Kerb II

Rodauer Kerwe: In Rodau sterben Legenden nie

20 Zugnummern schlängelten sich beim Umzug am Sonntag durch den Ort / Ärztemangel und Klimakleber

Von 
Jeanette Spielmann
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Rodau. Mit über 20 Zugnummern zog der Rodauer Kerweumzug am Sonntag vom westlichen Ortsausgang aus durch die Ortsstraßen, an denen sich trotz des wenig freundlichen Wetters zahlreiche Schaulustige eingefunden hatten.

Angeführt wurde der Zug von der Freiwilligen Feuerwehr, die sich ebenfalls dem Generationsproblem angenommen hatte und wie die Kerweorganisatoren auf den Nachwuchs setzt. Wenn es die Großen nicht mehr tun, dann „löscht bald die Kinner-Feuerwehr“ war zu lesen und auch zu sehen. Denn während das Einsatzfahrzeug ordentlich Rauchschwaden verbreitete, waren die jüngsten Brandschützer mit Eifer dabei, das Feuer in dem kleinen Häuschen auf dem Anhänger zu löschen.

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Keine Personalprobleme hat der Sportclub Rodau, der sich mit seinen Gruppen Zumba, Karate und Aerobic als Verein mit Innovation, Ideen, Power und Ehrenamt präsentierte, wobei auch die Fußballer mit einem eigenen Festwagen das Defilee ergänzten.

„Legenden sterben nie“ machte das Rorrer Scheunen Theater auf sich und sein Theater mit Herz und Schnauze aufmerksam. Der Verschönerungsverein präsentierte auf seinen beiden Festwagen die Alten und die Jungen und den Kerwekranz und auch der Ortsbeirat war mit einem Leiterwägelchen und vielen Süßigkeiten für das junge Kerwevolk dabei. Überhaupt wurden die mitgebrachten Beutel und Taschen der kleinen Zuschauer am Sonntag gut gefüllt.

Es gab aber nicht nur Süßes – gerne angenommen wurden auch die Äpfel und Karotten, die vom Verein Sonnenkinder verteilt wurden. Hier waren die Mitglieder wieder mit ihren Eseln und Ponys mit dabei und luden im Anschluss an den Umzug zum Kerwekaffee auf ihren Begegnungshof am nördlichen Ortsausgang ein. Im Smart präsentierte sich das Rodauer Kinderkino und viele goldgelockte große und kleine, im Bienenkostüm gewandete Teilnehmer repräsentierten den Rodauer Kindergarten.

Besuch aus der Zentrale

Aus Zwingenberg machten mit Golfwagen und Böllerschüssen die Privilegierten Schützen auf sich aufmerksam und die Zwingenberger Kerwemacher waren wieder mit gerne angenommenem Pfungstädter Bier dabei. Auch der Magistrat der Stadt fuhr auf seinem Festwagen mit, ebenso der Freizeitsportverein Schlappekicker. Für die musikalische Begleitung des Umzugs sorgten die Mannheimer Guggefetzband „Newwlfezza“, die auch optisch ein gutes Bild abgab, sowie das Musikcorps Bickenbach und besonders lautstark die Kerweborsch aus Balkhausen, die zusätzlich auf ihren Weihnachtszauber am 2. und 3. Dezember hinwiesen.

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Auch die Kerweborsch und Kerwemädchen aus Auerbach sowie die „Beckenbacher Kerb“ nahmen am Rodauer Kerwezug teil. Mit zwei Motivwagen wurde die Politik thematisiert. Einmal ging es um die völlig überraschend geschlossene Zwingenberger Praxis der Ärztegenossenschaft Gesundheitsversorgung im Vorderen Odenwald (ÄGIVO): „Ärzte für die Massen, haben uns einfach sterben lassen.“ Und auch die Klimaaktivisten wurden aufs Korn genommen. „Ohne Hirn und Arbeitgeber wird man halt zum Klimakleber“, war zu lesen. Nicht fehlen darf bei der Rodauer Kerb auch das DRK, das mit seinem Fahrzeug den Schlusspunkt des bunten Kerwezuges setzte.

Freie Autorin

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