Personalmangel

Kooperation zwischen Standesämtern wird fortgesetzt

Seit dem 1. August 2021 arbeiten die Standesämter Zwingenberg und Bensheim zusammen. Das Projekt wurde jetzt bis Herbst 2025 verlängert.

Von 
Michael Ränker
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Nach dem Ausscheiden von Bürgermeister Holger Habich und einem weiteren Mitarbeiter besteht in Zwingenberg ein Mangel an Standesbeamten. © Stadt

Zwingenberg. Das interkommunale Projekt war zunächst auf die Dauer von drei Jahren angelegt und sah – bei erfolgreicher Umsetzung – jeweils Verlängerungen im Zwei-Jahres-Rhythmus vor: Seit dem 1. August 2021 arbeitet das Standesamt der Stadt Zwingenberg mit dem der Nachbarkommune Bensheim zusammen. Die Kooperation hat sich bewährt, ist bereits in die erste Verlängerung gegangen und sie ist sogar nötiger denn je.

Kooperation entlastet das Zwingenberger Rathausteam

Nachdem nämlich der Zwingenberger Bürgermeister - und Standesbeamte - Holger Habich bekanntermaßen aus dem Amt geschieden ist und ein bis dato auch als Standesbeamter agierender Rathausmitarbeiter diese Aufgabe ebenfalls nicht mehr wahrnimmt, gibt es im ältesten Bergstraßenstädtchen einen Mangel an Standesbeamten. In der jüngsten Stadtverordnetenversammlung beschlossen die Kommunalpolitiker daher einstimmig eine Zusatzvereinbarung zur bestehenden „öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über die interkommunale Zusammenarbeit im Bereich Personenstandswesen“ ab.

Sie regelt für einen befristeten Zeitraum - von Frühjahr bis Herbst 2025 -, dass die Bensheimer Standesbeamten auch an Samstagen in Zwingenberg Eheschließungen machen werden. Bis dato war das nicht der Fall, die Kollegen trauten die Zwingenberger Paare zwar in Bensheim, nicht aber im ältesten Bergstraßenstädtchen. Das taten Habich und ein weiterer Rathausmitarbeiter. An den noch festzulegenden Samstagen werden nun die Standesbeamten aus Bensheim in Zwingenberg insgesamt maximal 14 Paare trauen.

Ziel des Projekts war eine Entlastung des Zwingenberger Rathausteams

Wie es dann in der Hochzeitssaison 2026 weitergeht, das muss neu ausgehandelt werden – vielleicht macht ja der neue Zwingenberger Bürgermeister, der am 23. Februar gewählt wird, zeitnah eine Ausbildung als Standesbeamter. Die Zusammenarbeit mit Bensheim erfolgt übrigens nicht im Rahmen einer sogenannten „Delegation“ – der Zusammenführung der beiden Standesamtsbezirke in einen gemeinsamen Bezirk –, denn dann hätten die Zwingenberger ihr eigenes Standesamt aufgeben müssen. Vielmehr erledigt Bensheim im Rahmen einer „Mandatierung“ die standesamtlichen Aufgaben für Zwingenberg mit, ohne diese jedoch in ihre Zuständigkeit zu übernehmen. Dafür erhält Bensheim eine Kostenbeteiligung.

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Ziel des Projekts war und ist eine Entlastung des Zwingenberger Rathausteams: Das Personenstandswesen ist schließlich eine Wissenschaft für sich und auch bei den scheinbar simplen Klassikern Geburt, Eheschließung und Tod gibt es eine fast unüberschaubare Zahl von Fallkonstellationen, die die Mitarbeiter mit traumwandlerischer Sicherheit beherrschen müssen. Am Ende muss schließlich alles korrekt und rechtssicher sein. Das ist in einem größeren Standesamt mit einer höheren Fallzahl wie in Bensheim einfach besser zu bewerkstelligen. Bis dato übernahm das ursprünglich sogar aus drei Zwingenberger Standesbeamten bestehende Team 20 Trauungen vor Ort, im kommenden Jahr sind es nun die bereits erwähnten 14 Eheschließungen, die in der Regel im Goethezimmer des „Bunten Löwen“ stattfinden. Aber auch das Heimatmuseum war schon Ort für Trauungen. Allerdings muss die Anmeldung für die Trauung zuvor im Bensheimer Rathaus erfolgt sein.

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