Zwingenberg. Wenn elf Bergsträßer Bürgermeister ihre Amtsketten ablegen, sich Karnevalsorden umhängen und Narrenkappen aufsetzen, dann ist es wieder soweit: Die närrische Bürgermeisterfastnacht steht ins Haus. Eben das ist – nach einer corona-bedingten Zwangspause – am 15. Februar, Mittwoch, in Zwingenberg der Fall: Ab 19.11 Uhr (Saalöffnung: 18 Uhr) wird Holger Habich, der Rathauschef des ältesten Bergstraßenstädtchens, in der Melibokushalle zehn Kolleginnen und Kollegen aus dem Ried und dem vorderen Odenwald sowie von der Bergstraße begrüßen, die gemeinsam mit ihm den Elferrat bilden. Sie präsentieren die besten Beiträge ihrer örtlichen Fastnachtveranstaltungen und damit ein ganz besonderes Programm.
KVN stellt Infrastruktur
Dabei kooperieren die närrischen Verwaltungschefs in diesem Jahr wieder mit dem örtlichen Karnevalverein Narrhalla, der dann durch die Vorbereitungen für seine eigenen Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle die nötige Infrastruktur für die Narreteien geschaffen hat: Bühne und Kulisse, Ton- und Lichttechnik sowie die Bestuhlung im Saal stellt der KVN.
Holger Habich rührt derweil als Gastgeber die Werbetrommel für den Kartenvorverkauf, denn er und seine Kollegen wollen schließlich nicht unter sich bleiben, zumal der Erlös aus den Eintrittskarten von je her einem guten Zweck zugutekommt: Erneut profitiert von der anschließenden Spende die Behindertenhilfe Bergstraße.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
Die Tickets gibt es im Vorverkauf im Bürgerbüro in direkter Nachbarschaft des Zwingenberger Rathauses (Untergasse 16) zu folgenden Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils von 8 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 15 Uhr, Donnerstag von 8 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18 Uhr sowie Freitag von 8 bis 12.30 Uhr. Per Telefon können keine Eintrittskarten geordert werden.
Zuletzt erschallten die „Helau“-Rufe im Rahmen einer Bürgermeisterfastnacht im Jahr 2020 in der Odenwaldgemeinde Lautertal. Dort fand in der ausverkauften Heidenberghalle im Ortsteil Gadernheim die 34. Neuauflage dieser Traditionsveranstaltung statt.
Zwei Jahre Pause
Dann kam die Coronavirus-Pandemie und sie legte bekanntermaßen auch den kompletten Karnevalsbetrieb lahm. Und zwar nicht nur die Saalfastnachtsveranstaltungen, sondern auch die Straßenfastnacht mit ihren vierfarbbunten Umzügen, wie sie üblicherweise in den Bergsträßer Fastnachtshochburgen Heppenheim oder Lorsch stattfinden.
Die 35. Bürgermeisterfastnacht macht nun aus dem Zwingenberger Bürgermeister Holger Habich zum dritten Mal in seiner Amtszeit den Elferratspräsidenten: Bei seinem ersten Gastspiel als „Erster unter Gleichen“ auf der Bühne der Melibokushalle war Habich gerade einmal ein Jahr in Amt und Würden, das war im Jahr 2008. Bei elf Bürgermeistern im Elferrat schlüpft eigentlich jede der elf beteiligten Kommunen alle elf Jahre in die Gastgeberrolle, aber keine Regel ohne Ausnahme.
Im Jahr 2011 sprang das älteste Bergstraßenstädtchen für Lindenfels ein. Und weil elf Jahre später – im Corona-Jahr 2022 – keine Bürgermeisterfastnacht möglich war, ist nun im Jahr 2023 die Stadt Zwingenberg erneut an der Reihe und Habich steht an der Spitze des Elferrates. Die Fastnacht ist für ihn kein unbekanntes Terrain, seit vielen Jahren tritt er zusammen mit den Kommunalpolitikerinnen Birgit Heitland und Karin Rettig sowie in Zusammenarbeit mit KVN-Vorstandsmitglied Andreas Mayer regelmäßig bei den Narrhalla-Sitzungen auf. Fast schon legendär zu nennen sind die Inszenierungen der „Praxis Dr. Habich“.
Idee aus dem Weschnitztal
Die närrische Bürgermeistersitzung im Landkreis Bergstraße war einst eine Idee der beiden Weschnitztaler „Urgesteine“ Georg Trautmann und Heinrich Bitsch. Am 11.11.1984 saßen Georg Trautmann („Uhren-Schorsch“) aus Erlenbach und der Zotzenbacher Heinrich Bitsch zusammen und überlegten, wie sie zur Fastnacht Beiträge aus den Regionen des Kreises in einer Sitzung zusammenführen könnten.
Elf Bürgermeister sollten Büttenredner, Tanzgruppen oder Sänger mitbringen. Heinrich Bitsch war damals Sitzungspräsident bei den Zotzenbacher Motorsportlern. Mit einem bis heute bewährten Konzept erfolgte dann im Jahr 1985 in der Trommhalle in Zotzenbach die Premiere.
Der Elferrat wird von elf Bürgermeistern aus den Städten und Gemeinden des Kreises gebildet, wobei der Rathauschef der gastgebenden Gemeinde den „Vorsitz“ des närrischen Gremiums übernimmt. Jedes Elferratsmitglied bringt aus seiner Kommune einen Beitrag aus der aktuellen Fastnachtskampagne mit.
Von der ersten Auflage an diente die Bürgermeisterfastnacht dem guten Zweck, der Erlös aus dem Eintrittskartenverkauf wird anschließend gespendet.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/zwingenberg_artikel,-zwingenberg-neustart-fuer-die-buergermeisterfastnacht-in-der-melibokushalle-_arid,2039356.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/zwingenberg.html