Pandemie-Lage voraussichtlich ins Frühjahr –, doch amtlich ist es allemal: Die 43-Jährige aus Griesheim bei Darmstadt – geboren in Bensheim, aufgewachsen in Weiterstadt – hat vor wenigen Tagen aus dem Staatlichen Schulamt die frohe Kunde erhalten, dass ihre Bewerbung erfolgreich gewesen ist.

Das „U“ im Vornamen ist Tradition

Mit der Ernennung von Ulla Heß zur Rektorin ist die Nachfolge von Ute Breuser geregelt, die sich im Sommer 2020 in ein Sabbatjahr verabschiedet hatte, um dann Ende 2021 nahtlos in Pension zu gehen. Ute Breuser war insgesamt 25 Jahre lang Lehrerin an der Melibokusschule und hatte die Schulleitung im April 2009 von Ute Kohler übernommen.

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Weil Ulla Heß nun von der Konrektorin zur Rektorin geworden ist, wird eine neue Stellvertreterin gesucht – die Position soll demnächst ausgeschrieben werden. Für sie selbst ändert sich im Tagesgeschäft einstweilen nichts, schließlich ist mittlerweile schon das zweite Schuljahr angebrochen, in dem sie die Schulleitungsaufgabe wahrnimmt. Im vergangenen Herbst hatte sich Ulla Heß, die im Jahr 2010 als Stellvertreterin von Ute Breuser an die Zwingenberger Grundschule gewechselt war, um die Rektorinnen-Position beworben.

Pädagogin mit großer Erfahrung

Ihre Laufbahn als Pädagogin hatte sie 1999 mit dem Studium der Fächer Deutsch, Mathematik und evangelische Religion an der Goethe-Universität Frankfurt begonnen. Nach ihrem ersten Staatsexamen im Jahr 2003 folgte das Referendariat – heute: Lehrerin im Vorbereitungsdienst (LiV) – an der Grundschule Wallerstädten bei Groß-Gerau.

Nach dem zweiten Staatsexamen im Jahr 2005 blieb Ulla Heß noch zwei Jahre als Lehrerin an ihrer Ausbildungsschule, parallel dazu erteilte sie einem an Krebs erkrankten Kind Hausunterricht und unterrichtete künftige Grundschul-Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen im Rahmen von sogenannten Vorlaufkursen.

2007 wechselte Ulla Heß an die Georg-Büchner-Schule in Dreieich, eine Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, und übernahm dort die Leitung einer Integrationsklasse. Vor dem Wechsel ins älteste Bergstraßenstädtchen im Jahr 2010 unterrichtete Ulla Heß ab 2008 an der Schwenk-Grundschule, einer Außenstelle der Nordschule Groß-Gerau.

Ulla Heß übernimmt die Leitung der Melibokusschule in einer Zeit großer Herausforderungen – und damit ist ausnahmsweise einmal nicht nur die Coronavirus-Pandemie gemeint. Die Rede ist vielmehr von der Digitalisierung und der Erweiterung der Zwingenberger Grundschule. Vor allem die Schaffung weiterer Raumkapazitäten drängt:

Große Herausforderungen

Der neue Erstklässler-Jahrgang, der nach den Sommerferien eingeschult wird, ist voraussichtlich 94 Kinder groß und muss in vier Klassen aufgeteilt werden, aus der drei- wird dann eine vierzügige Grundschule. Schon jetzt gibt es viel zu wenige Räume: Eine Schulklasse und Teile der Schülerbetreuung im Rahmen des „Paktes für den Ganztag“ sind in Modulbauten – gemeinhin Container genannt – untergebracht, weitere müssen bis zum Sommer folgen. Die aktuelle Statistik prognostiziert: Mindestens in den nächsten vier Schuljahren wird die Melibokusschule vierzügig bleiben, bis im Schuljahr 2025/26 wird die Zahl der Schüler auf 345 anwachsen.

Ein Grundstück für einen Erweiterungsbau ist bereits auserkoren, gegenwärtig wird dafür das Baurecht im Zuge eines Bebauungsplanverfahrens geschaffen (wir haben bereits mehrfach berichtet). In der „Maßnahmenplanung 2000 bis 2025“ des Schulentwicklungsplanes für den Kreis Bergstraße ist der Ausbau zur Ganztagsschule und die Erweiterung auf vier Klassen pro Jahrgang festgeschrieben. In diesem Frühjahr soll mit der Planungsphase 0 der Startschuss für die Planung des Projektes fallen.

Trotz der Widrigkeiten, die so eine Baustelle und die in der Zwischenzeit nötigen Modulbauten mit sich bringen, freut sich Ulla Heß auf ihre Aufgabe: Sie erkennt in der „Herausforderung“ vor allem die „Chance, die baulichen Rahmenbedingungen für eine zeitgemäße Pädagogik zu schaffen“. Etwas bange ist ihr trotzdem: „Eine echte Herausforderung ist und bleibt die angespannte Personalsituation.“ Der Fachkräftemangel betrifft bekanntermaßen auch die Schulen, der Markt ist quasi leergefegt. Die Melibokusschule Zwingenberg versucht als Ausbildungsschule dem entgegenzuwirken und holt mit der Teilnahme an Projekten wie UBUS (unterrichtsbegleitende Unterstützung durch sozialpädagogische Fachkräfte) oder HELP (Hilfe durch erfolgreiche Lösungen mit Profis) auch noch weitere Fachkräfte mit an Bord.

Gutes Zeugnis für ein tolles Team

Ulla Heß weiß bei alledem, dass sie auf ein gutes Team zählen kann, stellt die neue Schulleiterin ihren Kolleginnen und Kollegen aller Bereiche ein hervorragendes Zeugnis aus. Vieles sei schon gemeinsam gelungen, blickt die neue Schulleiterin zufrieden zurück und optimistisch in die Zukunft und erinnert beispielhaft an die Überarbeitung des Schulprogramms, die Formulierung eines neuen Leitbildes, die Einführung der App „SchoolFox“ als Kommunikationsmittel in der Elternarbeit oder – jüngstes Beispiel – die Teilnahme am Projekt „Digital-Truck“.

Freier Autor

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